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Die Firma

Die Firma

Titel: Die Firma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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haben.«
    Lambert öffnete den Umschlag und starrte auf die großformatigen Schwarzweiß-Fotos. Er betrachtete eines nach dem anderen, hielt sie ganz dicht vor die Nase, merkte sich jedes Detail. DeVasher beobachtete ihn stolz.
    Lambert betrachtete sie noch einmal und begann, schwer zu atmen. »Die sind ja unglaublich.«
    »Ja. Das fanden wir auch.«
    »Wer ist das Mädchen?« fragte Ollie, ohne den Blick von den Fotos abzuwenden.
    »Eine einheimische Prostituierte. Sieht gut aus, nicht wahr?
    Wir hatten sie vorher noch nie benutzt, aber Sie können Gift darauf nehmen, daß wir sie wieder benutzen werden.«
    »Ich möchte sie kennenlernen, und zwar bald.«
    »Kein Problem. Mir war ziemlich klar, daß Sie das wollen würden.«
    »Das ist unglaublich. Wie hat sie es fertiggebracht?«
    »Anfangs sah es schwierig aus. Der ersten hat er gesagt, sie sollte verschwinden. Avery hatte die andere, aber unser Mann wollte von ihrer Freundin nichts wissen. Er verließ sie und ging zu der kleinen Bar am Strand. Dort machte sich unser Mädchen an ihn heran. Ein Profi.«
    »Wo waren unsere Leute?«
    »Überall. Diese Aufnahmen wurden von einer Palme aus gemacht, aus ungefähr fünfundzwanzig Metern Entfernung.
    Recht gut, nicht wahr?«
    »Sehr gut. Geben Sie dem Fotografen eine Gratifikation. Wie lange haben sie sich im Sand gewälzt?«
    »Lange genug. Es lief bestens.«
    »Ich glaube, er hat es wirklich genossen.«
    »Wir hatten Glück. Der Strand war menschenleer und das Timing perfekt.«
    Lambert hob ein Foto über den Kopf und schaute zu ihm auf.
    »Haben Sie mir einen Satz Abzüge gemacht?« fragte er.
    »Natürlich, Ollie. Ich weiß doch, wie sehr Sie solche Dinge genießen.«
    »Ich hätte gedacht, McDeere wäre ein zäherer Brocken.«
    »Er ist zäh, aber er ist ein Mensch. Und dämlich ist er auch nicht. Wir sind nicht sicher, aber wir glauben, am nächsten Tag, in der Mittagspause, hat er gemerkt, daß wir ihn beschatten. Er schien Verdacht geschöpft zu haben und lief im Einkaufsviertel herum. Dann verschwand er. Kam eine Stunde zu spät zu seiner Verabredung mit Avery in der Bank.«
    »Wo ist er hingegangen?«
    »Das wissen wir nicht Wir haben ihn nur aus Neugierde beobachtet, nichts Ernstes. Durchaus möglich, daß er in irgendeiner Bar gesessen hat. Aber er ist einfach verschwunden.«
    »Behalten Sie ihn genau im Auge. Er beunruhigt mich.«
    DeVasher schwenkte einen weiteren braunen Umschlag.
    »Hören Sie auf, sich Sorgen zu machen, Ollie. Jetzt haben wir ihn. Er würde für uns morden, wenn er von der Existenz dieser Fotos wüßte.«
    »Was ist mit Tarrance?«
    »Keine Spur. McDeere hat ihn niemandem gegenüber erwähnt, zumindest nicht gegenüber jemandem, den wir abhören. Tarrance ist manchmal schwer zu beschatten, aber ich glaube, er hält sich fern.«
    »Halten Sie die Augen offen.«
    »Überlassen Sie meine Arbeit ruhig mir. Sie sind der Anwalt, der Rechtsbeistand, der Ehrenmann, und Sie bekommen Ihre Fotos. Sie leiten die Firma. Ich leite den Sicherheitsdienst.«
    »Wie stehen die Dinge im Haus von McDeere?«
    »Nicht sonderlich gut. Sie war ziemlich sauer wegen der Reise.«
    »Was hat sie getan, während er fort war?«
    »Oh, sie gehört nicht zu denen, die im Haus herumsitzen.
    Zwei Abende waren sie und Quins Frau zum Essen in einem dieser Yuppielokale. Dann im Kino. Einen Abend war sie mit einer Kollegin von der Schule zusammen. Sie machte ein paar Einkäufe. Außerdem hat sie viel mit ihrer Mutter telefoniert, R-Gespräche. Allem Anschein nach kö n nen sich unser Junge und ihre Eltern nicht ausstehen, und sie möchte die Sache ins Lot bringen. Sie und ihre Mom stehen sich sehr nahe, und es macht ihr sehr zu schaffen, daß sie keine glückliche Familie sein können. Sie möchte Weihnachten bei ihnen in Kentucky verbringen und fürchtet, daß er davon nichts wissen will. Da gibt es eine Menge Reibereien. Eine Menge Zündstoff. Sie erzählt ihrer Mom, daß er zuviel arbeitet, und ihre Mom sagt, das tut er nur, um es ihnen zu zeigen. Irgendwie gefällt mir das nicht, Ollie. Ein ungutes Gefühl.«
    »Hören Sie weiter mit. Wir haben versucht, ihn zu bremsen, aber er ist eine Maschine.«
    »Ja, bei hundertfünfzig die Stunde wollen Sie ihn bestimmt bremsen. Warum sagen Sie nicht all Ihren jungen Anwälten, sie sollten auf vierzig Stunden die Woche reduzieren, damit sie mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen können? Sie könnten Ihre Einkünfte herunterschrauben, ein oder zwei Jaguars verkaufen, die Diamanten

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