Die Flammen meiner Leidenschaft
sehe keinen Sinn darin, wenn wir nicht als Mann und Frau zusammen leben. Und das Thema haben wir oft genug durchgekaut. Wir wissen, dass es nicht klappen wird, solange keiner von uns in... einer gewissen Sache nachgeben kann.«
»Ist diese >gewisse Sache< schon in die Stadt zurückgekehrt?«
Tanners Miene nahm einen harten Zug an. »Nein, aber wenn er kommt, werde ich ihn erwarten.«
»Dann wird es dir sicher nichts ausmachen, wenn ich für Mr Starks Freundlichkeit zur Verfügung stehe.«
»Solange du nicht für etwas anderes >zur Verfügung stehst<, das Sam Stark dir anbietet«, presste Tanner hervor.
Ashley schenkte ihm ein atemberaubendes Lächeln. »Ich werde mal sehen. Auf Wiedersehen, Rebell.« Sie wandte sich ab, betrat das Hotel und ließ Tanner in ohnmächtigem Zorn zurück.
»Verdammte sture Yankee«, murmelte er, als er den aufreizenden Schwung ihrer Hüften beobachtete. War ihr denn nicht klar, dass sie mit der Gefahr flirtete? Er hatte von Neil, der Frau, die den Red Garter Saloon führte, genug über Stark erfahren, um zu wissen, dass man nicht ungestraft mit ihm spielte. Stark war auch nicht so jung, wie er wirkte. Er war über 40. Neil hatte erzählt, dass er aus New York City stammte und vor zehn Jahren mit einer Tasche voll Bargeld in Oregon City eingetroffen war. Bald nach seiner Ankunft hatte er begonnen, sich Besitz zusammenzukaufen und Geschäfte zu eröffnen.
Tanner kehrte zum Red Garter Saloon zurück und bestellte ein Bier. Er ging damit zu einem Tisch, setzte sich und starrte missmutig in das schäumende Gebräu.
»Wie wärs mit etwas Gesellschaft junger Mann?«
Tanner erkannte Neils Stimme und blickte lächelnd zu ihr auf. Trotz ihrer 36 Jahre ist sie noch eine überwältigend schöne Frau, dachte Tanner. Mit ihrem rabenschwarzen Haar, den glutvollen dunklen Augen und ihrem hellen Teint wirkte sie fast exotisch. Nur winzige Krähenfüße um die Augen verrieten ihr wahres Alter.
Obwohl Neil den Saloon führte, wusste jeder, dass er Stark gehörte. Neil war mal Starks Mätresse gewesen. Während der letzten Jahre aber hatte sich ihre Beziehung verändert. Es war allgemein bekannt, dass Stark verschiedenen anderen Frauen den Hof gemacht hatte. Tanner hatte das aus seinen Unterhaltungen mit Neil erfahren und ansonsten einiges von den Mädchen gehört, die im Saloon arbeiteten.
»Du kannst dich zu mir setzen, wenn du magst, Neil, aber ich bin im Augenblick keine gute Gesellschaft.«
»Wartest du immer noch auf Pratt Slater?«, fragte Neil. »Er ist eine Art Botenjunge für Sam. Was willst du von ihm?«
Im Verlauf ihrer Unterhaltungen war es nicht schwierig für Neil gewesen, Tanners Grund für seinen Aufenthalt in Oregon City herauszufinden und zu erkennen, dass er Slater hasste. Es hatte sie nicht weiter überrascht, denn sie konnte Slater ebenfalls nicht ausstehen.
»Das ist eine lange Geschichte, Neil. Und viel zu persönlich, um jemanden außer mir zu interessieren.«
Neil zuckte die Achseln. »Wie du willst, Tanner.« Der Blick ihrer dunklen Augen schweifte über seinen Körper, und ihr gefiel, was sie sah. Männer wie Tanner kamen nicht jeden Tag daher. Sie nahm keine Gäste mehr mit nach oben, nicht mehr, seit Sam sie abgeschoben hatte, aber wenn jemand wie Tanner auftauchte, geriet sie in große Versuchung.
Seit Sam Stark sie buchstäblich aus der Gosse geholt und zu seiner Gespielin gemacht hatte, hatte sie kein so starkes Interesse mehr an einem Mann gehabt. Ihr Verhältnis mit Sam war Vergangenheit, obwohl sie wünschte, dass es anders wäre. Sie war seit Sam mit keinem anderen Mann eine ernsthafte Beziehung eingegangen. Der Saloon, den sie für Sam leitete, war ihr einzige Leidenschaft. Es würde ihr gut tun, wenn sie sich einen Geliebten nehmen würde, fand sie. Sie hoffte, dass Tanner dieser Mann sein würde.
»Mir ist aufgefallen, dass du nicht viel Interesse für meine Mädchen zeigst. Wenn du etwas anderes suchst, würde ich dir sehr gern deine Wünsche erfüllen.«
Tanner betrachtete sie amüsiert. Sie hätte kaum direkter sein können. Leider waren ihre beträchtlichen Reize bei ihm vergeudet. »Ich weiß dein Angebot zu schätzen, Neil, aber meine verdammt miese Laune würde uns beiden den Spaß verderben. Wie wäre es, wenn ich später darauf zurückkomme ?«
Neil stand auf. Sie begehrte Tanner, aber seine Gedanken waren offenbar mit etwas oder jemand anderem beschäftigt. Sie war keine Frau, die bei einem Mann um Aufmerksamkeit bettelte. Sie bedachte ihn
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