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Die Flammen der Dämmerung: Roman (German Edition)

Die Flammen der Dämmerung: Roman (German Edition)

Titel: Die Flammen der Dämmerung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter V. Brett
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Weide, auf der unter den wachsamen Augen berittener Arbeiter und bellender Hunde mehrere Dutzend Pferde grasten. Unterwegs kamen sie an Koppeln vorbei, deren massive Zäune so hoch waren, dass nicht einmal Schattentänzer bei Tag darüber hätte hinwegspringen können. Diese Pferche benutzte man, um die Pferde zu trainieren, oder zu Quarantänezwecken.
    In einem der Pferche sah Renna einen gigantischen schwarzen Hengst, der ohne Reiter galoppierte. Zwei nervöse Arbeiter mit Peitschen in den Händen beobachteten das Tier. Abrupt blieb Renna stehen.
    »Ay, das ist der alte Bergsturz«, sagte Jon. »Schattentänzers Vater. Ich fing ihn auf der Ebene ein, zusammen mit einem halben Dutzend Stuten und dem jungen Schattentänzer. Wir nannten ihn Bergsturz, denn nachdem wir es endlich geschafft hatten, ihn auf eine Koppel zu treiben, fühlten wir uns, als sei eine Felslawine auf uns niedergegangen.
    Der große Halunke will absolut nicht arbeiten, aber wenn man ihn ließe, würde er die ganze Nacht lang Löcher in die Scheunentür treten. Gemein wie ein Dämon und viel zu schlau. Die Züchter in den Städten behaupten immer, Wildpferde seien nicht intelligent, weil sie keinen Befehlen gehorchen, aber das ist Blödsinn. Sie haben ihre ganz eigene Intelligenz. Die ermöglicht es ihnen, in der ungeschützten Nacht zu überleben, was die meisten Menschen nicht von sich behaupten können. Bergsturz warf jeden ab, der versucht hat, sich auf seinen Rücken zu schwingen, um ihn dann in den Boden zu trampeln. Als wir es leid wurden, Knochenbrüche zu richten, steckte ich ihn in den Zuchtpferch.«
    Renna betrachtete das herrliche Tier und empfand eine tiefe Traurigkeit. Draußen in der Ebene warst du ein König, und hier lassen sie dich in einem Pferch im Kreis rennen und den ganzen Tag lang Stuten besteigen. Sie unterdrückte den Wunsch, schnurstracks zum Gatter zu laufen und den Hengst freizulassen.
    »In diesem Sommer gab es viele Fohlen«, erzählte Jon, als sie aufs Feld hinausgingen. »Ich habe jede Menge Jungstuten zur Auswahl.«
    »Such eine aus, Ren«, forderte Arlen sie auf. »Egal, welche.«
    Renna betrachtete die Herde. Auf den ersten Blick waren Jons Pferde von Macks Tieren kaum zu unterscheiden, doch als sie näher kamen und ihre Größe deutlich wurde, riss sie vor Staunen die Augen auf. Neben den Stuten wirkten die Fohlen klein, doch selbst sie waren größer als ein paar der Hengste, die Mack auf seiner Ranch hielt. Jon hatte Jährlinge, die kräftig genug waren, um von einem erwachsenen Mann geritten zu werden, und jedes Tier war überdurchschnittlich groß. Die Dämonen hatten die Schwächsten getötet, und jene, die übrig blieben, waren riesig und hatten ein seidig glänzendes, dunkles Fell.
    Es gab eine große Anzahl von kraftstrotzenden Jungstuten, doch Rennas Blick fiel auf eine ausgewachsene Stute, die abseits von der Herde stand. Sie hatte ein braun und schwarz geschecktes Fell und war um eine Hand größer als die übrigen Tiere. Irgendwie wirkte sie übellaunig, und selbst die anderen Pferde machten einen weiten Bogen um sie.
    »Was ist mit der da?«, fragte Renna und zeigte auf das Tier.
    Jon gab ein Grunzen von sich. »Du hast ein gutes Auge, Mädchen. Die meisten Leute sehen nur das hässliche Fell. Das ist Tornado. Ich fing sie letzten Sommer ein, kurz vor dem schlimmsten Windsturm, den ich je erlebt habe. Sie ist stärker als die meisten Hengste, knapp fünf Jahre alt und hat mich öfter abgeworfen, als ich zählen kann. Wenn man sich ihr mit einem Halfter nähert – bei der Nacht, wenn man sich ihr überhaupt nur nähert –, wird sie bösartig. Sie hat sogar den alten Bergsturz gebissen, als ich sie in seine Koppel führte, um zu sehen, ob sie miteinander auskämen.«
    »Ich brauche kein Halfter«, sagte Renna, sprang über den Zaun und marschierte über das Feld.
    »Ich warne dich, das Pferd ist gefährlich«, rief Jon ihr hinterher. »Weißt du überhaupt, was du tust?« Renna winkte verächtlich ab und gab sich nicht einmal die Mühe, ihn anzusehen.
    Tornado wich nicht zurück, als Renna auf sie zuging. Das war gut. Die Stute schien sie zu ignorieren, aber daran, wie ihre Ohren gespitzt waren, merkte Renna, dass das Pferd sie mit höchster Aufmerksamkeit wahrnahm.
    Sie hielt die leeren Hände hoch. »Ich hab kein Halfter. Schätze, mir würde es nicht gefallen, eines zu tragen, deshalb werde ich das auch nicht von dir verlangen.«
    Tornado ließ sie nahe an sich herankommen, doch als Renna den

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