Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Firma

Die Firma

Titel: Die Firma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
Vom Netzwerk:
mit eingeschalteten Funkgeräten.
    Gegen zwei erhielt Lazarov einen dringlichen Anruf von einem der Leute im fünften Stock des Bendini-Gebäudes.
    Zweierlei. Erstens, ein Mann hatte beim Herumschnüffeln auf Grand Cayman einen alten Schlosser gefunden, der, nachdem er bezahlt worden war, sich erinnert hatte, daß er am 1. April gegen Mittemacht elf Schlüssel kopiert hatte. Elf Schlüssel an zwei Ringen. Sagte, die Frau, eine sehr attraktive Amerikanerin, eine Brünette mit schönen Beinen, hätte bar bezahlt und es sehr eilig gehabt. Sagte, die Schlüssel wären einfach gewesen, ausgenommen der für den Mercedes. Zweitens hatte ein Bankier von Grand Cayman angerufen. Am Donnerstag um 9.33 waren per Datenfernübertragung zehn Millionen Dollar von der Royal Bank of Montreal an die Southeastern Bank in Nashville überwiesen worden.
    Zwischen vier und halb fünf begann der Polizeifunk auf Hochtouren zu laufen. Es wurde ununterbrochen gesprochen.
    Ein Portier des Holiday Inn identifizierte Abby als die Frau, die am Donnerstag um 4.17 morgens zwei Zimmer gemietet und bar bezahlt hatte, und zwar für drei Nächte. Seit die Zimmer am Donnerstag gegen Mittag saubergemacht worden waren, hatte sie jedoch niemand mehr gesehen. Sie hatte sich nicht abgemeldet, und die Zimmer waren bis Samstagmittag bezahlt.
    Einen männlichen Komplizen hatte der Portier nicht zu Gesicht bekommen. Eine Stunde lang wimmelte es in dem Hotel von Polizisten und FBI-Agenten und Morolto-Gangstern. Tarrance selbst verhörte den Portier.
    Sie waren da! Irgendwo in Panama City Beach. Ray und Abby auf jeden Fall. Mitch war vermutlich bei ihnen, aber dafür gab es keine Bestätigung. Bis Freitag 16.58 Uhr.
    Die Bombe ging hoch. Ein County-Deputy fuhr bei einem billigen Motel vor und bemerkte das grauweiße Dach eines Möbelwagens. Er ging zwischen zwei Gebäuden hindurch und lächelte beim Anblick des säuberlich zwischen einer Reihe zweigeschossiger Apartments und einem großen Müllcontainer versteckten U-Haul-Wagens. Er schrieb sich die Nummer auf und gab die Meldung durch.
    Ein Volltreffer! Fünf Minuten später war das Motel umzingelt.
    Der Besitzer kam aus seinem Büro gestürmt und verlangte eine Erklärung. Er sah sich die Phantombilder an und schüttelte den Kopf. Fünf FBI-Marken wurden ihm vor die Nase gehalten, und er wurde kooperativ.
    Begleitet von einem Dutzend Agenten, holte er die Schlüssel und ging von Tür zu Tür. Achtundvierzig Türen.
    Nur sieben Zimmer waren besetzt. Während er Türen aufschloß, erklärte der Besitzer, daß um diese Jahreszeit nicht viel los war im Beachcomber Inn. Alle kleineren Motels hatten schwer zu kämpfen bis zum Memorial Day, erklärte er.
    Sogar das Sea Gull's Rest, vier Meilen weiter westlich, hatte schwer zu kämpfen.
    Andy Patrick wurde zum ersten Mal verurteilt, als er neunzehn Jahre alt war und vier Monate wegen fauler Schecks absitzen mußte. Als Vorbestraftem war es ihm unmöglich, ehrliche Arbeit zu finden, und während der nächsten zwanzig Jahre betätigte er sich erfolglos als kleiner Krimineller. Er driftete durchs Land, beging Ladendiebstähle, schrieb faule Schecks aus und brach gelegentlich in ein Haus ein. Mit siebenundzwanzig wurde er, ein kleiner, zarter, harmloser Mann, von einem fetten, arroganten County-Deputy in Texas zusammengeschlagen. Er verlor ein Auge und außerdem allen Respekt vor den Hütern des Gesetzes.
    Sechs Monate zuvor war er in Panama City Beach gelandet und hatte eine ehrliche Arbeit für vier Dollar die Stunde als Nachtportier an der Rezeption des Sea Gull's Rest Motel gefunden. Am Freitagmorgen gegen neun saß er vor dem Fernseher, als ein fetter, arroganter County-Deputy durch die Tür hereinmarschiert kam.
    »Sind auf der Suche nach ein paar Leuten«, verkündete er und legte Kopien der Phantombilder und des Sträflingsfotos auf den schmutzigen Tresen. »Nach denen hier. Wir sind sicher, daß sie hier irgendwo stecken.«
    Andy betrachtete die Phantombilder. Das von Mitchell Y. McDeere kam ihm ziemlich bekannt vor. Die Rädchen in seinem Kleinganoven-Hirn begannen sich zu drehen.
    Mit seinem einen Auge musterte er den fetten, arroganten County-Deputy und sagte: »Die habe ich nicht gesehen. Aber ich halte die Augen offen.«
    »Sie sind gefährlich«, sagte der Deputy.
    Du bist derjenige, der gefährlich ist, dachte Andy.
    »Hängen Sie die Bilder an der Wand dort auf«, befahl der Deputy.
    Gehört dir der Laden hier? dachte Andy. »Tut mir leid, aber ich bin nicht

Weitere Kostenlose Bücher