Die Flammen meiner Leidenschaft
Stadt wohl fühlen können.«
Die Männer trafen mit den Koffern ein, und Ashley nutzte das als Vorwand, um Stark loszuwerden. »Ich möchte mich jetzt gern ein wenig einrichten«, sagte sie und hielt für Stark auffordernd die Haustür auf. »Es gibt viel zu tun, bevor der Unterricht am Montag beginnt. Auf Wiedersehen, Mr Stark.« Direkter kann ich nicht sagen, dass er gehen soll, dachte Ashley.
Stark respektierte den Wink zum Glück und verabschiedete sich. Ashley schloss die Tür hinter ihm und seufzte erleichtert auf. Sie wünschte, der Mann würde aufhören, sie zu belästigen. Sie zog die Nadeln, mit denen sie ihren Hut festgesteckt hatte, heraus und warf ihn auf das kleine Sofa mit verschlissenem braunem Bezug. Dann löste sie ihre Haare und fuhr sich mit den Händen hindurch, bis es in einer Fülle von roten Locken über ihre Schultern hinabfiel. Sie knöpfte den hohen Kragen ihres Kleidoberteils auf. Als sie gerade die Brille abgesetzt hatte, wurde die Haustür aufgerissen.
Sam Stark stand auf der Schwelle. »Ich wollte Sie nur erinnern, abzuschließen und ...« Er verstummte überrascht, und sein Blick glitt auf den Streifen nackter Haut, der unter dem aufgeknöpften Kleid sichtbar war. »Mein Gott, Sie sind noch schöner, als ich es mir vorgestellt habe. Es ist eine Sünde, solch eine Schönheit zu verbergen.«
Ashley funkelte ihn empört an. »Es geht Sie nichts an, wie ich mich kleide. Sie hätten nicht ohne anzuklopfen eintreten dürfen. Wollten Sie etwas?«
Er grinste sie lüstern an. »Ich wollte Sie nur daran erinnern, die Tür abzuschließen.«
»Ich werde gewiss daran denken.«
»Bevor ich Sie so gesehen habe, war ich fasziniert von der Aussicht, herauszufinden, was sie wirklich sind. Jetzt, da ich es weiß, sage ich voraus, dass wir enge Freunde werden, sehr enge. Natürlich müssen wir diskret sein. Niemand außer mir wird jemals wissen, wie unsere neue Lehrerin tatsächlich ist. Eigentlich finde ich das hervorragend. Es gibt gar keinen Bruder, der nachkommt, nicht wahr?«
»Natürlich habe ich einen Bruder«, sagte Ashley heftig. »Er wird zu mir kommen ... bald.« Es klang selbst in ihren Ohren wenig überzeugend.
»Was ist mit Mr MacTavish? Ich habe ihn im Red Garter gesehen. Er ist mehr als ein vertrauter Freund der Familie, nicht wahr?«
»Mein Bruder vertraut ihm bedingungslos«, sagte Ashley völlig ehrlich.
Stark lachte hämisch. »Bewahren Sie sich Ihre kleinen Geheimnisse Ashley, wenn sie dadurch glücklich sind. Ich gebe Ihnen eine faire Warnung. Wir werden gute Freunde sein, und ich will nicht, dass ein anderer Mann in meinem Revier wildert.«
Ashley gab ihm eine Ohrfeige. »Wie können Sie es wagen! Gehen Sie sofort, Mr Stark!«
Stark betastete seine Wange und blickte sie so finster und bedrohlich an, dass Ashley unwillkürlich vor Furcht zurückwich. »Ich warne Sie nur einmal; tun Sie das nicht wieder. Ich bekomme immer, was ich will, und ich will Sie. Ich habe noch nie eine angeblich spröde und keusche Lehrerin gehabt. Ich werde Sie sehr bald wieder besuchen. Des Nachts, wenn keiner Verdacht schöpft.«
»Kapieren Sie nicht, dass ich nicht an einer schmutzigen Affäre interessiert bin? Kommen Sie nicht mehr her, Mr Stark. Ich werde Sie nicht hereinlassen.« Mit einer Kraft, die aus Zorn geboren war, schob sie ihn aus dem Haus und knallte ihm die Tür vor der Nase zu. Diesmal schloss sie ab. Kein Job war so wichtig, dafür die Belästigungen eines Widerlings wie Sam Stark zu ertragen.
»Der Kerl wird ein Nein als Antwort nicht hinnehmen, Yankee.«
Ashley erschrak fast zu Tode. Sie fuhr herum und sah Tanner auf der Türschwelle zwischen Küche und Wohnzimmer stehen, die Arme vor der Brust verschränkt, ein hämisches Lächeln um die Lippen.
»Wie bist du hereingekommen?«
»Durch die Hintertür. Stark hatte Recht. Du solltest deine Türen abschließen.«
»Wie viel hast du gehört?«
Er ging auf sie zu. »Genug. Ich habe dir gesagt, dass der Mann gefährlich ist. Er ist kein Dummkopf wie die anderen vom Stadtrat. Er erkennt eine außergewöhnliche Schönheit auch, wenn sie getarnt ist. Der Mann wird erst zufrieden sein, wenn er dich hat.«
»Was geht es dich an?«, fragte Ashley herb. »Unsere Ehe ist keine richtige.«
Er packte sie an den Schultern und rüttelte sie. »Verdammt, Yankee, du bist keine Hure! Du weißt so gut wie ich, was Stark will. Ich lasse das nicht zu!«
Ashley jubelte innerlich. Tanner ahnte es vermutlich nicht mal, aber er verhielt sich
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