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Die Firma

Die Firma

Titel: Die Firma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Limousine. Der Fahrer öffnete die Tür, und Mitch stieg ein. Gesellschaft wartete auf ihn.
    Ein dicker, kahlköpfiger Mann mit einem massigen, vorquellenden und herabhängenden Hals saß selbstgefällig auf einer Seite des Rücksitzes. Er streckte Mitch die Hand entgegen. »Ich bin DeVasher, Mitch. Freue mich, Sie kennenzulernen.«
    »Bin ich im richtigen Wagen?« fragte Mitch.
    »Klar doch. Keine Aufregung.« Der Chauffeur lenkte den Wagen vom Bordstein auf die Straße.
    »Was kann ich für Sie tun?« fragte Mitch.
    »Sie können mir eine Weile zuhören. Wir müssen uns ein bißchen unterhalten.« Der Chauffeur bog auf den Riverside Drive ein und fuhr auf die Hernando De Soto-Brücke zu.
    »Wo fahren wir hin?« fragte Mitch.
    »Wir machen eine kleine Spazierfahrt. Entspannen Sie sich, mein Sohn.«
    Also bin ich Nummer Sechs, dachte Mitch. Das ist es. Nein, einen Moment. Bisher waren sie bei ihren Morden wesentlich einfallsreicher.
    »Mitch - ich darf Sie doch Mitch nennen?«
    »Natürlich.«
    »Also gut, Mitch. Ich bin der Chef der Sicherheitsabteilung der Firma und...«
    »Wozu braucht die Firma eine Sicherheitsabteilung?«
    »Hören Sie mir einfach zu. Ich werde es Ihnen erklären. Dank dem alten Bendini verfugt die Firma über ein umfassendes Sicherheitssystem. Er war geradezu versessen auf Sicherheit und Verschwiegenheit. Mein Job ist es, die Firma zu beschützen, und wir sind offen gestanden sehr beunr u higt wegen dieser Sache mit dem FBI.«
    »Das bin ich auch.«
    »Ja. Wir glauben, daß das FBI entschlossen ist, in unsere Firma einzudringen - in der Hoffnung, sich Informationen über bestimmte Klienten verschaffen zu können.«
    »Welche Klienten?«
    »Ein paar große Fische mit fragwürdigen Steueroasen.«
    Mitch nickte und schaute auf den Fluß unter ihnen. Sie waren jetzt in Arkansas, und hinter ihnen verschwand die Skyline von Memphis. Für DeVasher war die Unterhaltung vorerst beendet.
    Er saß da wie ein Frosch mit vor dem Bauch gefalteten Händen. Mitch wartete, bis offensichtlich war, daß Gesprächspausen und verlegenes Schweigen DeVasher nicht im mindesten störten. Mehrere Meilen jenseits des Flusses verließ der Chauffeur die Interstate und fand eine holprige Landstraße, die einen Bogen beschrieb und nach Osten zurückführte. Dann bog er auf einen Feldweg ein, der zwischen tiefliegenden Bohnenfeldern in der Nähe des Flusses verlief. Jenseits des Wa s sers war Memphis plötzlich wieder im Blickfeld.
    »Wo fahren wir hin?« fragte Mitch leicht bestürzt.
    »Nicht nervös werden. Ich will Ihnen etwas zeigen.«
    Ein Grab, dachte Mitch. Die Limousine hielt an einem Steilhang, der drei Meter tief zu einer Sandbank am Flußufer abfiel. Auf der anderen Seite ragte beeindruckend die Skyline der Stadt auf. Sogar das Dach des Bendini-Gebäudes war zu sehen.
    »Machen wir einen Spaziergang«, sagte DeVasher.
    »Wohin?« fragte Mitch.
    »Kommen Sie. Kein Grund zur Aufregung.« DeVasher öffnete seine Tür und trat an die hi n tere Stoßstange. Mitch folgte ihm langsam.
    »Wie ich Ihnen schon sagte, Mitch, sind wir sehr beunruhigt wegen dieser Sache mit dem FBI. Wenn Sie mit den Leuten reden, werden sie immer frecher, und wer weiß, was diese Idioten dann versuchen. Sie dürfen auf gar keinen Fall mit ihnen reden, niemals. Verstanden?«
    »Ja. Das habe ich bereits bei der ersten Begegnung im August verstanden.«
    Plötzlich war DeVasher in seinem Gesicht, Nase an Nase. Er lächelte bösartig. »Ich habe etwas, das dafür sorgen wird, daß Sie ehrlich bleiben.« Er griff in sein Sportjackett und zog einen braunen Umschlag heraus.
    »Schauen Sie sich das an«, sagte er höhnisch und trat beiseite.
    Mitch lehnte sich an die Limousine und öffnete nervös den Umschlag. Drinnen waren vier Fotos, schwarzweiß, Großformat, sehr scharf. Der Strand. Das Mädchen.
    »Großer Gott! Wer hat die aufgenommen?« schrie Mitch ihn an.
    »Spielt das eine Rolle? Das sind doch Sie, oder?«
    Es war völlig eindeutig, wer es war. Er zerriß die Fotos in kleine Fetzen und warf sie in DeVasher Richtung.
    »Wir haben massenhaft Abzüge im Büro«, sagte DeVasher gelassen. »Einen ganzen Stapel. Wir möchten keinen Gebrauch davon machen, aber eine weitere kleine Unterhaltung mit Mr. Tarrance oder einem anderen Typ vom FBI, und wir schicken sie an Ihre Frau. Wie würde Ihnen das gefallen, Mitch? Stellen Sie sich vor, wie Ihre hübsche kleine Frau zum Briefkasten geht, um ihr Redbook und ihre Kataloge zu holen, und dann diesen an

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