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Die Firma

Die Firma

Titel: Die Firma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Rollpult und berührte kurz die darauf geschriebenen Worte. Vermutlich DeVashers Schrift. Er konnte ihn fast lachen hören. Er konnte sein fettes und widerliches Lächeln sehen. Wahrscheinlich hatten die Fotos beim Lunch im Speisesaal der Par t ner die Runde gemacht Er konnte sehen, wie Lambert und McKnight und sogar Avery sie bei Ka f fee und Nachtisch bewundernd beglotzten.
    Sollten sie sich doch mit den Fotos vergnügen, verdammt noch mal. Sollten sie doch die paar Monate genießen, die ihnen für ihr Leben als glänzende, glückliche, gesetzestreue Anwälte noch blieben.
    Abby trat neben ihn, und er nahm ihre Hand. »Was gibt's zu essen?« fragte er, für die Zuhörer bestimmt
    »Warum gehen wir nicht aus? Wir könnten feiern, daß du ausnahmsweise einmal zu einer vernünftigen Zeit nach Hause gekommen bist.«
    Sie gingen durch die Tür. »Gute Idee«, sagte Mitch. Sie verließen das Haus durch die Hintertür, überquerten die Terrasse und verschwanden in der Dunkelheit
    »Was gibt es?« fragte Mitch.
    »Du hast heute einen Brief von Doris bekommen. Sie schreibt, sie wäre in Nashville, käme aber am siebenundzwanzigsten Februar nach Memphis zurück. Sie müßte dich sehen.
    Es wäre wichtig. Es war ein sehr kurzer Brief.« »Am siebenundzwanzigsten! Das war gestern.«
    »Ich weiß.
    Vermutlich ist sie bereits in der Stadt. Ich möchte wissen, was sie will.«
    »Ja, und ich möchte wissen, wo sie steckt.« »Sie schrieb, ihr Mann hätte ein Engagement hier in der
    Stadt.« »Gut. Sie wird uns finden«, sagte Mitch.
    Nathan Locke verschloß die Tür seines Büros und bedeutete DeVasher, sich an dem kleinen Konferenztisch am Fenster niederzulassen. Die beiden Männer haßten sich und versuchten nicht, verbindlich miteinander umzugehen. Aber Geschäft war Geschäft, und sie erhielten ihre Befehle vom gleichen Mann.
    »Lazarov wollte, daß ich allein mit Ihnen rede«, sagte DeVasher. »Ich habe die letzten beiden Tage mit ihm in Las Vegas verbracht, und er ist sehr nervös. Sie sind alle nervös, Locke, und Ihnen vertraut er mehr als allen anderen hier. Er mag Sie mehr, als er mich mag.«
    »Das ist verständlich«, sagte Locke, ohne zu lächeln. Das Schwarz seiner Augen verengte sich und fixierte DeVasher.
    »Aber es gibt ein paar Dinge, von denen er will, daß wir darüber reden.«
    »Ich höre.«
    »McDeere lügt Sie wissen, wie Lazarov sich immer damit großtut, daß er einen Mann im FBI hat. Nun, ich habe ihm nie geglaubt, und in den meisten Dingen glaube ich ihm auch jetzt noch nicht Aber diesmal hat ihm seine kleine Quelle zugeflüstert, daß es geheime Treffen zwischen McDeere und irgendwelchen großen Tieren vom FBI gegeben hat, als unser Mann im Januar in Washington war. Wir waren dort, und unsere Leute haben nichts gesehen, aber es ist unmöglich, jemanden vierundzwanzig Stunden am Tag zu beschatten, ohne dabei erwischt zu werden. Es ist mö g lich, daß er sich für kurze Zeit absentiert hatte, ohne daß wir davon wissen.«
    »Glauben Sie das?«
    »Es ist unwichtig, ob ich es glaube. Lazarov glaubt es, und das ist alles, worauf es ankommt. Jedenfalls hat er mich angewiesen, vorläufige Pläne zu seiner Beseitigung auszuarbeiten.«
    »Verdammt, DeVasher! Wir können doch nicht dauernd Leute umbringen.«
    »Nur vorläufige Pläne, nichts Ernstes. Ich habe Lazarov gesagt, daß es verfrüht ist und ein Fehler wäre. Aber sie machen sich Sorgen, Locke.«
    »So kann es nicht weitergehen, DeVasher. Wir müssen schließlich auch an unseren Ruf denken. Bei uns gibt es mehr Todesfälle als auf einer Ölbohrplattform. Die Leute werden anfangen zu reden. Bald kommt es so weit, daß kein Jurastudent, der seine fünf Sinne beieinander hat, bei uns arbeiten will.«
    »Ich glaube, deshalb brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Lazarov hat einen Einstellungsstopp angeordnet und mich angewiesen, Ihnen das mitzuteilen. Außerdem möchte er wissen, wie viele von den angestellten Anwälten noch nicht eingeweiht sind.«
    »Fünf, glaube ich. Lynch, Sorrell, Buntin, Myers und McDeere.«
    »McDeere können Sie vergessen. Lazarov ist überzeugt, daß er viel mehr weiß, als wir glauben. Sind Sie sicher, daß die anderen vier keine Ahnung haben?«
    Locke dachte einen Moment nach und murmelte dann:
    »Nein. Jedenfalls haben wir es ihnen nicht gesagt. Ihr seid es doch, die zuhören und beobachten. Was hört ihr?«
    »Nichts, von den vieren. Sie machen einen unwissenden Eindruck und verhalten sich so, als argwöhnten sie

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