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Die Flammen meiner Leidenschaft

Titel: Die Flammen meiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Mason
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konnte sich nicht vorstellen, an wen der Sheriff dachte. Die Frau bei ihrem aberwitzigen Plan zu unterstützen, war gleichbedeutend mit Mord. Tanner bezweifelte ernsthaft, dass die Lehrerin ihr Ziel lebend erreichen würde - mit Beardsleys Hilfe oder ohne. War ihr denn nicht klar, dass jeder Mann, der blöde genug sein würde, sich als ihr Ehemann auszugeben, seine vollen ehelichen Rechte verlangen würde ? War die Frau so zum Äußersten entschlossen, zu ihrem Bruder zu gelangen, dass sie ihre Tugend und ihr Leben aufs Spiel setzte? Oder kannte Beardsley etwa einen Mann, der ehrbar genug war, um die Regeln zu befolgen, die von der entschlossenen Yankee-Lady aufgestellt wurden? Er jedenfalls kannte bestimmt keinen solchen Mann in St. Joe, wo Männer kamen und gingen und nur wenige lange genug blieben, um sich einen guten Ruf aufzubauen.
    »Ich werde für immer in Ihrer Schuld stehen, Sheriff«, sagte Ashley mit wachsender Anspannung. »Wann können Sie Kontakt mit ihm aufnehmen? Der Treck wird nicht auf mich warten.«
    »Sie können ihn selbst fragen, Miss. Er ist hier in diesem Raum.«
    Ashley ließ ihren Blick suchend durch den kleinen Raum und die beiden Zellen des angrenzenden Gefängnisses schweifen. Eine Zelle war leer, aber die andere - o nein! -, die andere war besetzt mit einem Mann, dessen Äußeres ihr Angst einjagte und sie zugleich faszinierte. Nie zuvor hatte sie einen solchen Mann gesehen! Sie versuchte zu ignorieren, wie sich seine Hose um die muskulösen Oberschenkel spannte, wie sein markantes Gesicht und der unerbittliche Blick seiner stahlgrauen Augen Verachtung widerspiegelten, doch es gelang ihr nicht.
    Seine Züge wirkten wie aus Stein gemeißelt. Sie heftete den Blick auf sein Kinn mit den dunklen Bartstoppeln, das beinahe genauso einschüchternd war wie der Rest von ihm. Er braucht eine Rasur und einen Haarschnitt, dachte sie flüchtig. Die Erkenntnis, dass dies der Mann war, den der Sheriff im Sinn hatte, erschreckte sie. Sie riss den Blick von Tanner los, um Beardsley entsetzt anzustarren.
    »Gewiss wollen Sie nicht vorschlagen, dass ich ... ? Lieber Gott, der Mann ist ein Krimineller!«
    »Das hängt alles von der Betrachtungsweise ab«, behauptete Beardsley. »Tanner ist gar nicht so schlecht.«
    »Die Lady hat Recht, Sheriff«, sagte Tanner gedehnt. »Zählen Sie die Zeiten zusammen, die ich in Ihrem Gefängnis verbracht habe, und rechnen Sie die hinzu, die ich in den Zellen anderer Städte gewesen bin. Da kommt allerhand zusammen.«
    »Er ist ein Rebell!«,stieß Ashley hervor und wich instinktiv zurück, als sie Tanners weichen Südstaaten-Akzent hörte.
    Ashley, die entschieden für die Sklavenbefreiung eingetreten war, wusste aus erster Hand, welche Grausamkeiten Sklaven angetan worden waren. Jene, die in den ersten Jahren des Krieges Chicago erreicht hatten, waren in bemitleidenswertem Zustand gewesen und hatten von Gräueltaten erzählt, die von ihren Herren begangen worden waren.
    »Und Sie sind eine Yankee.« Tanners Augen wurden pechschwarz - kalt, gnadenlos, sogar räuberisch.
    Beardsley blickte von Tanner zu Ashley, verblüfft über die Feindseligkeit zwischen ihnen. Sie. schienen einander zu verabscheuen und gar nicht die Spannung zu bemerken, die zwischen ihnen knisterte.
    »Ja, ich bin eine Yankee, Rebell. Ich habe nie in meinem Leben einen Sklaven besessen oder eine Mensehenseele misshandelt. Können Sie das Gleiche von sich sagen?«
    »Würden Sie mir glauben, wenn ich ja sagte?« Er lachte rau, als Ashley ihn voller Verachtung anblickte. »Nein, das habe ich mir gedacht. Fürchten Sie sich nicht, Yankee. Ich wäre ein verdammter Narr, wenn ich mich für Ihren leichtsinnigen Plan einspannen lassen würde. Ich habe genügend eigene Probleme, ohne mir auch noch die einer verantwortungslosen alten Jungfer aufzuhalsen.«
    In Ashleys Augen blitzte Zorn auf. Sie brauchte nicht daran erinnert zu werden, dass sie unverheiratet war. »Und ich müsste schon hundert Mal verzweifelter sein, als ich es jetzt bin, um Sie um Hilfe zu bitten.«
    »Nun, ich nehme an, damit ist der Fall erledigt, Miss Webster«, sagte der Sheriff. »Sie werden keine Probleme haben, Ihren Wagen und die Ochsen zu verkaufen. Vielleicht haben Sie im nächsten Jahr mehr Glück.«
    »Nächstes Jahr ist zu spät. Mein Bruder ist in einer ernsten Notlage, angeklagt eines Mordes, den er nicht begangen hat. Ich muss jetzt zu ihm. Wenn es eine Möglichkeit gibt, seinen Namen reinzuwaschen, werde ich sie

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