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Die Firma

Die Firma

Titel: Die Firma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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über den Unfall«, sagte Mitch.
    »Sie können fragen. Vielleicht werde ich nicht antworten.«
    »Was hat die Explosion ausgelöst?«
    »Das weiß ich nicht. Vielleicht ein Luftkompressor. Vielleicht Treibstoff. Wir wissen es nicht. Das Boot war schwer beschädigt, und die meisten Anhaltspunkte gingen in Flammen auf.«
    »War es Ihr Boot?«
    »Ja. Eines von meinen kleineren. Ein Zehn-Meter-Boot. Ihre Freunde hatten es am Morgen gechartert.«
    »Wo wurden die Leichen gefunden?«
    »In vierundzwanzig Meter Tiefe. An den Leichen war nichts Verdächtiges, abgesehen davon, daß sie keine Brandwunden oder Verletzungen aufwiesen, die daraufhingedeutet hätten, daß sie bei der Explosion auf dem Boot waren. Und deshalb sind die Leichen meiner Meinung nach sehr verdächtig.«
    »Der Autopsie zufolge sind sie ertrunken.«
    »Ja, sie sind ertrunken. Aber Ihre Freunde trugen ihre volle Taucherausrüstung, die später von einem meiner Leute genau untersucht wurde. Sie funktionierte einwandfrei. Sie waren gute Taucher.«
    »Was war mit Ihrem Sohn?«
    »Er hatte keine Taucherausrüstung. Aber er konnte schwimmen wie ein Fisch.«
    »Wo ereignete sich die Explosion?«
    »Sie hatten vorgehabt, an einigen Riffs bei Roger's Wreck Point zu tauchen. Kennen Sie sich auf der Insel aus?«
    »Nein.«
    »Das ist in der East Bay am Northeastern Point. Ihre Freunde hatten noch nie dort getaucht, und mein Sohn schlug vor, daß Sie es dort probieren sollten. Wir kannten Ihre Freunde gut. Sie waren erfahrene Taucher und nahmen die Sache ernst. Sie wollten immer ein Boot für sich allein, und es machte ihnen nichts aus, dafür zu bezahlen. Und sie wollten immer Philip zu ihrem Begleiter. Wir wissen nicht, ob sie überhaupt am Point tauchten. Das Boot wurde brennend zwei Meilen vor der Küste entdeckt, weit entfernt von den Stellen, an denen wir normalerweise tauchen.«
    »Kann das Boot abgetrieben worden sein?«
    »Unmöglich. Wenn sie einen Motorschaden gehabt hätten, dann hätte Philip das über Funk gemeldet. Wir haben moderne Ausrüstung an Bord, und unsere Tauchlehrer stehen ständig mit der Zentrale in Verbindung. Es ist ganz ausgeschlossen, daß sich die Explosion am Point ereignet hat. Niemand hat sie gehört oder gesehen, und dort ist immer jemand in der Nähe.
    Außerdem könnte ein Boot mit Motorschaden in diesen Gewässern keine zwei Meilen treiben. Und vor allem dürfen Sie nicht vergessen, daß sich die Leichen nicht auf dem Boot befanden. Angenommen, das Boot wäre tatsächlich abgetrieben worden - wie erklären Sie sich dann, daß die Leichen in vierundzwanzig Meter Tiefe darunter lagen? Sie wurden keine zwanzig Meter vom Boot entfernt gefunden.«
    »Wer hat sie gefunden?«
    »Meine Leute. Wir hörten die Meldung über Funk, und ich schickte eine Mannschaft hinaus. Wir wußten, daß es sich um unser Boot handelte, und meine Männer tauchten sofort.
    Minuten später hatten sie die Leichen gefunden.«
    »Ich weiß, wie schwer es für Sie sein muß, darüber zu reden.«
    Abanks trank sein Bier aus und warf die Rasche in einen hölzernen Abfallbehälter. »Ja, das ist es. Aber mit der Zeit vergeht der Schmerz. Weshalb sind Sie so interessiert daran?«
    »Die Angehörigen haben eine Menge Fragen.«
    »Sie tun mir leid. Ich habe ihre Frauen im vorigen Jahr kennengelernt. Sie haben eine Woche bei uns verbracht.
    Wirklich nette Leute.«
    »Ist es möglich, daß sie einfach ein neues Gebiet erkundeten, als es passierte?«
    »Möglich, ja. Aber unwahrscheinlich. Unsere Boote melden ihre Weiterfahrt von einem Tauchort zum nächsten. Das ist eine feste Regel, von der es keine Ausnahmen gibt. Ich habe einen Tauchlehrer hinausgeworfen, weil er sich nicht von einem Ort gemeldet hat, bevor er zum nächsten fuhr. Mein Sohn war der beste Bootsführer auf der Insel. Er ist in diesen Gewässern aufgewachsen. Er hätte es nie unterlassen, seine Bewegungen auf See zu melden. So einfach ist das. Die Polizei glaubt, daß er genau das getan hat, aber irgend etwas muß sie ja glauben.
    Es ist die einzige Erklärung, die sie hat«
    »Aber wie erklärt sie den Zustand der Leichen?«
    »Das kann sie nicht. Soweit es sie angeht, ist es einfach ein Tauchunfall.«
    »War es ein Unfall?«
    »Ich glaube nicht.«
    Inzwischen hatten die Sandalen Blasen gescheuert, und Mitch zog sie aus. Sie kehrten um und machten sich auf den Rückweg zur Lodge.
    »Wenn es kein Unfall war, was war dann?«
    Abanks betrachtete, wie das Meer am Strand entlangkroch.
    Er lächelte zum

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