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Die Flammen meiner Leidenschaft

Titel: Die Flammen meiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Mason
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wiederzuhaben.
    Zu seiner Erleichterung war all sein Besitz noch in den Satteltaschen vorhanden, einschließlich des Geldes, das er aus Ashleys Koffer genommen hatte. Er hatte sich nicht die Mühe gemacht, es zu zählen, doch es schien eine beträchtliche Summe zu sein. Er kaufte einen kastanienbraunen Wallach, zahlte dem Stallmann den ausgehandelten Preis, holte sein eigenes Pferd aus der Box und führte beide Tiere über die Straße zum Laden. Der Angestellte wurde leicht neugierig, als Tanner einen Sattel, Satteltaschen, zwei komplette Garnituren Wildlederkleidung, einen Hut, zwei .45er Colts, ein Gewehr, Munition und reichlich Proviant kaufte.
    »Planen Sie einen längeren Ausflug, Mister?«
    »So was in der Art«, erwiderte Tanner kurz angebunden. Er bezahlte und verließ das Geschäft, jedoch nicht das Fort. Noch nicht. Zunächst musste Cole aus dem Gefängnis entkommen, und das war erst nach Einbruch der Dunkelheit möglich.
    Die meiste Zeit des Tages verbrachte Tanner in einem der Saloons im Fort. Er trank zwei Bier, jedoch nicht mehr, er wollte nüchtern bleiben. Er bestellte eine gute Mahlzeit und wartete auf die Dunkelheit. Es wurde ein langer Nachmittag, sogar noch länger durch den Strom von Soldaten in blauen Uniformen, die kamen und gingen. Es kostete Tanner beträchtliche Mühe, sich zu beherrschen. Bei jedem Yankee, den er sah, hätte er am liebsten zum Revolver gegriffen.
    Am späten Nachmittag schloss sich Tanner einer Pokerpartie an und überraschte sich selbst, indem er gewann. Das Spiel endete gegen Mitternacht, und Tanner verließ den Saloon so unauffällig, wie er ihn viele Stunden zuvor betreten hatte. Der Exerzierplatz war verlassen, die Büros und Wohngebäude waren dunkel. Ein Wachtposten patrouillierte vor dem offen Tor, während ein anderer auf einem Turm oberhalb der Palisaden Wache hielt.
    Tanner führte die beiden Pferde leise und heimlich zur Rückseite des Gefängnisses, bis er an das kleine vergitterte Fenster gelangte, das sich hoch in der Wand befand.
    »Cole«, zischte Tanner und wartete, dass Cole sein Signal bestätigte. Das geschah fast sofort.
    »Bist du es, Tanner? Reich mir die Waffen und die Kleidung hoch«, raunte Cole.
    Tanner führte sein Pferd näher an die Außenwand und nahm einige Kleidungsstücke sowie die Waffen, die er für Cole gekauft hatte, aus den Satteltaschen. Dann stellte er sich vorsichtig auf den Sattel, bis er das Fenster erreichen konnte, und zwängte die Sachen für Cole durch die schmalen Lücken zwischen den Gitterstäben.
    »Warte auf mich beim Tor«, zischte Cole. »Hast du mir ein Pferd beschafft?«
    »Es steht bereit«, flüsterte Tanner zurück.
    Tanner hatte von Anfang an Zweifel an Coles Plan gehabt. Er hatte es für einfacher gehalten, mit gezogenen Waffen in das Gefängnis einzudringen und Coles Freilassung zu erzwingen. Cole jedoch war ein vorsichtiger Mann. Er wollte nicht, dass Tanner gesehen oder als Komplize identifiziert wurde. Es reichte, dass er gejagt werden würde; er wollte nicht seine Familie mit hineinziehen.
    Tanner führte die beiden Pferde am Rand des Exerzierplatzes entlang und duckte sich in den Schatten. Als er zu einer Gasse nahe beim Haupttor gelangte, führte er die Pferde hinein, wie mit Cole abgesprochen, und wartete auf ihn.
    Cole versteckte die Kleidung und alles außer einem Sechsschüsser unter der Matratze der Pritsche. Den Colt steckte er in den Gürtel unter seine Jacke. Dann streckte er sich am Boden aus. Als alles bereit war, rief er den Wächter, wobei er versuchte, das richtige Maß an Verzweiflung in die Stimme zu legen. Er musste ein paar Minuten rufen und um Hilfe betteln, bevor der mürrische Wächter erschien.
    »Was, zur Hölle, hat der Lärm zu bedeuten?«
    Cole wälzte sich wie unter Schmerzen auf dem Boden. Er presste eine Hand auf die Brust und stieß gurgelnde, verzweifelt klingende Laute aus. »Hilf mir. Ich glaube, ich sterbe.«
    Der Wächter starrte ihn zweifelnd an, und Cole glaubte schon, vor Anspannung fast verrückt zu werden. Er durfte nicht scheitern. Nicht jetzt. Ashley brauchte ihn. Plötzlich zuckte er krampfhaft, versteifte sich und erschlaffte. Endlich überzeugt, dass Cole nicht schauspielerte, öffnete der Wächter die Zellentür und kniete sich neben Coles reglose Gestalt. Bevor der arme Mann wusste, wie ihm geschah, zog Cole den Colt und schlug ihn nieder. Der Mann faltete sich zusammen wie ein Akkordeon und lag still.
    Cole sprang neben ihm auf, knebelte ihn mit dessen

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