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Die Firma

Die Firma

Titel: Die Firma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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sauber.«
    »Entschuldigen Sie meine Besorgnis. Aber nach diesem Fiasko in dem Schuhladen weiß ich, daß auch ihr nicht über jede Dummheit erhaben seid.«
    »Es war ein Fehler, ich gebe es zu. Wir...«
    »Ein schwerwiegender Fehler. Einer, der mich auf die Schwarze Liste hätte bringen können.«
    »Sie haben sich gut aus der Affäre gezogen. Es wird nicht wieder vorkommen.«
    »Versprechen Sie es mir, Tarrance. Versprechen Sie mir, daß sich nie wieder jemand in der Öffentlichkeit an mich heranmachen wird.«
    Tarrance schaute den Gang entlang und nickte.
    »Nein, Tarrance. Ich möchte es aus Ihrem Munde hören.
    Versprechen Sie es mir.«
    »Okay, okay. Es wird nicht wieder vorkommen. Ich verspreche es.«
    »Danke. Jetzt kann ich vielleicht in einem Restaurant essen, ohne befürchten zu müssen, daß ich angequatscht werde.«
    »Ich habe verstanden.«
    Ein alter Schwarzer mit einem Krückstock kam auf sie zu, lächelte und ging vorüber. Die Toilettentür knallte ins Schloß.
    Der Greyhound fuhr auf der linken Spur und überholte alle Fahrer, die sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung hielten.
    Tarrance blätterte in einer Zeitschrift Mitch betrachtete die Landschaft. Der Mann mit dem Krückstock hatte sein Geschäft erledigt und hinkte zu seinem Platz in der vordersten Reihe.
    »Und weshalb sind Sie hier?« fragte Tarrance blätternd.
    »Ich mag keine Flugzeuge. Ich nehme immer den Bus.«
    »Verstehe. Und womit möchten Sie anfangen?«
    »Voyles sagte, Sie hätten einen Schlachtplan.«
    »Den habe ich. Ich brauche nur noch einen Quarterback.«
    »Gute Quarterbacks sind teuer.«
    »Wir haben das Geld.«
    »Es wird wesentlich mehr kosten, als Sie glauben. So, wie ich die Dinge sehe, werfe ich eine vierzigjährige Karriere als Anwalt in den Müll. Mit, sagen wir, durchschnittlich einer halben Million im Jahr.«
    »Das wären zwanzig Millionen Dollar.«
    »Ich weiß. Aber wir können verhandeln.«
    »Freut mich, das zu hören. Sie gehen davon aus, daß Sie vierzig Jahre lang arbeiten werden. Das ist eine höchst fragwürdige Annahme. Nehmen wir spaßeshalber einmal an, daß wir binnen fünf Jahren die Firma hochgehen lassen und Sie zusammen mit all ihren Kumpeln vor Gericht bringen. Und daß wir Verurteilungen erreichen und Sie für ein paar Jahre ins Gefängnis wandern. Man wird Sie nicht lange dort behalten, weil Sie einer der Typen mit den weißen Kragen sind; und natürlich haben Sie gehört, wie nett es in den Bundesgefängnissen zugeht. Aber auf jeden Fall werden Sie Ihre Lizenz verlieren, Ihr Haus, Ihren kleinen BMW. Vermutlich auch Ihre Frau. Wenn Sie wieder draußen sind, können Sie eine Privatdetektei aufmachen, wie Ihr alter Freund Lomax. Das ist ein leichter Job, solange Sie nicht an der falschen Unterwäsche schnüffeln.«
    »Ich sagte es bereits. Wir können verhandeln.«
    »Also gut Verhandeln wir. Wieviel wollen Sie?«
    »Wofür?«
    Tarrance klappte die Zeitschrift zu, legte sie unter seinen Sitz und schlug ein dickes Paperback auf. Er tat, als lese er. Mitch sprach aus dem Mundwinkel heraus, mit dem Blick auf dem Mi t telstreifen.
    »Das ist eine sehr gute Frage«, sagte Tarrance so leise, daß er über dem fernen Tuckern des Dieselmotors gerade noch zu hören war. »Was wir von Ihnen wollen? Gute Frage. Erstens müssen Sie Ihre Karriere als Anwalt aufgeben. Sie müssen Geheimnisse und Unterlagen preisgeben, die Ihren Klienten gehören. Schon das genügt natürlich für einen Ausschluß aus der Anwaltskammer, aber das dürfte nicht so wichtig sein. Wir beide müssen uns darüber einig sein, daß Sie uns die Firma auf einem silbernen Tablett servieren. Sobald wir uns einig sind, falls wir uns einig werden, ergibt sich alles weitere von selbst.
    Zweitens, und das ist das Allerwichtigste, müssen Sie uns genügend Material liefern, um jeden Angehörigen Ihrer Firma und den größten Teil der Leute an der Spitze der Morolto-Gang vor Gericht zu stellen. Die Unterlagen befinden sich in diesem kleinen Gebäude an der Front Street.«
    »Woher wissen Sie das?«
    Tarrance lächelte. »Weil wir Milliarden von Dollar für die Bekämpfung des organisierten Verbrechens ausgegeben haben. Weil wir den Moroltos seit zwanzig Jahren nachspüren.
    Weil wir unsere Leute in der Familie haben. Weil Hodge und Kozinski geredet haben, bevor sie ermordet wurden.
    Unterschätzen Sie uns nicht, Mitch.«
    »Und Sie glauben, ich könnte das Material herausschaffen?«
    »Ja, das glaube ich, Counselor. Sie können von innen heraus

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