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Die Firma

Die Firma

Titel: Die Firma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Trenchcoats und mit kurzgeschnittenem Haar, die ungefähr hundert Meter entfernt vor einem Baum standen.
    Voyles setzte sich so dicht neben Mitch, daß ihre Beine sich berührten. Er war mindestens siebzig, aber die dunkelgrünen Augen waren hellwach und ließen sich nichts entgehen. Die beiden Männer saßen still und mit den Händen tief in den Taschen ihrer Mäntel auf der Bank.
    »Danke, daß Sie gekommen sind«, begann Voyles.
    »Ich hatte nicht den Eindruck, daß ich eine andere Wahl hatte. Ihre Leute waren unerbittlich.«
    »Ja. Dies ist sehr wichtig für uns.«
    Mitch holte tief Luft »Haben Sie eine Ahnung, was für einen Schrecken Sie mir eingejagt h a ben? Ich weiß einfach nicht, was das alles soll. Ich wäre Ihnen für eine Erklärung dankbar, Sir.«
    »Mr. McDeere, darf ich Sie Mitch nennen?«
    »Natürlich. Weshalb nicht?«
    »Also gut, Mitch. Ich bin ein Mann, der nicht viele Worte macht. Und was ich Ihnen zu sagen habe, wird Sie bestimmt schockieren. Sie werden entsetzt sein. Vielleicht glauben Sie mir nicht Aber ich versichere Ihnen, es entspricht alles der Wahrheit, und mit Ihrer Hilfe können wir Ihnen das Leben retten.«
    Mitch wartete gefaßt
    »Mitch, kein Anwalt hat Ihre Firma lebendig verlassen. Drei haben es versucht, und sie wurden umgebracht. Zwei wollten gehen, und sie starben im vorigen Sommer. Wenn ein Anwalt einmal bei Bendini, Lambert & Locke eingetreten ist, scheidet er nicht wieder aus, es sei denn, er tritt in den Ruhestand und hält den Mund. Und wenn sie in den Ruhestand treten, stecken sie in der Verschw ö rung drin und können nicht reden. Im fünften Stock der Firma ist eine umfassende
    Überwachungsorganisation untergebracht. Ihr Haus und Ihr Wagen sind verwanzt. Ihre Telefone sind angezapft Ihr Schreibtisch und Ihr Büro sind verdrahtet. Praktisch jedes Wort, das Sie von sich geben, wird im fünften Stock abgehört und aufgezeichnet. Sie beschatten Sie, und manchmal auch Ihre Frau. Sie sind hier in Washington, während wir uns unterhalten. Sie sehen also, Mitch, die Firma ist mehr als eine Firma. Sie ist Teil eines sehr großen Unternehmens, eines sehr einträglichen Unternehmens. Eines sehr illegalen Unternehmens. Die Firma gehört nicht den Partnern.«
    Mitch drehte den Kopf und musterte ihn. Der Direktor schaute beim Sprechen auf den zugefrorenen Teich.
    »Die Anwaltsfirma Bendini, Lambert & Locke gehört der Verbrecherfamilie Morolto in Chicago. Der Mafia. Dem Mob.
    Der sagt ihr, wo es langgeht. Und deshalb sind wir hier.« Er drückte Mitch die Hand aufs Knie und schaute ihn aus fünfzehn Zentimetern Entfernung ins Gesicht. »Es ist die Mafia, Mitch, und das Kriminellste, was man sich vorstellen kann.«
    »Das glaube ich nicht«, sagte er, vor Angst erstarrt. Seine Stimme war schwach und schrill.
    Der Direktor lächelte. »Doch, das tun Sie, Mitch. Das tun Sie.
    Sie sind schon seit einiger Zeit argwöhnisch. Deshalb haben Sie auf den Caymans mit Abanks gesprochen. Deshalb haben Sie diesen Privatdetektiv angeheuert, was zur Folge hatte, daß er von den Leuten im fünften Stock umgebracht wurde. Sie wissen, daß die Firma stinkt, Mitch.«
    Mitch beugte sich vor, stützte die Ellenbogen auf die Knie und starrte auf den Boden zwischen seinen Füßen. »Das glaube ich nicht«, murmelte er schwach.
    »Soweit wir wissen, sind ungefähr fünfundzwanzig Prozent ihrer Klienten völlig legitim. Es gibt einige hervorragende Anwälte in dieser Firma, und sie arbeiten in Steuer-und Wertpapiersachen für reiche Klienten. Es ist eine sehr gute Fassade. Beim größten Teil der Akten, mit denen Sie bisher zu tun hatten, ging es um legale Geschäfte. Das ist die Art, in der sie vorgehen. Sie holen sich einen Anfänger, überschütten ihn mit Geld, kaufen ihm den BMW, das Haus und alles, was sonst noch dazugehört, lassen ihn auf die Caymans reisen und sorgen dafür, daß er sich mit absolut einwandfreiem und legitimem Kram halb totarbeitet. Mit echten Klienten. Echten Anwaltsaufgaben. Das geht ein paar Jahre so weiter, und der Anfänger schöpft nicht den geringsten Verdacht, richtig? Es ist eine großartige Firma, und die Kollegen sind Spitze.
    Massenhaft Geld. Alles ist wunderbar. Und dann, nach fünf oder sechs Jahren, wenn Sie erst richtig das große Geld machen, wenn die Firma im Besitz Ihrer Hypothek ist, wenn Sie Frau und Kinder haben und alles so gesichert ist, dann lassen sie die Bombe hochgehen und sagen Ihnen die Wahrheit. Es fuhrt kein Weg daran vorbei. Es ist die Mafia,

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