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Die Firma

Die Firma

Titel: Die Firma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Männer, und an den vier Wänden standen weitere vertraute Mitarbeiter. Obwohl sie stiernackige Killer waren, die ihre Arbeit gründlich und ohne Gewissensbisse erledigten, sahen sie jetzt mit ihren bunten Hemden, kurzen Shorts und einer erstaunlichen Kollektion von Strohhüten aus wie Clowns.
    Normalerweise hätte er gelächelt über ihre alberne Aufmachung, aber die Dringlichkeit der Lage verbot das Lächeln. Er hörte zu.
    Zu seiner Rechten saß Lazarov und zu seiner Linken DeVasher, und sämtliche Ohren im Raum waren gespannt, während die beiden sich über den Tisch hinweg die Bälle zuwarfen.
    »Sie sind hier. Ich weiß, daß sie hier sind«, sagte DeVasher dramatisch und hieb bei jeder Silbe mit der flachen Hand auf den Tisch. Der Mann hatte Rhythmus.
    Dann war Lazarov an der Reihe: »Ich stimme Ihnen zu. Zwei kamen in einem PKW, einer in einem Möbelwagen. Die beiden Fahrzeuge wurden gefunden, voll mit Fingerabdrücken. Ja, sie sind hier.«
    DeVasher: »Aber wieso Panama City Beach? Das gibt keinen Sinn.«
    Lazarov: »Er ist schon einmal hier gewesen. Weihnachten, erinnern Sie sich? Er kennt diese Gegend, also glaubt er wohl, mit all diesen billigen Motels an der Küste könnte er sich hier eine Weile verstecken. Im Grunde keine schlechte Idee. Für einen Mann auf der Flucht schleppt er zuviel Gepäck mit sich herum. Zum Beispiel einen Bruder, der von allen gesucht wird.
    Und eine Frau. Und eine Wagenladung voller Dokumente, wie wir vermuten. Typische Schuljungen-Mentalität. Wenn ich schon flüchten muß, dann nehme ich alle mit, die mich lieben.
    Und dann vergewaltigt sein Bruder eine Frau, wie man glaubt, und plötzlich sind säm tliche Bullen in Alabama und Florida hinter ihnen her. Ganz schönes Pech.«
    »Was ist mit seiner Mutter?« fragte Mr. Morolto.
    Lazarov und DeVasher nickten dem großen Mann zu und würdigten die sehr intelligente Frage.
    Lazarov: »Nichts. Das ist purer Zufall. Sie ist eine ganz einfache Frau, die Waffeln serviert und von nichts eine Ahnung hat. Wir haben sie beobachtet, seit wir hier angekommen sind.«
    DeVasher: »Ganz meine Meinung. Sie haben sich nicht getroffen.«
    Morolto schaute intelligent drein und zündete sich eine Zigarette an.
    Lazarov: »Also wenn sie hier sind, und wir wissen, daß sie hier sind, dann wissen auch die Feds und die Bullen, daß sie hier sind. Wir haben sechzig Leute hier, und sie haben Hunderte und damit die größeren Chancen.«
    »Sind Sie sicher, daß alle drei zusammen sind?« fragte Mr.
    Morolto.
    DeVasher: »Völlig sicher. Wir wissen, daß die Frau und der Sträfling am gleichen Abend in Perdido ankamen, daß sie zusammen verschwanden und drei Stunden später hier im Holiday Inn eintrafen und für zwei Zimmer bar bezahlten, und daß sie den Wagen mietete und seine Fingerabdrücke darin gefunden wurden. Das steht fest. Wir wissen, daß Mitch am Mittwoch in Nashville einen U-Haul mietete, daß er Donnerstagmorgen zehn Millionen von unserem Geld auf eine Bank in Nashville überweisen ließ und sich dann offensichtlich aus dem Staub machte. Der U-Haul wurde vor vier Stunden hier gefunden. Ja, Sir, sie sind zusammen.«
    Lazarov: »Wenn er Nashville sofort nach Eingang des Geldes verlassen hat, müßte er nach Einbruch der Dunkelheit hier angekommen sein. Der U-Haul wurde leer aufgefunden, also muß er ihn irgendwo in dieser Gegend ausgeladen und dann versteckt haben. Das ist vermutlich irgendwann im Laufe der letzten Nacht geschehen. Aber irgendwann mußten sie ja auch schlafen. Ich nehme an, daß sie die letzte Nacht hier verbracht haben und vorhatten, heute weiterzuziehen. Aber dann sind sie heute morgen aufgewacht, und ihre Bilder waren in der Zeitung, überall wimmelte es von Bullen, und plötzlich waren die Straßen versperrt. Also sitzen sie hier fest.«
    DeVasher: »Um herauszukommen, müssen sie einen Wagen leihen, mieten oder stehlen. Bei den Autovermietungen in dieser Gegend sind sie nicht aufgetaucht. Sie hat in Mobile unter ihrem eigenen Namen einen Wagen gemietet. Mitch hat in Nashville unter seinem eigenen Namen einen U-Haul gemietet.
    Beide mit ihren eigenen Papieren. Woraus zu schließen ist, daß sie doch nicht ganz so schlau sind, wie sie glauben.«
    Lazarov: »Offensichtlich haben sie keine falschen Papiere.
    Wenn sie hier in der Gegend einen Fluchtwagen gemietet hätten, müßte in dem Mietvertrag ihr richtiger Name stehen.
    Aber einen solchen Mietvertrag gibt es nicht.«
    Mr. Morolto machte eine wegwerfende Handbewegung. »Na

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