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Die Firma

Die Firma

Titel: Die Firma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Geschäfte gefolgt war.
    Er ging gemächlich auf das Taxi zu. »Brentwood«, sagte er zu dem Fahrer und verschwand auf dem Rücksitz.
    Die Fahrt nach Brentwood dauerte zwanzig Minuten.
    »Savannah Creek Apartments«, sagte er. Das Taxi suchte sich seinen Weg durch den weitläufigen Komplex und fand die Nummer 480 E. Er warf einen Zwanziger über die Rückenlehne und schlug die Tür zu. Hinter einem außenliegenden Treppenhaus fand er die Tür zu 480 E. Sie war verschlossen.
    »Wer ist da?« fragte eine nervöse Frauenstimme von drinnen. Er hörte die Stimme und fühlte sich schwach.
    »Barry Abanks«, sagte er.
    Abby riß die Tür auf und fiel über ihn her. Sie küßten sich, als er sie hochhob, hineinging und die Tür mit dem Fuß zuschlug.
    Ihre Hände waren ungestüm. In weniger als zwei Sekunden zog er ihr den Pullover über den Kopf, hakte den Büstenhalter auf und ließ den Rock über ihre Knie herunterrutschen. Mit einem Auge warf er einen bedenklichen Blick auf das billige, klapprige gemietete Faltbett, das auf sie wartete. Entweder das oder der Fußboden. Er legte sie sanft darauf und zog sich aus.
    Das Bett war zu kurz, und es quietschte. Die Matratze bestand aus fünf Zentimeter dickem, in ein Laken eingehülltem Schaumgummi. Die Sprungfedern darunter standen hoch und waren gefährlich.
    Aber die McDeeres nahmen es nicht zur Kenntnis.
    Als es dunkel geworden war und sich gerade weniger Menschen im Einkaufszentrum drängten, fuhr ein glänzender schwarzer Chevrolet Silverado-Pickup hinter den BMW und blieb dort stehen. Ein kleiner Mann mit säuberlich geschnittenem Haar und Koteletten sprang heraus, schaute sich um und steckte einen spitzen Schraubenzieher ins Türschloß des BMW. Monate später würde er, vor Gericht gestellt, dem Richter erzählen, daß er in acht Staaten mehr als dreihundert Wagen gestohlen hatte, und daß er einen Motor schneller starten könnte als der Richter mit den Schlüsseln.
    Sagte, seine Durchschnittszeit wäre achtundzwanzig Sekunden. Der Richter war nicht beeindruckt.
    Gelegentlich, wenn er besonders viel Glück hatte, hatte irgendein Idiot den Zündschlüssel steckenlassen, und die Durchs chnittszeit verkürzte sich erheblich. Ein Scout hatte diesen Wagen mit dem Schlüssel im Schloß gefunden. Er lächelte und drehte ihn um. Der Silverado jagte davon, gefolgt von dem BMW.
    Der Skandinavier sprang aus dem Transporter und sah ihm nach. Er war zu schnell. Es war zu spät. Der Pickup war einfach herangefahren, hatte ihm einen Moment die Sicht genommen, und dann war der BMW verschwunden. Gestohlen! Genau vor seiner Nase. Er versetzte dem Transporter einen Tritt. Wie sollte er das erklären?
    Er stieg wieder in den Transporter und wartete auf McDeere.
    Nach einer Stunde auf dem Bett waren die Qualen der Einsamkeit vergessen. Sie gingen Hand in Hand und sich küssend durch die kleine Wohnung. Im Schlafzimmer sah Mitch zum erstenmal das, was bei den dreien inzwischen »die Bendini-Papiere« hieß. Er hatte Tammys Aufstellungen und Zusammenfassungen gesehen, aber nicht die Dokumente selbst. Mit seinen Reihen von sauber geordneten Papierstapeln glich der Raum einem Schachbrett. An zwei Wänden hatte Tammy Bogen aus weißem Karton angebracht und dann die Notizen und Listen und Ordnungsdiagramme daraufgeheftet.
    Eines Tages in naher Zukunft würde er Stunden in diesem Raum verbringen, die Papiere durchsehen und seinen Fall vorbereiten. Aber nicht an diesem Abend. In fünf Minuten würde er sie verlassen und in das Einkaufszentrum zurückkehren.
    Sie führte ihn zurück zum Bett.
     

 

     

    32
     
    Der Flur im zehnten Stock des Baptist Hospitals war leer bis auf einen Pfleger und eine Schwester, die etwas auf einem Clipboard notierte. Die Besuchszeit war um neun zu Ende gewesen, und jetzt war es halb elf. Er schlich den Flur entlang, sprach mit dem Pfleger, wurde von der Schwester ignoriert und klopfte an.
    »Herein«, sagte eine kräftige Stimme.
    Er stieß die schwere Tür auf und trat an das Bett.
    »Hallo, Mitch«, sagte Avery. »Ist das zu fassen?«
    »Was ist passiert?«
    »Heute morgen um sechs bin ich mit Magenkrämpfen aufgewacht. Dachte ich jedenfalls. Ich ging unter die Dusche und spürte einen heftigen Schmerz hier, in der Schulter. Das Atmen fiel mir schwer, und ich fing an zu schwitzen. Ich dachte, verdammt nochmal, doch nicht ich! Schließlich bin ich erst vierundvierzig, in bester Verfassung, trainiere regelmäßig, esse bescheiden, trinke vielleicht ein bißchen

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