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Die Firma

Die Firma

Titel: Die Firma Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Mitch. Diese Leute geben sich nicht mit Kleinigkeiten ab. Sie bringen eines Ihrer Kinder um oder Ihre Frau, das spielt für sie keine Rolle.
    Sie verdienen mehr Geld, als Sie irgendwo anders verdienen könnten. Sie werden erpreßt, weil Sie eine Familie haben, die dem Mob nicht das mindeste bedeutet. Also was tun Sie, Mitch? Sie bleiben. Fortgehen können Sie nicht. Wenn Sie bleiben, werden Sie Millionär und gehen jung mit intakter Familie in den Ruhestand. Wenn Sie die Firma verlassen wollen, hängt wenig später Ihr Bild an einer Wand der Bibliothek im ersten Stock. Sie sind sehr überzeugend.«
    Mitch rieb sich die Schläfen und begann zu zittern.
    »Sehen Sie, Mitch, ich weiß, daß Sie tausend Fragen haben müssen. Okay. Also werde ich weiterreden und Ihnen erzählen, was ich weiß. Die fünf toten Anwälte wollten aussteigen, nachdem sie die Wahrheit erfahren hatten. Mit den ersten dreien haben wir nie gesprochen, weil wir, wie ich gestehen muß, bis vor sieben Jahren nichts über die Firma wußten. Sie sind ausgezeichnet darin, kein Aufsehen zu erregen und keine Spuren zu hinterlassen. Die ersten drei wollten vermutlich einfach heraus, also kamen sie heraus. In Särgen. Bei Hodge und Kozinski lagen die Dinge anders. Sie nahmen mit uns Verbindung auf, und im Laufe eines Jahres gab es mehrere Treffen. Bei Kozinski ließen sie die Bombe hochgehen, nachdem er sieben Jahre in der Firma gewesen war. Er erzählte es Hodge. Ein Jahr lang haben sie nur miteinander geflüstert Kozinski stand nahe davor, zum Partner gemacht zu werden, und er wollte aussteigen, bevor das passierte. Also faßten er und Hodge den verhängni s vollen Entschluß, die Firma zu verlassen. Sie sind nie auf die Idee gekommen, daß die ersten drei umgebracht wurden, jedenfalls haben sie uns gegenüber nie einen derartigen Verdacht erwähnt. Wir schickten Wayne Tarrance nach Memphis, damit er sich ihrer annehmen konnte. Tarrance kommt aus New York und ist Spezialist für organisiertes Verbrechen. Er und die beiden Männer waren sich schon sehr nahe gekommen, als diese Sache auf den Caymans passierte. Diese Kerle in Memphis sind sehr gut, Mitch. Das dürfen Sie nie vergessen. Sie haben das Geld, und sie heuern die besten Leute an. Nachdem Hodge und Kozinski ermordet worden waren, entschloß ich mich, die Firma zu erledigen. Wenn es uns gelingt, diese Firma hochgehen zu lassen, können wir sämtliche Mitglieder der Familie Morolto vor Gericht bringen. Es könnten mehr als fünfhundert Anklagen erhoben werden. Steuerhinterziehung, Geldwäscherei, Erpressung, alles, was Sie sich vorstellen können. Es wü r de die Familie Morolto vernichten, und das wäre der verheerendste Schlag gegen das organisierte Verbrechen in den letzten dreißig Jahren. Und das alles, Mitch, steckt in den Akten der unauffälligen kleinen Firma Bendini in Memphis.«
    »Weshalb gerade Memphis?«
    »Eine gute Frage. Wer würde schon eine kleine Firma in Memphis, Tennessee, verdächtigen? Dort gibt es keine großen Mafia-Aktivitäten. Es ist eine stille, hübsche, friedliche Stadt am Fluß. Es hätte ebensogut Durham oder Topeka oder Wichita Falls sein können. Aber sie haben sich für Memphis entschieden. Es ist immerhin so groß, daß eine Vierzig-Mann-Firma nicht auffällt. Eine ideale Wahl.«
    »Sie meinen, jeder Partner...« Ihm versagte die Stimme.
    »Ja, jeder Partner weiß Bescheid und hält sich an die Spielregeln. Wir vermuten, daß auch die meisten der angestellten Anwälte Bescheid wissen, aber das ist schwer zu sagen. Es gibt so vieles, was wir nicht wissen, Mitch. Ich kann Ihnen nicht sagen, wie die Firma operiert und wer in der Sache drinsteckt Aber wir vermuten eine Menge krimineller Aktivitäten.«
    »Zum Beispiel?«
    »Steuerbetrug. Sie erledigen die gesamte Steuerarbeit für die Morolto-Gang. Sie legen jedes Jahr hübsche, säuberliche, scheinbar einwandfreie Steuererklärungen vor, in denen nur ein Bruchteil der Einkünfte auftaucht Sie waschen Unmengen von Geld. Sie gründen legitime Firmen mit schmutzigem Geld.
    Diese Bank in St. Louis, ein großer Klient, wie heißt sie doch gleich?«
    »Commercial Guaranty.«
    »Richtig, das war's. Sie gehört der Mafia. Die Firma erledigt ihre sämtlichen juristischen Angelegenheiten. Morolto nimmt im Jahr schätzungsweise dreihundert Millionen ein, aus
    Glücksspiel, Rauschgift, illegalen Wettgeschäften, alles Sachen, die Bargeld einbringen. Das meiste davon landet auf diesen Banken auf den Caymans. Und wie kommt es von

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