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Die Flammen der Dämmerung: Roman (German Edition)

Die Flammen der Dämmerung: Roman (German Edition)

Titel: Die Flammen der Dämmerung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter V. Brett
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zurück. Zuerst legte sie ihn auf den Boden, dann kippte sie den ekligen Inhalt des Eimers über ihm aus. Sie konnte zusehen, wie die Siegel auf seiner Haut heller wurden und die Magie in sich aufnahmen, dann dämpften sie ihren Schein, als seine innere Aura stärker zu strahlen begann. Das Atmen fiel ihm bereits leichter, und Renna sank auf die Knie.
    »Dem Schöpfer sei Dank«, hauchte sie und zeichnete ein Siegel in die Luft.
    Es war eine instinktive Geste, aber sie glich den Bewegungen, mit denen Arlen Schattentänzer geheilt hatte. Sie wünschte sich, sie könnte dasselbe für ihn tun.
    Sie warf einen Blick auf den Eimer, an dessen Rand ein schleimiges Stück Dämonendarm klebte. Kurzentschlossen nahm sie es in die Hand und tippte mit dem Finger daran, als sei es ein Klumpen Gelee. Der Gestank war entsetzlich, und ihr drehte sich der Magen um. Sie musste tief durchatmen, damit ihr das Abendessen nicht hochkam.
    Wenn ich nichts unternehme, verliere ich ihn, dachte sie. Er ist zwar stark, aber das schafft er nicht allein. Ich muss mit ihm Schritt halten, andernfalls bleibe ich zurück, wenn er das nächste Mal in den Horc hineingezogen wird.
    »Mit Nachdenken bin ich fertig«, murmelte sie.
    Sie hielt die Luft an und steckte das Fleisch in den Mund.

2
    Versprechen
    333 NR – Sommer
28 Morgendämmerungen vor Neumond
    K urz nach Tagesanbruch wachte Renna auf. Arlen schlummerte jetzt friedlich, und sie bewegte sich vorsichtig, um ihn nicht zu wecken, als sie das getrocknete Dämonenblut von ihrer Haut wusch.
    Wegen der fest zugezogenen Vorhänge fühlte sich Renna immer noch mit Energie aufgeladen, doch sobald sie ins Sonnenlicht hinaustrat, wurde diese Kraft weggebrannt. Sie streckte sich vorsichtig und suchte nach einem Anzeichen dafür, wie ihr widerliches Mahl auf sie wirkte. Falls sie sich verändert hatte, so merkte sie nichts davon. Arlen hatte sich monatelang ausschließlich von Dämonenfleisch ernährt, um dieses Ausmaß an Kraft zu erlangen. Renna wurde schlecht bei der Vorstellung, noch einen Happen davon zu essen.
    Sie ging in den Stall, striegelte Schattentänzer und gab ihm sein morgendliches Futter. Der Hengst sah gesund aus und nichts verriet, dass er noch vor zwei Nächten kurz vor dem Tod gestanden hatte. Sogar seine Narben verblassten und waren kaum noch zu sehen.
    Als sie das Tier versorgt hatte, spazierte sie nach draußen auf die Felder und erntete Kartoffeln und Gemüse von den verwilderten Kulturen; die Menge genügte, um endlich wieder ein richtiges Frühstück zu machen. Das Essen war fertig, als Arlen in die Küche taumelte; er sah verhärmt aus, als hätte er überhaupt nicht geschlafen.
    »Hier drinnen duftet es ja himmlisch«, meinte er.
    »Es gibt keine Eier und auch kein richtiges Brot, aber ich habe auf den Feldern ein Kaninchen gefangen, deshalb gibt es Fleisch«, sagte Renna und löffelte den Eintopf in zwei hölzerne Schalen, die sie in die Schankstube mitnahmen.
    Als sie am Tisch saßen, blickte Arlen einen Moment lang auf seine Schale, dann legte er den Kopf in die Hände. »Gestern Nacht habe ich es wohl ein bisschen übertrieben.«
    Renna schnaubte unfein durch die Nase. »Das ist noch milde ausgedrückt.«
    Arlen blies die Backen auf und ließ langsam den Atem ausströmen. »Jetzt bereue ich, dass ich so viel Whiskey getrunken habe.«
    »Iss«, befahl Renna. »Dein Magen wird sich beruhigen, wenn etwas drin ist. Und am besten trinkst du so viel Wasser wie nur möglich, egal, ob es süß schmeckt oder nicht.« Arlen nickte, und bald verschlang er sein Essen so heißhungrig, dass seine Schale im Nu leer war.
    »Gibt es noch mehr?«, fragte er, und Renna zuckte zusammen. Sie war so damit beschäftigt gewesen, ihm zuzuschauen, dass sie ihr eigenes Mahl nicht angerührt hatte.
    »Nimm mein Essen.« Sie schob ihm ihre Portion hin und griff nach der leeren Schale. »Ich hole mir neues.« Zu ihrer Freude sah sie, dass er seinen Nachschlag schon vertilgt hatte, als sie sich wieder hinsetzte.
    »Fühlst du dich jetzt besser?«, erkundigte sie sich.
    »Ich fühle mich wieder wie ein Mensch«, erwiderte Arlen, und ein feines Lächeln huschte über sein Gesicht. »Ist schon eine ganze Weile her, seit ich das von mir behaupten konnte.«
    »Du kannst dich noch einen Tag lang ausruhen«, schlug Renna vor. »Und in der kommenden Nacht frische Energie tanken.«
    Arlen schüttelte den Kopf. »Wir müssen heute noch viele Meilen zurücklegen, Ren. Am Nachmittag machen wir an einem bestimmten

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