Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Flammen meiner Leidenschaft

Titel: Die Flammen meiner Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Mason
Vom Netzwerk:
Häuptlings, und seine Fantasie spielte verrückt, als er sich vorstellte, was dort vorging.
    Tanners Wutausbruch weckte Cole. Er hatte keine Schlafprobleme gehabt. Seine Träume waren sogar erstaunlich friedlich und angenehm gewesen. Er hielt Morgennebel für eine einzigartige Frau, schön, anmutig, scheu; er hätte ein ewiges Loblied auf sie singen können. Ihre goldbraune Haut weckte bei ihm den Gedanken an warmen Sonnenschein, und ihr glänzendes, schwarzes Haar und die dunklen Augen hielten ihn im Bann. Als Tanner erneut fluchte, fragte Cole: »Was ist los?«
    »Ich wünschte, das wüsste ich. Rasender Elch hat soeben das Tipi verlassen. Ashley und Morgennebel sind noch drin.«
    »Ich wünschte, Rasender Elch würde uns sagen, was er mit uns vorhat. Achtung, da kommt er.«
    Rasender Elch näherte sich den beiden Männern, Abscheu in den Augen. »Ihr verdankt euer Leben Flamme«, sagte er schließlich. »Traumdeuter sagt, wir müssen sie beruhigen, damit sie ihre Kraft nicht gegen uns wendet.«
    »Können wir gehen?«, fragte Tanner. Wenn Rasender Elch sie freiließ, würde er Ashley mitnehmen oder sterben, das schwor er.
    »Ihr könnt nicht gehen. Die Soldaten vom Fort suchen in den Hügeln nach unserem Dorf. Wenn ich euch freilasse, werdet ihr sie zu uns führen.«
    »Sie werden euer Versteck ohnehin finden«, prophezeite Tanner.
    »Bis dahin sind wir an einen anderen Ort gezogen, der genauso schwer zu finden ist.«
    »Du wirst uns nicht freilassen und nicht töten, was also hast du vor?«, wollte Cole wissen.
    Plötzlich kam Morgennebel aus dem Tipi und schritt zu ihnen. Sie blieb neben ihrem Bruder stehen. Cole lächelte sie sofort an. Allein ihr Anblick erfreute ihn. Sie erwiderte sein Lächeln und senkte dann schnell den Blick.
    »Schattenmann gefällt meiner Schwester«, begann Rasender Elch mit sonorer Stimme, den Blick auf Cole gerichtet. »Ich habe mit Traumdeuter gesprochen. Er hat eine Ehe zwischen dir und meiner Schwester vorgeschlagen. Wenn die Sonne unter den Horizont sinkt, wirst du dich mit ihr vereinigen. Unserer Sitte entsprechend, werdet ihr sieben Sonnen in einem Flitterwochen-Tipi verbringen, das abseits vom Dorf steht. Bei eurer Rückkehr werdet ihr als Mann und Frau betrachtet werden.«
    Cole starrte den Häuptling an, als hätte er soeben den Verstand verloren. »Du willst, dass ich Morgennebel heirate?« Aufregung erfasste ihn. Er wusste, dass diese Ehe bei den Weißen ungültig sein würde, aber allein der Gedanke, Morgennebel für eine kurze Zeit zu haben, brachte ihn in Hochstimmung.
    Rasender Elch zog ein Messer aus einer Scheide an seiner Hüfte und schnitt Coles Stricke durch. »Komm, Schattenmann, ich werde dich zum Tipi der inneren Reinigung bringen. Dort wirst du fasten und schwitzen, um dich auf die Vereinigung vorzubereiten.«
    Cole erhob sich mit wackligen Beinen. Er wollte etwas zu Morgennebel sagen, doch es war zu spät. Rasender Elch hatte sie bereits fortgeschickt. Er beobachtete den anmutigen Schwung ihrer Hüften, bis der Häuptling ihm einen Stoß gab.
    »Komm, das Reinigungs-Tipi wartet auf dich.«
    Cole sträubte sich. »Und was wird aus Tanner? Du kannst ihn nicht angebunden lassen wie ein Tier; das ist unmenschlich.«
    Rasender Elchs Lippen verzogen sich höhnisch. »Donnerwolke habe ich nicht vergessen. Ich habe ihn Frühlingsregen geschenkt. Er wird ihr Sklave sein.«
    »Wer, zum Teufel, ist Frühlingsregen?«, fragte Tanner entgeistert. Rasender Elch gab keine Antwort. Er führte Cole zum Reinigungs-Tipi, und sie verschwanden darin. Tanner runzelte die Stirn, als er sich die Worte des Häuptlings in Erinnerung rief. »Wer, zur Hölle, ist Frühlingsregen?«, wiederholte er, ohne sich bewusst zu sein, dass er die Worte laut aussprach.
    »Sie ist die frühere Frau von Rasender Elch. Er hat mir eine große Ehre erwiesen, indem er mich als seine einzige Frau annimmt.«
    »Ashley!« Sein Kopf ruckte herum, und er blickte in ihre besorgt blickenden, grünen Augen. Sie musste eingetroffen sein, während er über die Worte des Häuptlings gegrübelt hatte.
    Ashley ging neben ihm in die Hocke. »Du wirst Frühlingsregens Sklave sein.«
    »Blödsinn! Befreie mich, Yankee; niemand beobachtet uns. Wir verlassen zusammen diesen verfluchten Ort.«
    Ashley schüttelte den Kopf. »Es würde nicht klappen. Ich habe es versucht. Sie würden uns schnappen, und dann würde Rasender Elch in seinem Zorn deinen Tod befehlen. Wir müssen auf eine bessere Gelegenheit zur Flucht warten.

Weitere Kostenlose Bücher