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Die Firma

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Titel: Die Firma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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nach Nashville, weiß aber noch nicht, wann. Ich muß weiter. Und, Tammy, sagen Sie Abby, sie könnte binnen einer Stunde tot sein, wenn sie nicht schleunigst verschwindet.
    Sie soll verschwinden, so schnell sie kann!«
    »Okay, Boss.«
    Er begab sich rasch zum Gate 22 und ging an Bord der Delta-Maschine, die um 10.04 Uhr nach Cincinnati startete. In der Hand hielt er eine Mappe voller Tickets, die er alle mit seiner Master-Card gekauft hatte. Eines nach Tulsa für den American Flug 233, Start um 10.14 und gekauft unter dem Namen Mitch McDeere; eines nach Chicago für den Northwest Flug 861, Start um 10.15 und gekauft unter dem Namen Mitch McDeere; eines nach Dallas für den United Flug 562, Start um 10.30 und gekauft unter dem Namen Mitch McDeere; und eines nach Atlanta für den Delta Flug 790, Start um 11.10 und gekauft unter dem Namen Mitch McDeere.
    Das Ticket nach Cincinnati war bar bezahlt und unter dem Namen Sam Fortune gekauft worden.
    Lazarov betrat das große Büro im vierten Stock, und sämtliche Köpfe neigten sich. DeVasher stand vor ihm wie ein verängstigtes, geprügeltes Kind. Die Partner betrachteten ihre Schnürsenkel und versuchten, sich nicht in die Hose zu machen.
    »Wir können ihn nicht finden«, sagte DeVasher.
    Lazarov war kein Mann, der schrie und fluchte. Er war sehr stolz darauf, daß er auch unter Druck die Ruhe bewahrte.
    »Wollen Sie damit sagen, daß er einfach aufgestanden und zur Tür hinausgegangen ist?« fragte er kalt.
    Niemand gab Antwort. Sie war auch nicht erforderlich.
    »Also gut, DeVasher, wir tun folgendes. Schicken Sie jeden verfügbaren Mann zum Flughafen. Lassen Sie alle Fluglinien überprüfen. Wo ist sein Wagen?«
    »Auf dem Parkplatz.«
    »Das ist ja großartig. Er ist zu Fuß gegangen. Hat unsere kleine Festung zu Fuß verlassen. Joey wird begeistert sein.
    Überprüfen Sie sämtliche Mietwagenfirmen. So, und wie viele der ehrenwerten Partner haben wir hier?«
    »Sechzehn sind anwesend.«
    »Bilden Sie Paare und schicken Sie sie in die Flughäfen von Miami, New Orleans, Houston, Atlanta, Chicago, L. A., San Francisco und New York. Streifen Sie in diesen Flughäfen herum. Leben Sie in diesen Flughäfen. Essen Sie in diesen Flughäfen. Überwachen Sie die internationalen Flüge in diesen Flughäfen. Morgen schicken wir Verstärkung. Da die ehrenwerten Herrn ihn gut kennen, sollten sie ihn auch finden.
    Es ist ein Schuß ins Blaue, aber was haben wir zu verlieren?
    Die Herren Anwälte können auch etwas tun. Und ich sage es ungern, meine Herren, aber diese Stunden können Sie niemandem in Rechnung stellen. So, und wo steckt seine Frau?«
    »In Danesboro, Kentucky. Bei ihren Eltern.«
    »Schnappt sie euch. Tut ihr nichts, bringt sie nur her.«
    »Fangen wir mit dem Vernichten der Papiere an?« fragte DeVasher.
    »Wir warten erst einmal vierundzwanzig Stunden ab.
    Schicken Sie jemanden nach Grand Cayman, der die Unterlagen dort vernichtet. Und jetzt los, DeVasher.«
    Das große Büro leerte sich.
    Voyles stapfte um Tarrance' Schreibtisch herum und bellte Befehle. Ein Dutzend Agenten machte sich Notizen. »Nehmt euch den Flughafen vor. Überprüft jede Fluglinie. Informiert jedes Büro in jeder größeren Stadt. Nehmt Verbindung mit dem Zoll auf. Haben wir ein Foto von ihm?«
    »Wir können keines finden, Sir.«
    »Findet eines, und zwar schnell. Heute abend muß es in jedem FBI-Büro und jedem Zollamt hängen. Er ist abgehauen.
    Mistkerl!«

 

     

    35
     
    Der Bus fuhr am Mittwoch kurz vor 14 Uhr in Birmingham ab.
    Ray saß hinten und musterte jeden, der einstieg und sich einen Platz suchte. Er war mit einem Taxi in ein Einkaufszentrum in Birmingham gefahren und hatte in einer halben Stunde ein neues Paar ausgewaschener Levis, ein kariertes, kurzärmeliges Golfhemd und ein Paar rotweiße Reeboks gekauft. Außerdem hatte er eine Pizza gegessen und sich einen Kurzhaarschnitt im Stile der Marines verpassen lassen. Er trug eine Flieger-Sonnenbrille und eine Auburn-Mütze.
    Eine kleine, dicke, dunkelhäutige Frau setzte sich neben ihn.
    Er lächelte sie an. »De donde es usted?« fragte er. Wo kommen Sie her?
    Aus ihrem Gesicht strahlte helle Freude. Ein breites Lächeln entblößte ein paar Zähne. »Mexico«, sagte sie stolz. »Habla español?« fragte sie begierig.
    »Si.«
    Zwei lange Stunden redeten sie Spanisch, während der Bus nach Montgomery rollte. Sie mußte oft etwas wiederholen, aber er war von sich selbst überrascht. Er war seit acht Jahren aus der Übung und

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