Die Flammen meiner Leidenschaft
aus.«
»Ich schaff das allein, Schwesterherz.« Er bedachte Harger mit einem Blick, der den Mann zusammenzucken ließ. »Harger weiß, was ihm blüht, wenn er nicht die Wahrheit sagt. Außerdem habe ich den Brief. Ich werde bis zu seinem Prozess hier bleiben und mich vergewissern, dass er bekommt, was ihm zusteht.«
»Und dann?«, fragte Ashley.
Cole schenkte ihr ein Lächeln, das aus dem Herzen kam. »Dann kehre ich zu Morgennebel zurück. Ich liebe sie, Schwester. Ich hoffe, sie eines Tages überreden zu können, ihr Volk zu verlassen und mit mir bei den Weißen zu leben. Bis dahin bleibe ich bei ihr. Ich bin froh, dass du Tanner hast. Es macht mir leichter, mein eigenes Glück zu genießen, wenn ich weiß, dass sich jemand um dich kümmert. Rebell oder nicht, ich kann die Liebe sehen, die ihr beide teilt. Es freut mich, dass du jemanden gefunden hast. Chet Bainter wusste gar nicht, was er aufgab, als er die Verlobung löste. Wohin werdet ihr gehen?«
Ashley antwortete, bevor Tanner Gelegenheit hatte, etwas zu sagen. »Ich gehe nach Oregon City. Es gibt nichts mehr, was mich in Chicago hält. Der Gedanke an neue Möglichkeiten fasziniert mich.«
»Vielleicht versuche ich mich als Farmer«, fügte Tanner hinzu und überraschte Ashley. »Oder als Holzfäller. Es heißt, die Pazifikküste ist fruchtbar und dicht bewaldet. Vor dem Krieg besaß meine Familie eine Plantage. Das Farmleben ist nicht neu für mich. Es ist mein Erbe.«
Dann trennten sie sich. Cole setzte mit Harger den Weg zur Kommandantur fort, nachdem sie sich zum Abendessen in einem örtlichen Restaurant verabredet hatten. Ashley starrte Tanner an, und ihre Miene spiegelte völlige Ungläubigkeit wider.
»Du willst in Oregon City siedeln? Ich dachte ... das heißt... du bist kein Farmer, Rebell. Aber ich danke dir für die Lüge. Ich will nicht, dass sich Cole meinetwegen Sorgen macht. Er braucht nicht zu wissen, dass wir nur eine Scheinehe geschlossen haben oder dass sie bald enden wird.«
Tanner warf ihr einen unergründlichen Blick zu. »Cole weiß nichts von den Bedingungen unserer Ehe, und er schien sich auch nicht dafür zu interessieren. Mach dir keine Sorgen, Yankee; ich habe nicht vor, mich in dein Leben einzumischen. Wenn ich dich sicher zu deinem Ziel gebracht habe, verabschiede ich mich aus deinem Leben. Ich kann spüren, wie unangenehm dir die Vorstellung ist, dass wir verheiratet bleiben.«
»Genau wie dir«, gab Ashley zurück. »Keiner von uns will eine dauerhafte Beziehung. Es ist nicht nötig, mich nach Oregon City zu begleiten. Ich kann jemanden anheuern, der mich den restlichen Weg dorthin bringt. Unsere Abmachung gilt nur bis Fort Bridger. Du hast deinen Teil erfüllt.«
»Verdammt, Yankee, du verstehst nicht. Ich habe dir gesagt, dass ich bei dir bleibe, bis ich sicher bin, dass du kein Kind von mir bekommst. Außerdem wäre es schwierig, einen vertrauenswürdigen Mann zu finden, der dich nach Oregon City bringt. Ich bin überzeugt, dass es Anwälte in Oregon gibt, die unsere Scheidung abwickeln können. Es ist abgemacht. Lass uns zum Mietstall gehen und sehen, ob dein Wagen und die Tiere noch dort sind. Vielleicht können wir sogar erfahren, was beim Cramer-Treck vor sich gegangen ist. Ich hoffe, Pratt Slater ist an seinen Verletzungen gestorben.«
Ihr Wagen befand sich tatsächlich noch im Mietstall. Nichts fehlte. Ashleys Kleidung war sorgsam gefaltet im Koffer, und alle Decken lagen noch an Ort und Stelle. Das Einzige, was weg war, waren Ashleys Geld und die Wertsachen, die Tanner mitgenommen hatte und die sich noch in seinen Satteltaschen befanden.
Der Stallmann gab ihnen die Information, dass Pratt Slater lebte. Ascheinend hatte er sich nach ärztlicher Behandlung im Fort erholt und war mit dem Treck weitergezogen.
»Der Bastard ist zu zäh zum Sterben«, stieß Tanner hervor. »Aber wenn wir uns das nächste Mal begegnen, wird er nicht mehr aufstehen. Ein Verbrecherwie Slater verdient es nicht, zu leben.
»Warum? Weil er die Patrouille geführt hat, die deine Plantage niedergebrannt hat?«, fragte Ashley. »Nicht, dass ich den Mann besser leiden kann als du, aber vielleicht hat er nur Befehle befolgt.«
Ein grimmiger Zug legte sich um Tanners Lippen. »Mein Hass auf Slater geht tiefer als das. Du kannst nicht begreifen, was er getan hat.«
»Vielleicht würde ich es begreifen, wenn du es mir erzählst. Hat es etwas mit Ellen zu tun?«
»Um Himmels willen, Yankee, hör auf damit! Ich kann nicht über Ellen
Weitere Kostenlose Bücher