Die Flammen meiner Leidenschaft
mit einem Blick, der voller Bedauern, jedoch verheißungsvoll war.
»Du weißt nicht, was du verpasst, schöner Mann. Aber wenn du dich anders besinnst, weißt du, wo du mich finden kannst.« Zu Tanners Überraschung neigte sie sich zum ihm herab und küsste ihn auf die Lippen.
»Betrachte das als eine Kostprobe auf das, was ich dir bieten kann. Wir hätten viel Spaß miteinander.« Dann ging sie davon und schickte Tanner einen schwülen Blick über die Schulter.
Sonderbarerweise waren Tanners Gedanken nicht bei Neil gewesen, als sie ihn geküsst hatte. Er war so erfüllt von den Gedanken an seine Yankee-Frau, dass ihn andere Frauen wenig interessierten. Nicht, dass Neil reizlos gewesen wäre. Sie war verdammt begehrenswert, aber nicht für ihn. Er blickte nachdenklich vor sich hin. Vielleicht, dachte er, ist eine andere Frau das, was ich brauche, um Ashley vergessen zu können. Die kleine Yankee hatte die Macht, ihn vergessen zu lassen, dass er jemals einen Mann namens Pratt Slater gekannt hatte, und er durfte nicht zulassen, dass dies geschah. Pratt Slater zu töten, war etwas, das er Ellen schuldig war.
Früh am Samstagmorgen tauchte Sam Stark strahlend vor Ashleys Zimmertür auf. Sein Wagen war am Straßenrand geparkt, und zwei seiner kräftigsten Männer warteten auf dem Gang, um ihre Koffer hinabzutragen. Ashley hatte tags zuvor gepackt und die Hotelrechnung bezahlt, sodass alles für ihren Umzug bereit war. Sie trat zur Seite, während die beiden Männer ihre Koffer schulterten und die Treppe hinabtrugen.
»Wir beide fahren in meinem Buggy, Miss Webster«, sagte Stark, der darauf wartete, dass sie die Treppe hinabstieg. »Das Schulgebäude befindet sich nur zwei Straßen weiter.«
Als sie die Straße erreichten, umfasste Stark Ashleys Taille und hob sie in den Buggy. Kurze Zeit später trafen sie an einem kleinen Haus ein, das an das Schulgebäude grenzte. Es war weiß angestrichen wie die Schule, und beide zeigten Anzeichen von Verwitterung. Stark hob Ashley aus dem Buggy und zog den Schüssel für die Haustür hervor.
»Ich habe mir die Freiheit genommen, mir vom Bürgermeister den Schlüssel aushändigen zu lassen«, sagte er, als er den Schüssel ins Schloss schob und die Tür öffnete.
Ashley sah mit einem Blick, das die vorherige Lehrerin das kleine Haus makellos sauber zurückgelassen hatte. Es wirkte wie ein Puppenhaus mit seinen zwei Zimmern und der Küche. Jeder Raum war spärlich und nur mit dem Nötigsten möbliert.
In einer Ecke des Wohnzimmers stand ein Kanonenofen, und ein mit Holz betriebener Herd füllte die winzige Küche fast aus. Ashley nahm an, dass das Schlafzimmer hinter dem Wohnzimmer lag. Der Hinterausgang führte durch die Küche.
»Es ist sehr schön«, bemerkte Ashley. »Danke für Ihre Hilfe, Mr Stark.«
»Es war mir ein Vergnügen, Miss Webster.«
Ashley nahm an, Stark würde jetzt gehen und war beunruhigt, als er stehen blieb und sie anlächelte. Er betrachtete ihren Körper so eingehend, dass sie sich fragte, ob sie ein wichtiges Kleidungsstück vergessen hatte, als sie sich angezogen hatte. Sie trug dasselbe braune, unscheinbare Kleid, das sie vor dem Stadtrat angehabt hatte.
»Ist etwas nicht in Ordnung, Mr Stark?«
»Mein Name ist Sam.«
»Es wäre nicht schicklich, Sie mit dem Vornamen anzusprechen.«
»Es würde nicht schaden, wenn wir allein sind. Und ich werde Sie Ashley nennen; der Name passt zu Ihnen. Er ist nicht alltäglich für eine Frau und gibt Ihnen zusätzlich etwas Geheimnisvolles.«
»Ich ziehe es vor, mit Miss Webster angesprochen zu werden«, sagte Ashley spröde. Was wollte dieser Mann von ihr? Solch ein Problem hatte sie in Chicago niemals gehabt. Nur wenige Männer hatten mehr hinter ihrem strengen Äußeren und ihrer unscheinbaren Kleidung vermutet. Keiner außer Tanner hatte sich jemals genug aus ihr gemacht, um herauszufinden, wer sich darunter verbarg.
»Ich werde aus Ihnen nicht schlau, Ashley«, fuhr Stark fort, als hätte sie nichts gesagt. »Aber ich versichere Ihnen, dass ich Ihr Geheimnis ergründen werde. Sie verbergen etwas. Was könnte das sein?«
Sein scherzhafter Tonfall trug nicht dazu bei, Ashleys Befürchtung zu zerstreuen, dass Stark etwas von ihr wollte, etwas, zu dem sie nicht bereit war. Wenn sie ihren Job behalten wollte, konnte sie ihm nicht sagen, dass sie verheiratet war.
»Ich finde Sie faszinierend, Ashley. Es wird mir eine Freude sein, dafür zu sorgen, dass Sie sich in ihrem neuen Job und unserer schönen
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