Die Flammen meiner Leidenschaft
angeklagt, das ich nicht begangen habe. Ich muss den Mann finden, der dafür verantwortlich ist, und ihn vor Gericht bringen.«
Morgennebel fühlte sich, als hätte sie einen Tritt in den Magen bekommen. »Wann wirst du zurückkehren?«
»Ich weiß es nicht.« Cole empfand eine Art Traurigkeit, die er noch nicht kannte.
»Dann dürfen wir keinen Moment vergeuden, mein Mann.«
»Du hast Recht, Frau.« Er nahm sie in die Arme und küsste sie, fand jedoch wenig Trost bei dem Gedanken, dass noch fünf Tage ihrer Flitterwochen blieben.
»Sollen wir im Fluss baden?«, fragte Morgennebel scheu.
»Nein, noch nicht. Zuerst will ich dich lieben. Ich sehne mich nach dir. Ich brauche dich, meine Liebe.«
Er liebte sie wild und wusste in seinem Herzen, dass das Glück, das er mit Morgennebel gefunden hatte, nicht dauern konnte. In einem Indianerdorf zu leben, war kaum das Schicksal, das er sich erträumt hatte. Bald musste er einen Weg finden, um Rasender Elchs Dorf zu verlassen. Er wollte nicht den Rest seines Lebens auf der Flucht vor dem Gesetz verbringen. Er würde den Westen nach Harger absuchen, und wenn er den Bastard gefunden hatte, würde er ihn zwingen, sein Verbrechen zu gestehen. Erst dann würde er sieh rehabilitiert fühlen.
»Wo habe ich den Namen Harger schon gehört?«, fragte Tanner Ashley. Seine Miene wurde nachdenklich, als er in seiner Erinnerung kramte.
»Ich weiß es nicht. Mir ist der Name unbekannt.«
»Ich bin mir sicher, dass ich ihn schon gehört habe. Vielleicht von Cole.«
Ein paar Minuten später kam Harger aus Traumdeuters Tipi und stoppte mit erfreuter Miene vor ihnen. »Sieht aus, als würde ich bleiben, bis Rasender Elch zurückkehrt. Traumdeuter hat mir eine Frau angeboten, damit ich mir den Aufenthalt angenehm mache.« Er grinste Ashley schmierig an. »Sie wären zufällig nicht verfügbar, oder?«
Tanner schob Ashley beschützend hinter sich und starrte Harger finster an. »Meine Frau schläft in meinem Zelt. Suchen Sie sich eine andere Frau, um sich zu befriedigen.«
»Was, zum Teufel, treiben Sie überhaupt in diesem Dorf? Versuchen Sie, in mein Gebiet einzudringen?«
»Was Sie tun, ist illegal,«, sagte Tanner.
»Ich bin Händler. Händler verkaufen alle Arten von Waren.«
» Waffen? «
»Das geht Sie verdammt nichts an, Mister. Sagen Sie mal...«, Harger betrachtete Tanner lauernd, »... Sie sind kein Regierungsbeamter, oder?«
»Weit gefehlt. Aber ich weiß, dass es gesetzwidrig ist, Waffen an Indianer zu verkaufen. Ich nehme an, sie verhökern auch Whisky.«
»Sie sind verdammt neugierig, Mister. Ich habe schon erkannt, dass Sie ein Rebell sind, als sie den Mund aufgemacht haben. Meine Geschäfte gehen nur Rasender Elch etwas an.« Damit wandte er sich ab und ging davon.
Tanner packte Ashley am Arm und zog sie in ihr Tipi. »Halte dich von diesem Kerl fern, solange er im Dorf ist, Yankee. Ich mag ihn nicht.«
»Du brauchst mir nicht zu sagen, was ich zu tun und zu lassen habe, Rebell. Außerdem widert der Mann mich an.«
Tanner grinste sie frech an. »Immer noch reizbar, wie? Nach der Nacht dachte ich...«
Ashley schoss das Blut in die Wangen, und sie blickte fort. »Die Nacht war wundervoll, aber sie ändert nichts. Du hasst immer noch Yankees; das wird sich niemals ändern. Du wirst deine Freiheit haben, genau wie ich es versprochen habe. Das ist es doch, was du willst, nicht wahr?«
»Natürlich«, stimmte Tanner leicht unsicher zu. »Keiner von uns will diese Ehe aufrechterhalten. Wir begehren uns körperlich, das ist alles. Wir sind zwei gesunde Leute mit normalem Appetit, und was zwischen uns geschehen ist, war zwangsläufig.«
Ashley widersprach ihm nicht. Bevor sie Tanner kennen gelernt hatte, war ihr nichts über Lust oder normalen Appetit bekannt gewesen. Die Male, an denen Chet sie beschuldigt hatte, leidenschaftslos und frigide zu sein, waren so zahlreich gewesen, dass es sich nicht lohnte, sie zu zählen, und er hatte vermutlich Recht gehabt. Aber mit Tanner war die Leidenschaft erwacht. Er brauchte sie nur anzusehen, und ihr Körper reagierte. Dieses warme Gefühl, das tief in ihr aufstieg, wenn Tanner sie küsste und streichelte, hatte in ihrer Beziehung mit Chet völlig gefehlt. Leider aber liebte Tanner eine andere Frau. Liebte sie so sehr, dass er ihren Namen im Schlaf schrie.
Tanner empfand eine innere Leere, die er nicht verstehen konnte. Seine größte Angst war, zu vertraut mit einer anderen Frau zu werden. Er konnte den Gedanken, Ashley
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