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Die Finsteren

Die Finsteren

Titel: Die Finsteren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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Miene blieb argwöhnisch. »Ich fürchte, der Bürgermeister ist im Augenblick beschäftigt. Sie sollten zunächst sein Büro anrufen und einen Termin vereinbaren.«
    Norman schäumte. Er war kein Otto Normalverbraucher mit irgendeinem bescheuerten Anliegen an die Stadt. »Leg dich nicht mit mir an, Freddy. Das ist ein dringender Notfall und der Bürgermeister wird davon erfahren wollen. Glaub mir, es geht um deinen Arsch, wenn du dich bei dieser Angelegenheit querstellst. Und jetzt setz dich in Bewegung, verflucht.«
    Fredericks Züge verfinsterten sich. Wahrscheinlich hätte er Norman am liebsten ins Gesicht geschlagen. Tja, wohl kaum. Der kleine Pisser kannte seinen Platz. Er war ein Dienstbote. Mehr nicht. »Ich werde den Bürgermeister von Ihrer Ankunft in Kenntnis setzen. Warten Sie hier, Sir.«
    Norman lächelte. »Sicher doch, Freddy.«
    Frederick verschwand durch einen hohen Türbogen zur Linken. Norman hörte, wie die Absätze der polierten schwarzen Schuhe über den Hartholzboden eines Korridors klickten. Während Norman allein wartete, verfiel er in eine Art Trancezustand. Seine Gedanken kreisten erneut um die Ereignisse, die zu Louellas Tod geführt hatten.
    Er zuckte zusammen, als Frederick sich in seinem Rücken zu Wort meldete. »Der Bürgermeister empfängt Sie jetzt, Sir. Wenn Sie mir folgen möchten ...«
    Norman schlug sich mit einer Hand auf die Brust. »Gottverdammt, Freddy!«
    Der Butler zog eine Augenbraue um ungefähr einen Millimeter hoch. »Sir?«
    »Ich bin heute ein reines Nervenbündel. Man schleicht sich nicht so an einen Mann an.« Erneut klopfte er sich auf die Brust. »Himmel, Arsch und Zwirn. Na schön. Geh voraus.«
    Wenige Minuten später saß er in Luke Harpers persönlichem Arbeitszimmer. In einer Hand hielt er ein Glas Whiskey, in der anderen eine frisch angezündete Cohiba. Der Alkohol und der Tabak halfen ihm, seine Nerven ein wenig zu beruhigen. Es verhinderte trotzdem nicht, dass ihn die beeindruckende Kraft des starren Blicks des Bürgermeisters auf seinem Sitz unruhig hin und her rutschen ließ. Aufmerksam und schweigend lauschte Harper den makabren Ausführungen. Als Norman geendet hatte, benutzte der Bürgermeister das Telefon auf seinem Schreibtisch, um einen Anruf zu tätigen. Er erteilte einige knappe Anweisungen und legte den Hörer auf. »Ich habe ein paar Männer losgeschickt, um die Leiche abzuholen. Also ... wollte dich die Schlampe erpressen?«
    Norman stürzte noch mehr Whiskey hinunter. »Oh ja. Definitiv. Aber warte mal ... was meinst du mit ›abholen‹? Sie bringen sie doch nicht etwa hierher?«
    »Zerbrich dir darüber nicht den Kopf. Diese Frau hat also von dir verlangt, dass du jemanden anheuern sollst, um Audrey zu töten?«
    »Ja. Ich ... Hör mal, ich weiß, wie verrückt das klingt, aber ...«
    Harper hob eine Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen. »Mir egal, wie sich das anhört. Du hast getan, was getan werden musste. Eine Frau muss ihren Platz kennen, Campbell. Was mir Sorgen macht, ist weniger, dass du eine geldgeile Hure umgebracht hast. Es ist vielmehr der Ort, an dem die Sache vorgefallen ist.«
    »Es war nur ein altes, mit Brettern vernageltes Haus.«
    Harper schüttelte den Kopf. »Nein. Es ist wesentlich mehr als das. Und diese Sache ist erheblich komplizierter, als du ahnst. Hast du zum Beispiel gewusst, dass auch dein Vater auf diesem Grundstück Morde begangen hat?«
    Norman runzelte die Stirn. »Äh ... was? Aber er ist ...«
    »Ja, er ist schon lange tot. Und es ist vor langer Zeit passiert.«
    »Moment ... du hast ›Morde‹ gesagt – also mehr als einer?«
    Harpers Lächeln wirkte angespannt. »Dein Vater hat eine Reihe von Menschen getötet. Zwei davon im Hollis-Haus. Ein weiterer beunruhigender Aspekt dieser Angelegenheit ist die Identität der Frau, die du aus dem Verkehr gezogen hast. Sie ist ... war ... eine Nachfahrin von Frank und Eleanor Hollis ... die beide von deinem Vater ermordet wurden. Das kann kein Zufall sein.«
    Norman leerte den Rest seines Whiskeys. »Das ist verrückt. Willst du mir weismachen, dass mein Vater ... was – ein Serienmörder war?«
    »Er war ein Mann, der sich für Macht interessiert hat, ein Charakterzug, den er dir vererbt hat. Und er hatte ... obskure Möglichkeiten, um Macht zu erlangen.«
    »Zum Beispiel?«
    Harper legte die Fingerspitzen aneinander, als er sich über den Schreibtisch beugte. »Dein Vater praktizierte, was viele als Schwarze Magie bezeichnen würden. Er war in der Lage,

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