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Die Flammen der Dämmerung: Roman (German Edition)

Die Flammen der Dämmerung: Roman (German Edition)

Titel: Die Flammen der Dämmerung: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter V. Brett
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Ehemann, eine knappe Stunde bevor er in die Nacht hinausgeht?«
    »Weil ich mir für diese Körbe wochenlang den Rücken kaputtgeschuftet habe«, versetzte Manvah. »Weil es schon spät ist und es in der Gasse still geworden ist. Und weil wir einen kompletten Vorrat im Freien stehen haben, der nur von einem lüsternen Besoffenen bewacht wird!«
    Kasaad stieß ein bellendes Lachen aus. »Wer würde sich an dem Zeug schon vergreifen?!«
    »Eine gute Frage«, hörte man eine Stimme. Alle drehten sich um und sahen Krisha, die um den Ladentresen bog und den Stand betrat.
    Krisha war eine kräftige Frau. Nicht fett – nur wenige Bewohner des Wüstenspeers genossen diesen Luxus –, aber sie war die Tochter eines Kriegers, grobknochig, mit einem schweren Gang und schwieligen Händen. Wie alle dal’ting , so war auch sie von Kopf bis Fuß in dieselben schwarzen Gewänder gehüllt wie Manvah. Sie war ebenfalls eine Korbflechterin und eine von Manvahs Hauptkonkurrentinnen im Kaji-Stamm – nicht so geschickt, aber dafür umso ehrgeiziger.
    Vier weitere Frauen in der schwarzen dal’ting -Tracht folgten ihr in das Zelt. Zwei waren ihre Schwestergemahlinnen, deren Gesichter mit schwarzem Stoff bedeckt waren. Die beiden anderen waren ihre unverheirateten Töchter mit unverhüllten Gesichtern. So wie sie aussahen, schreckte dies mehr potenzielle Ehemänner ab, als welche anzulocken. Keine der Frauen war klein, und sie verteilten sich wie Schakale, die einem Hasen hinterherpirschen.
    »Du arbeitest noch spät«, bemerkte Krisha. »Bei den meisten Ständen sind die Zeltklappen schon geschlossen.«
    Manvah zuckte mit den Schultern, ohne den Blick von ihrer Flechtarbeit abzuwenden. »Die Ausgangssperre wird erst in einer guten Stunde ausgerufen.«
    »Cashiv kommt immer am Abend vor dama Badens Fest anlässlich des Anschwellen des Mondes, nicht wahr?«, fragte Krisha.
    Manvah blickte nicht hoch. »Meine Kunden gehen dich nichts an, Krisha.«
    »Oh doch, wenn du deinen push’ting -Sohn dazu benutzt, sie mir wegzustehlen«, sagte Krisha mit tiefer, drohender Stimme. Ihre Töchter gingen zu Inevera und trennten sie von ihrer Mutter. Die Schwestergemahlinnen schoben sich tiefer in den Laden hinein zu Kasaad.
    Jetzt schaute Manvah Krisha an. »Ich habe dir nichts weggenommen. Cashiv kam zu mir und sagte, deine Körbe würden auseinanderbrechen, wenn man sie füllt. Gib deinen Flechterinnen die Schuld und nicht mir, wenn du keine Geschäfte machst.«
    Krisha nickte und griff nach dem Korb, den Inevera gerade dem Stapel hinzugefügt hatte. »Du und deine Tochter leisten gute Arbeit«, stellte sie fest und fuhr mit dem Finger über das Geflecht. Dann warf sie den Korb auf den Boden und trat mit einem Fuß fest darauf.
    »Frau, was fällt dir ein?!«, brüllte Kasaad fassungslos. Er sprang auf die Füße, jedenfalls versuchte er es, doch er begann zu taumeln. Dann sah er sich nach seinem Speer und dem Schild um, aber die befanden sich hinten im Zelt.
    Während er sich bemühte, einen klaren Gedanken zu fassen, bewegten sich Krishas Schwestergemahlinnen gleichzeitig. Aus den weiten Ärmeln ihrer Gewänder rutschten kurze, in schwarzen Stoff gewickelte Baststöcke in ihre Hände. Eine der Frauen packte Kasaad bei den Schultern und drehte ihn um, damit die andere ihm einen wuchtigen Schlag in die Magengrube verpassen konnte. Kasaad ächzte vor Schmerzen, die Luft wurde aus seinen Lungen gepresst, doch gleich darauf traf ihn ein heftiger Stoß in die Leiste. Kasaads Ächzen verwandelte sich in ein schrilles Geheul.
    Inevera schrie auf und schnellte auf die Füße, aber Krishas Töchter packten sie mit brutalem Griff. Manvah wollte ebenfalls aufstehen, aber Krisha trat ihr fest ins Gesicht, und sie kippte um. Sie brach in lautes Geschrei aus, aber es war schon spät, und niemand antwortete auf ihren Hilferuf.
    Krisha blickte auf den Korb, der auf dem Boden stand. Er hatte ihren Fußtritt ausgehalten und seine ursprüngliche Form wieder angenommen. Inevera grinste, bis die Frau sich darauf stellte und dreimal auf dem Korb herumsprang, der dann auseinanderbrach.
    Auf der anderen Seite des Standes prügelten Krishas Schwestergemahlinnen immer noch auf Kasaad ein. »Er kreischt wie eine Frau«, lachte eine und verpasste ihm noch einen Hieb zwischen die Beine.
    »Und er kämpft sogar noch schlechter!«, schrie die andere. Sie ließen seine Schultern los, und Kasaad sackte nach Luft schnappend zu Boden, wobei seine Miene eine Mischung aus Schmerzen und

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