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Die Finsteren

Die Finsteren

Titel: Die Finsteren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bryan Smith
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überwältigend. Zumindest einer seiner Freunde schloss sich ihm bei dieser Sache an – und das ohne erkennbares Zögern. Das Gefühl tiefster Einsamkeit, das ihn seit Tagen in den Würgegriff genommen hatte, ließ ein wenig nach. »Cool. Mit Natasha hab ich schon geredet. Bin nicht sicher, ob sie kommt – verlassen können wir uns nicht drauf, aber es könnte sein. Als Nächstes geh ich zu Fiona rüber, dann zu Derek.«
    Jared schaute zum Himmel und kniff die Augen zusammen. »Ist komisch, um diese Zeit draußen zu sein.«
    »Das kannst du laut sagen. Ich komm mir vor, als wär ich von Vampirismus geheilt worden.«
    »Ja.« Jared sah ihn an. »Von Derek würd ich mich fernhalten.«
    Mark runzelte die Stirn. »Warum?«
    »Bin mir ziemlich sicher, dass er derjenige ist, der von deinem verfickten Dämon gekapert wurde.«
    »Aber woher ...«
    »Ich weiß es. Vertrau mir.« Die Besorgnis in seinem Gesicht trat nun deutlicher zutage. In den Augen lag ein gequälter Ausdruck. »Ich bin dort gewesen. Um ihm mein Beileid auszusprechen. Und ... Ich hab’s bis zur Vordertür geschafft. Dann hab ich Schreie gehört und durch die Fenster reingeschaut. Konnte aber nichts erkennen. Ich ging hintenrum und sprang über den Zaun. Irgendwie dachte ich, ich sollte die Bullen rufen. Keine Ahnung, warum, aber irgendwie fand ich, ich sollte zuerst selbst nachsehen. Hab durch ein weiteres Fenster reingelinst. Und diesmal hab ich was gesehen.«
    »Und was?«
    Jared schauderte sichtlich. »Ich glaube, wenn die mich bemerkt hätten, wär ich jetzt tot oder ein Teil der verfickten Scheiße, die in dem Haus abläuft.«
    Mark wurde ungeduldig. »Würdest du mir wohl einfach verraten, was du dort gesehen hast, verdammt?«
    Jared verzog das Gesicht. »Okay, du hast es nicht anders gewollt.«
    Er schilderte Mark jede Einzelheit, an die er sich nach dem flüchtigen Blick durch das Fenster auf der Rückseite des McGregor-Anwesens erinnern konnte. Mehr als genug, um seinen Freund davon zu überzeugen, dass sein Verdacht wahrscheinlich zutraf.
    »Heilige Scheiße.«
    Jared nickte.
    Schweigend standen sie eine Zeit lang da, jeder in seinen eigenen hoffnungslosen Gedanken versunken.
    Dann meinte Jared: »Scheiß drauf. Ich weiß, wo wir Bier auftreiben können. Lust auf einen kleinen Trip?«
    Mark zögerte nicht eine Sekunde. »Zur Hölle, klar.«

28
    Ihr fiel kein realistischer Ausweg aus ihrer Lage ein und sie wünschte sich einmal mehr, sie hätten es einfach hinter sich gebracht und sie getötet. Allerdings würde das nicht passieren. Dafür hatte Andras, die Höllenkreatur, die in Derek McGregors Haut steckte, viel zu viel Spaß mit ihr. Lydias Verstand schreckte vor der Fülle an Übelkeit erregenden und perversen Handlungen zurück, die sie entweder bezeugen oder mitmachen musste, seit man sie an diesem Tag aus ihrem Haus verschleppt hatte. Der Dämon weidete sich an grausamen Akten der Erniedrigung und Folter. Das Schamgefühl, das sie nach einigen dieser Erlebnisse verspürte, war schlimm – die vereinzelten Augenblicke nervenzerfetzender Qualen sogar sehr schlimm. Am schrecklichsten jedoch war, dass er es schaffte, sie jede Sekunde davon genießen zu lassen. Er konnte ihren Körper dazu bringen, von einem Orgasmus zum nächsten zu zucken, während sie gleichzeitig blutend in einer Lache ihres eigenen Erbrochenen lag. Diese Momente, in denen sie jegliche Kontrolle über ihren Körper verlor, beanspruchten ihren Geist fast über seine Belastungsgrenzen hinaus.
    Nun lag sie an Armen und Beinen gefesselt auf dem Boden in Suzie McGregors Wohnzimmer. Sämtliche Möbel waren zur Seite geschoben worden, um in der Mitte des Raums eine große offene Fläche zu schaffen. Ihre Arme streckten sich in schmerzhaftem Winkel über den Rücken, die Handgelenke waren mit Elektrokabeln an die erhobenen Fußgelenke gefesselt. Der Hartholzboden drückte kalt und ungemütlich gegen ihren nackten Körper. Aus einem Dutzend Stellen, an denen Andras ihre Haut mit einem Messer aufgeschlitzt hatte, troff immer noch Blut. Sie spürte, wie es sich zwischen ihren Brüsten sammelte und eine klebrige Pfütze auf ihrem Bauch bildete. Keine der Wunden war tödlich, auch nicht in Summe, trotzdem schmerzten sie höllisch und brachten sie vereinzelt zum Wimmern. Andras umkreiste sie langsam und starrte auf sie herab.
    Er kniete sich neben sie und zupfte an einem der straff gespannten Elektrokabel, wodurch erneut Schmerzen durch ihre Arme pulsierten.
    Sie schrie auf.
    Er

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