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Die Firma

Die Firma

Titel: Die Firma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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suchen Sie?«
    »Ich möchte so viel wie möglich darüber erfahren, wie diese Leute gestorben sind. Welches die näheren Umstände bei jedem dieser Todesfälle waren. Wer hat sie untersucht? Alle offenen Fragen oder Vermutungen.«
    »Welchen Verdacht haben Sie?«
    »Bis jetzt noch keinen. Ich bin nur neugierig.«
    »Sie sind mehr als nur neugierig.«
    »Okay, ich bin mehr als nur neugierig. Aber fürs erste wollen wir es dabei belassen.«
    »Geht in Ordnung. Wer ist der vierte?«
    »Ein Mann namens Wayne Tarrance. Er ist ein FBI-Agent hier in Memphis.«
    »FBI!«
    »Macht Ihnen das etwas aus?«
    »Ja, das tut es. Für Bullen bekomme ich vierzig pro Stunde.«
    »Kein Problem.«
    »Was wollen Sie wissen?«
    »Überprüfen Sie ihn. Seit wann ist er hier? Wie lange ist er schon beim FBI? Welchen Ruf hat er?«
    »Das ist nicht sonderlich schwierig.«
    Mitch faltete den Zettel zusammen und steckte ihn wieder in die Tasche.
    »Wie lange werden Sie dazu brauchen?«
    »Ungefähr einen Monat.«
    »Geht in Ordnung.«
    »Sagen Sie, wie heißt Ihre Firma?«
    »Bendini, Lambert & Locke.«
    »Diese beiden Männer, die im Sommer ums Leben kamen...«
    »Sie gehörten zu ihr.«
    »Irgendein Verdacht?«
    »Nein.«
    »Fragen kostet nichts.«
    »Hören Sie, Eddie. In dieser Sache müssen Sie sehr vorsichtig sein. Rufen Sie mich weder zu Hause noch im Büro an. Ich werde Sie in ungefähr einem Monat anrufen. Ich nehme an, daß ich sehr genau überwacht werde.«
    »Vom wem?«
    »Ich wollte, ich wüßte es.«

 

     

    13
     
    Avery lächelte beim Anblick des Computerausdrucks. »Im Oktober haben Sie im Durchschnitt einundsechzig Stunden pro Woche gemacht.«
    »Ich dachte, es wären vierundsechzig gewesen«, sagte Mitch.
    »Einundsechzig ist genug. Bisher hat noch keiner in seinem ersten Jahr einen so hohen Durchschnitt erzielt. Ist alles legitim?«
    »Ja, da ist nichts aufgepolstert. Ich hätte ihn noch höher treiben können.«
    »Wieviele Stunden arbeiten Sie in der Woche?«
    »Zwischen fünfündachtzig und neunzig. Ich könnte fünfundsiebzig in Rechnung stellen, wenn ich es wollte.«
    »Davon würde ich abraten, zumindest fürs erste. Das könnte ein bißchen böses Blut geben. Die anderen jungen Anwälte behalten Sie sehr genau im Auge.«
    »Sie wollen, daß ich es ein wenig langsamer gehen lasse?«
    »Natürlich nicht. Wir sind ungefähr einen Monat im Rückstand. Ich bin nur etwas besorgt wegen Ihrer langen Arbeitsstunden. Nur etwas besorgt. Die meisten jungen Anwälte legen los wie die Wilden - arbeiten achtzig oder neunzig Stunden in der Woche -, aber länger als ein paar Monate halten sie das nicht durch. Fünfundsechzig bis siebzig Stunden sind machbar. Aber Sie scheinen ein ungewöhnliches Durchhaltevermögen zu besitzen.«
    »Ich brauche nicht viel Schlaf.«
    »Was hält Ihre Frau davon?«
    »Weshalb ist das wichtig?«
    »Stört sie die lange Arbeitszeit?«
    Mitch musterte Avery und dachte einen Augenblick an den Wortwechsel am gestrigen Abend, als er drei Minuten vor Mitternacht zum Essen nach Hause gekommen war. Sie hatten sich beide unter Kontrolle gehabt, aber es waren die bisher bittersten Worte gefallen, und alles deutete darauf hin, daß weitere folgen würden. Kein Boden wurde preisgegeben. Abby sagte, Mr. Rice von nebenan wäre ihr vertrauter als ihr Mann.
    »Sie versteht es. Ich habe ihr gesagt, ich würde in zwei Jahren Partner werden und mit dreißig in den Ruhestand treten.«
    »Es sieht jedenfalls so aus, als versuchten Sie es.«
    »Sie beklagen sich doch nicht etwa? Jede Stunde, die ich im vergangenen Monat in Rechnung gestellt habe, betraf eine Ihrer Akten, und Sie schienen sich keine Sorgen zu machen, daß ich zuviel arbeite.«
    Avery legte den Ausdruck auf sein Bücherregal und warf Mitch einen verdrießlichen Blick zu. »Ich möchte nur nicht, daß Sie sich kaputtmachen oder zuhause Ärger bekommen.«
    Ausgerechnet ein Mann, den seine Frau verlassen hatte, wollte ihm Eheratschläge erteilen. Er musterte Avery mit soviel Verachtung, wie er aufzubringen vermochte. »Sie brauchen sich wegen dem, was in meinem Haus passiert, keine Gedanken zu machen. Solange ich hier meinen Teil der Arbeit erledige, sollten Sie froh und zufrieden sein.«
    Avery beugte sich vor. »Hören Sie, Mitch, ich bin nicht sonderlich gut in solchen Sachen. Dies kommt von höher oben.
    Lambert und McKnight machen sich Sorgen, daß Sie sich vielleicht ein bißchen zu sehr ins Zeug legen. Ich meine, fünf Uhr am Morgen, jeden Morgen,

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