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Die Firma

Die Firma

Titel: Die Firma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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»Koker-Hanks - East Texas Pipe« zur Hand, öffnete die Aluminiumschließe, holte den Inhalt aus der Akte und packte sorgfaltig den Stapel Dokumente, Briefe und Notizen in die automatische Zufuhr. Dann drückte sie auf den PRINT-Knopf und sah zu, wie das Gerät von allem zwei perfekte Kopien anfertigte.
    Dreißig Minuten später waren die sieben Akten wieder in dem Aktenkoffer verstaut. Die neuen Akten, vierzehn an der Zahl, wurden in einen feuerfesten Aktenschrank eingeschlossen. Er war in einem kleinen Einbauschrank versteckt, den Tammy gleichfalls abschloß. Dann stellte sie den Aktenkoffer neben die Tür und wartete.
    Frank Mulholland war Partner in einer auf Bankgeschäfte und Wertpapiere spezialisierten Zehn-Mann-Firma. Sein Klient war ein alter Mann, der eine Kette von Heimwerkermärkten gegründet und aufgebaut und achtzehn Millionen Dollar besessen hatte, bevor sein Sohn und ein abtrünn i ger Aufsichtsrat alles an sich gerissen und ihn gezwungen hatten, sich aus dem Geschäft zurückz u ziehen. Der alte Mann klagte.
    Die Firma erhob Gegenklage. Jeder klagte gegen jeden. Seit achtzehn Monaten hatten sich die Klagen und Gegenklagen hoffnungslos festgefahren, und jetzt, da die Anwälte ihre fetten Honorare eingestrichen hatten, war die Zeitgekommen, über einen Vergleich zu reden. Bendini, Lambert & Locke fungierten als Steuerberater für den Sohn und den neuen Aufsichtsrat, und zwei Monate zuvor hatte Avery Mitch mit den Feindseligkeiten vertraut gemacht. Der Plan sah vor, dem alten Mann ein Fünf-Millionen-Dollar-Paket aus Stammaktien, konvertierbaren Papieren und ein paar Schuldverschreibungen anzubieten.
    Mulholland war von dem Plan nicht beeindruckt Sein Klient war nicht habgierig, wiederholte er mehrfach; er wußte, daß er nie die Kontrolle über die Firma zurückgewinnen würde. Über seine Firma, nicht zu vergessen. Aber fünf Millionen war nicht genug. Jede Jury, die auch nur über ein Mindestmaß an Intelligenz verfügte, würde zugunsten des alten Mannes entscheiden, und selbst ein Narr würde begreifen, daß es bei diesem Prozeß um mindestens, nun mindestens zwanzig Millionen ging.
    Nach einer Stunde zähen Verhandelns mit Angeboten und Gegenangeboten über Mulhollands Schreibtisch hinweg hatte Mitch das Paket auf acht Millionen erhöht, und der Anwalt des alten Mannes sagte, er könnte fünfzehn in Erwägung ziehen.
    Mitch packte höflich die Akten wieder in seinen Koffer, und Mulholland begleitete ihn höflich zur Tür. Sie verabredeten, in einer Woche wieder zusammenzukommen. Sie reichten sich die Hände wie die allerbesten Freunde.
    Der Fahrstuhl hielt im fünften Stock, und Tammy trat ein. Er war leer bis auf Mitch. Als die Tür sich geschlossen hatte, sagte er: »Irgendwelche Probleme?«
    »Nein. Zwei Kopien sind weggeschlossen.«
    »Wie lange hat es gedauert?«
    »Dreißig Minuten.«
    Er hielt im vierten Stock, und sie ergriff den leeren Aktenkoffer. »Morgen mittag?« fragte sie.
    »Ja«, erwiderte er. Die Tür glitt auf, und sie stieg im vierten Stock aus. Er fuhr allein weiter in die Halle, die leer war bis auf den Wachmann. Mitchell McDeere, Rechtsanwalt und Prozeßbevollmächtigter, eilte mit einem Aktenkoffer in jeder Hand aus dem Gebäude und kehrte selbstsicher in sein Büro zurück.
    Die Feier von Abbys fünfundzwanzigstem Geburtstag verlief in etwas gedämpfter Stimmung. In einer dunklen Ecke von Grisanti flüsterten sie miteinander und versuchten, sich in dem schwachen Kerzenlicht anzulächeln. Es war schwierig. Im gleichen Moment hielt irgendwo in di e sem Restaurant ein unsichtbarer FBI-Agent eine Kassette in der Hand, die er um neun Uhr im Zig a rettenautomaten deponieren würde, und von Mitch wurde erwartet, daß er Sekunden später dort war, um sie an sich zu nehmen, ohne gesehen oder von den bösen Buben ertappt zu werden, wo immer sie sich befanden und wie immer sie aussehen mochten. Und das Band würde ihnen verraten, wieviel harte Dollars die McDeeres für die Lieferung von Beweismaterial - und danach für ein stä n diges Leben auf der Flucht - bekommen würden.
    Sie stocherten in ihrem Essen herum, versuchten, zu lächeln und sich zu unterhalten, aber die meiste Zeit waren sie unruhig und schauten immer wieder auf die Uhr. Das Essen war kurz.
    Um dreiviertel neun waren ihre Teller leer. Sie bestellten Kaffee, und Mitch verschwand in Richtung Toilette und ließ im Vorbeigehen den Blick durch die dunkle Bar schweifen. Der Zigarettenautomat stand in der Ecke, gerade da,

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