Die Flammen der Dämmerung: Roman (German Edition)
sah keinen Grund, es zu stark zu beanspruchen.
Hasik wehrte sich immer noch, als er den Raum betrat und die schwere Tür hinter sich schloss. Der Pavillon stand vor einem großen Lagerhaus, und nichts ahnend war Hasik hineingelaufen. Zwei kha’Sharum vom Stamm der Sharach hatten die Situation mit ihren alagai -Fängern gut unter Kontrolle. Die hohlen Stangen waren doppelt so lang wie Hasiks Arme und innen mit einem Seil aus geflochtenem Stahl versehen. Die Schlingen an den Enden lagen fest um seinen Hals. Hasik packte mit jeder Hand eine Schlinge und versuchte zu verhindern, dass sie zugezogen wurden, aber gegen die geschickten Sharach-Krieger kam er nicht an. Wenn er zog, schoben sie und umgekehrt, während sie die ganze Zeit die Seile strafften. Vergnügt sah Abban zu, wie Hasiks Gegenwehr schwächer wurde und er auf die Knie sank, während sein Gesicht dunkelrot anlief.
Cielvah kam zu ihm, und Abban legte einen Arm um sie. »Ah, Hasik, wie schön, dass du uns besuchst! Du erinnerst dich doch sicher an meine Tochter Cielvah? Letzten Frühling hast du ihr die Jungfräulichkeit geraubt. Ich versprach ihr, sie dürfe aus nächster Nähe zuschauen, wenn ich dich dafür büßen lasse.«
Da Cielvah immer noch unverheiratet war, trug sie keinen Schleier, den sie anheben konnte, als sie dem Sharum ins Gesicht spuckte. Hasik wollte sich auf sie stürzen, aber die Sharach hielten ihn fest und würgten ihn, bis er wieder auf den Knien lag. Abban hob eine Hand, und ein anderer seiner kha’Sharum , der unsichtbar im Schatten stand, trat vor. Die Nanji waren berüchtigt für ihre Foltertechniken, und der schmächtige Mann bildete keine Ausnahme. Er bewegte sich mit geschmeidiger Anmut, leise wie der Tod, bis auf das Klirren des scharfen, gekrümmten Messers, das er nun zückte. Als Hasik es sah, quollen ihm beinahe die Augen aus dem Kopf, aber man ließ ihm nicht genug Luft, um zu protestieren.
Der schmächtige Mann dachte nach. »Es ginge leichter, wenn er auf dem Rücken liegt.« Er sprach mit ruhiger Stimme, beinahe im Flüsterton. »Und wenn man seine Arme und Beine festhält.«
Abban nickte und klatschte laut in die Hände. Die Sharach drehten ihre Stangen und warfen Hasik flach auf den Rücken. In diesem Augenblick ging die Tür auf, und eine Schar Frauen in schwarzen Gewändern kam herein – Abbans Gemahlinnen und Töchter. Viele trugen die Schleier verheirateter Frauen, andere bedeckten ihre Gesichter nicht, wie Cielvah. Mehr als eine von ihnen war im Lauf der Jahre ein Opfer von Hasiks Aufmerksamkeiten geworden.
Vier der Frauen hatten ihre eigenen alagai -Fänger bei sich; im Nu steckten Hasiks Handgelenke und Fußknöchel in Schlingen, die straff angezogen wurden. Der Sharum verfügte über Kräfte, wie sie nur ein Krieger erwirbt, der regelmäßig alagai tötet und deren Magie in sich aufnimmt, aber die Frauen waren ihm zahlenmäßig absolut überlegen. Sie verstanden ihr Werkzeug einzusetzen und hielten ihn auch ohne die Hilfe der Sharach am Boden fest. Die beiden kha’Sharum lockerten ein wenig die Spannung ihrer Schlingen, damit sich alle umso besser an Hasiks Schreien und seinem verzweifelten, ohnmächtigen Widerstand ergötzen konnten, als der Nanji seine Hose aufschnitt.
Alle Frauen lachten, als sie Hasiks schlaffes Glied sahen. Auch Abban kicherte in dem Bewusstsein, dass die Anwesenheit der Frauen Hasiks Schmerzen und Demütigung tausendfach verstärkten. »Dieses kümmerliche Ding fürchten meine Frauen, wenn du meinen Pavillon aufsuchst?«
»Hunde haben ebenfalls kleine Pimmel, Vater«, sagte Cielvah. »Das heißt aber nicht, dass ich von einem besprungen werden möchte.«
Abban nickte. »Meine Tochter hat recht«, wandte er sich an Hasik. Dann nickte er dem Nanji zu. »Schneid ihn ab.«
Hasik kreischte in den höchsten Tönen und versuchte wieder um sich zu schlagen, doch es nützte ihm nichts, die Frauen gaben nicht nach. »Ich bin der ajin’pal des Erlösers! Das lässt er dir nicht durchgehen, khaffit !«
»Dann erzähl es ihm doch, Pfeifer!« Abban lachte und benutzte den Spitznamen, mit dem man Hasik verhöhnt hatte, nachdem Qeran ihm einen Zahn ausgeschlagen hatte. Das war die Strafe dafür gewesen, dass er Abban den Sohn eines Schweinefressers nannte, als sie noch Jungen im sharaj waren. »Erzähle der ganzen Welt, dass ein khaffit dich entmannt hat, und sieh dir an, wie man hinter deinem Rücken über dich lacht!«
»Dafür bringe ich dich um!«, knurrte Hasik.
Abban schüttelte
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