Die Firma
Pizza, als sie nach dem Lunch das Gebäude verließ. Er aß sie, während er seinen Schreibtisch aufräumte. Dann rief er Abby an und sagte, daß er Ray besuchen wollte und am späten Sonntagabend wieder in Memphis eintreffen würde. Er ging durch die Seitentür auf den Parkplatz.
Dreieinhalb Stunden lang fuhr er auf der Interstate 40, wobei er ständig in den Rückspiegel schaute. Nichts. Er konnte nichts entdecken. Wahrscheinlich rufen sie einfach an, dachte er, und dann wartete irgendwo jemand auf ihn. In Nashville bog er von der Interstate ab und fuhr in die Innenstadt. Mit Hilfe einer Karte, die er selbst gezeichnet hatte, schoß er durch den dichten Verkehr, wendete, wo immer es möglich war, und fuhr wie ein Wahnsinniger. Im Süden der Stadt bog er plötzlich in eine große Siedlung ein und fuhr zwischen den Gebäuden herum. Eine recht nette G e gend. Die Parkplätze waren sauber und die Gesichter weiß, eines wie das andere. Er parkte neben dem Verwaltungsgebäude und schloß den BMW ab. Das Telefon in der Zelle neben dem überdac h ten Pool funktionierte.
Er bestellte ein Taxi und nannte eine zwei Blocks entfernte Adresse. Er lief zwischen den Gebäuden hindurch und durch eine Nebenstraße und traf gleichzeitig mit dem Taxi ein. »Zum Bahnhof der Greyhound-Busse«, wies er den Fahrer an. »Und zwar möglichst schnell. Ich habe nur noch zehn Minuten.«
»Keine Sorge, Mann. Bis dorthin sind es nur sechs Blocks.«
Mitch duckte sich im Fond zusammen und beobachtete den Verkehr. Der Fahrer fuhr langsam und zuversichtlich, und sieben Minuten später hielt er beim Busbahnhof an. Mitch warf zwei Fünfer über die Lehne und eilte in die Schalterhalle. Er kaufte eine einfache Fahrkarte für den Sec h zehn-Uhr-dreißig-Bus nach Atlanta. Der Uhr an der Wand zufolge war es jetzt sechzehn Uhr und einunddreißig Minuten. Die Angestellte deutete durch die Schwingtüren. »Bus Nr. 454«, sagte sie.
»Fährt gleich ab.«
Der Fahrer knallte die Gepäckluke zu, nahm seine Fahrkarte und folgte Mitch in den Bus. Die ersten drei Reihen waren mit ältlichen Schwarzen gefüllt. Im hinteren Teil saß ein rundes Dutzend weiterer Passagiere. Mitch ging langsam den Gang entlang, musterte jedes Gesicht und sah niemanden. Er ließ sich auf einem Fensterplatz in der vierten Reihe von hinten nieder, setzte eine Sonnenbrille auf und warf einen Blick nach hinten. Niemand. Verdammt! War er im falschen Bus? Er schaute zu den dunklen Fenstern hinaus, während der Bus schnell in den Verkehr hineinglitt. Der nächste Halt war Knoxville. Vielleicht würde sein Kontaktmann dort einsteigen.
Als sie auf der Interstate waren und der Fahrer mit der üblichen Reisegeschwindigkeit fuhr, tauchte plötzlich ein Mann in Jeans und kariertem Hemd auf und glitt auf den Sitz neben Mitch. Es war Tarrance. Mitch atmete leichter.
»Wo haben Sie gesteckt?« fragte er.
»In der Toilette. Haben Sie sie abgehängt?« Tarrance sprach leise und musterte dabei die Hinterköpfe der Passagiere.
Niemand hörte ihnen zu. Niemand konnte mithören.
»Ich habe überhaupt niemanden gesehen, Tarrance. Also kann ich auch nicht sagen, ob ich sie abgehängt habe. Aber ich meine, wenn sie mir diesmal auf der Spur hätten bleiben wollen, hätten sie schon Supermänner sein müssen.«
»Haben Sie unseren Mann in der Schalterhalle gesehen?«
»Ja. Bei der Telefonzelle, mit einer roten Falcon-Mütze. Ein Schwarzer.«
»Das war er. Er hätte Ihnen ein Zeichen gegeben, wenn Ihnen jemand gefolgt wäre.«
»Er signalisierte mir, daß die Bahn frei wäre.«
Tarrance trug eine silbrig spiegelnde Sonnenbrille und eine grüne Michigan State-Baseballmütze. Mitch konnte das frische Aroma von Juicy Fruit riechen.
»Heute einmal nicht in Uniform, stimmt's?« sagte Mitch lächelnd. »Hat Voyles Ihnen erlaubt, so herumzulaufen?«
»Ich habe vergessen, ihn zu fragen. Ich werde es morgen früh erwähnen.«
»Sonntag früh?« fragte Mitch.
»Natürlich. Er möchte alles über unsere kleine Busfahrt erfahren. Ich habe eine Stunde mit ihm geredet, bevor ich die Stadt verließ.«
»Das Wichtigste zuerst. Was ist mit meinem Wagen?«
»Wir holen ihn in ein paar Minuten ab und hüten ihn für Sie.
Er wird in Knoxville sein, wenn Sie ihn brauchen. Machen Sie sich deshalb keine Sorgen.«
»Sie glauben nicht, daß sie uns finden können?«
»Ausgeschlossen. Niemand ist Ihnen aus Memphis heraus gefolgt. Auch in Nashville konnten wir nichts entdecken. Sie sind absolut
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