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Die Flammende

Die Flammende

Titel: Die Flammende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Kristin; Diestelmeier Cashore
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beendet, als sie begonnen hat. Ich glaube, aus Loyalität dir gegenüber.«
    Fire beschloss, das als gute Nachricht anzusehen. Sie würde sich auf das Ende der Sache konzentrieren, was immer die Sache gewesen war, und darauf, dass Clara sie beendet hatte – anstatt auf die Kleinigkeit, dass sie überhaupt begonnen hatte.
    Es herrschte ein kurzes, trauriges Schweigen. Dann sagte Archer: »Ich werde das mit Mila beenden.«
    Â»Je früher, desto eher hat sie es hinter sich. Und mit dieser Sache hast du deinen Zugang zum Verhörraum verspielt, Archer. Ich werde nicht zulassen, dass du sie dort mit deiner Anwesenheit quälst.«
    Da blickte er hoch und richtete sich gerade auf. »Ein willkommener Themenwechsel. Da fällt mir ein, warum ich vorhin mit dir sprechen wollte. Weißt du, wo ich heute war?«
    Fire konnte sich nicht so schnell etwas Neuem zuwenden. Sie rieb sich die Schläfen. Ich habe keine Ahnung und ich bin erschöpft, also schnell raus damit, was immer es ist.
    Â»Ich war heute im Haus eines ehemaligen Hauptmanns, der ein Verbündeter meines Vaters war«, sagte Archer. »Er heißt Hart. Ein reicher Mann und ein guter Freund der Krone. Seine junge Frau hat mich eingeladen. Hart selbst war nicht zu Hause.«
    Fire rieb sich die Schläfen fester. »Du erweist Brockers Verbündetem große Ehre«, sagte sie trocken.
    Â»Gut, aber hör dir das an. Sie trinkt ziemlich viel, Harts Frau, und weißt du, was wir getrunken haben?«
    Â»Ich bin zu müde für Rätsel.«
    Jetzt lächelte er. »Einen seltenen Wein aus Pikkia, der aus dem Saft gefrorener Trauben gekeltert wird«, sagte er. »Sie haben eine ganze Kiste davon hinten in ihrem Weinkeller versteckt. Sie wusste nicht, wo er her war – sie hat ihn erst in meiner Gegenwart entdeckt. Es kam ihr offenbar eigenartig vor, dass ihr Mann ihn versteckt hatte, aber ich denke, das war klug für einen bekannten Verbündeten des Königs, oder?«
    Nash nahm Hauptmann Harts Verrat sehr persönlich. Denn in der Tat war nicht viel mehr als eine Woche neu ausgerichteter Verhöre und unauffälliger Beobachtung Harts nötig, um herauszufinden, dass Lord Mydogg ihm gelegentlich seinen Lieblingswein schenkte; und um weiter herauszufinden, dass die Boten, die Hart in den Süden schickte, um sich um seine Geschäfte in den Goldminen zu kümmern, sich unterwegs in Gasthäusern oder bei Trinkspielen mit interessanten und finsteren Kerlen trafen, die dann gesehen wurden, wie sie Richtung Norden aufbrachen, auf direktem Weg zu Mydogg.
    Diese Informationen reichten aus, dass Garan und Clara beschlossen, Hart müsse verhört werden. Die Frage war nur, wie.
    In einer mondbeschienenen Nacht Mitte November war Hauptmann Hart unterwegs auf der Klippenstraße, die zu seinem zweiten Zuhause führte – einem hübschen Häuschen am Meer, in das er sich gelegentlich zurückzog, um sich von seiner Frau zu erholen, die deutlich mehr trank, als es ihrer Ehe guttat. Er fuhr in seiner edlen Kutsche und wurde wie üblich nicht nur von seinen Kutschern und Lakaien begleitet, sondern auch von einer zehnköpfigen Wache zu Pferd. Denn so reiste ein weiser Mann im Dunkeln auf der Klippenstraße, damit er sich gegen die Räuberbanden verteidigen konnte, außer wenn sie sehr groß waren.
    Unglücklicherweise war die Räuberbande, die sich in dieser Nacht hinter den Felsen verbarg, in der Tat ziemlich groß; und sie wurde von einem Mann angeführt, der, wenn er rasiert und nach neuester Mode gekleidet gewesen wäre und wenn man ihn bei Tageslicht irgendeiner hochanständigen Tätigkeit hätte nachgehen sehen, unter Umständen eine gewisse Ähnlichkeit mit Welkley, dem Diener des Königs, gehabt hätte.
    Die Räuber stürzten sich mit lautem, räuberartigem Geheul auf die Reisegesellschaft. Während die Mehrheit der Taugenichtse die Mitglieder aus Harts Gefolge unschädlich machte, ihre Taschen durchwühlte, sie fesselte und Harts edle Pferde einsammelte, kletterten Welkley und mehrere andere in die Kutsche. Im Inneren erwartete sie ein wütender Hauptmann Hart, der Schwert und Dolch schwang. Welkley startete ein höchst wendiges Ausweichmanöver nach links und rechts, das viele am Hof ernsthaft überrascht hätte, und stach den Hauptmann mit einem schlafmittelgetränkten Pfeil ins Bein.
    Unter Welkleys Leuten war einer,

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