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Die Flammende

Die Flammende

Titel: Die Flammende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Kristin; Diestelmeier Cashore
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liefern.«
    Â»Mehr habe ich nicht«, sagte Fire. »Ich habe euch alles gesagt. Offensichtlich stehen Gentians Pläne schon seit einiger Zeit fest.«
    Nash fasste sich an die Stirn. »Das ist wirklich schlimm. Gentian hat vermutlich eine Streitkraft von etwa zehntausend und wir haben zehntausend Soldaten bei Fort Flood, die ihm entgegentreten können. Aber im Norden haben wir zehntausend überall verstreut …«
    Â»Fünfzehntausend«, sagte Fire. »Wir können noch die Hilfstruppen dazuholen.«
    Â»Also gut, dann sind es fünfzehntausend, die überall verstreut sind, und Mydogg hat wie viele? Wissen wir das überhaupt? Zwanzigtausend? Einundzwanzigtausend? Die angreifen können, was immer ihm gerade einfällt – die Festung meiner Mutter oder Fort Middle oder Fort Flood, oder wenn er will, die Stadt selbst – und es wird Tage, womöglich Wochen dauern, bevor unsere Truppen sich gesammelt haben, um ihm entgegenzutreten.«
    Â»Er kann zwanzigtausend Soldaten nicht verstecken«, sagte Clara, »nicht, wenn wir Ausschau nach ihnen halten. Noch nicht einmal in den Little Grays, und er käme nie bis in die Stadt, ohne gesehen zu werden.«
    Â»Ich brauche Brigan«, sagte Nash. »Ich will, dass Brigan jetzt sofort herkommt.«
    Â»Er kommt, sobald er kann, Nash«, sagte Garan, »und wir halten ihn auf dem Laufenden.«
    Fire stellte fest, dass sie die Fühler ihres Bewusstseins ausstreckte, um den verängstigten König zu beruhigen. Nash merkte, was sie tat. Er griff nach ihrer Hand. Voller Dankbarkeit und auch wegen etwas anderem, das er nicht vermeiden konnte, küsste er ihre Finger.

Der jährliche Ball am Hof, zu dem jeder von Bedeutung eingeladen war, stellte ein Kuriosum der dellianischen Politik dar. Die sieben Innenhöfe wurden zu Ballsälen umfunktioniert und Getreue und Verräter kamen zusammen, um zu tanzen, an Weinkelchen zu nippen und so zu tun, als wären sie Freunde. Fast jeder, der reisefähig war, nahm daran teil, nur Mydogg und Gentian wagten das in der Regel nicht, da es eine Spur zu unglaubwürdig war, wenn sie Freundschaft vorgaben; und etwa eine Woche lang barst der Palast vor Dienern und Wachen und Haustieren und den endlosen Anforderungen der Gäste. Die Ställe waren zu voll und die Pferde nervös.
    Brocker hatte Fire einmal erklärt, dass man den Ball immer im Januar abhielt, um zu feiern, dass die Tage wieder länger wurden. Der Dezember war der Monat der Vorbereitungen. In jedem Stockwerk des Palasts sah Fire Arbeiter, die mit Reparaturen beschäftigt waren. Fensterputzer, die von den Innenhofdecken, und Wandputzer, die von den Balkonen hingen, polierten Glas und Steine.
    Garan, Clara, Nash und Fire bereiteten sich ebenfalls vor. Wenn Gentian vorhatte, Nash und Brigan in den Tagen nach dem Ball zu töten und dann nach Fort Flood zu reiten, um einen Krieg anzufangen, dann mussten Gentian und Gunner am Tag des Balls selbst getötet werden – und Lady Murgda konnte man auch gleich aus dem Weg räumen, wenn sie schon mal da war. Dann musste Brigan nach Fort Flood eilen und selbst den Krieg anfangen und Gentians Armee in ihren Tunneln und Höhlen überraschen.
    Â»Tunnelkämpfe«, sagte Garan, »und das im Januar. Ich beneide sie wirklich nicht.«
    Â»Was machen wir im Norden?«, fragte Nash immer wieder.
    Â»Vielleicht können wir von Lady Murgda auf dem Ball etwas über Mydoggs Pläne erfahren«, sagte Garan, »bevor wir sie umbringen.«
    Â»Und wie genau wollen wir diese Morde durchführen?«, fragte Nash, der mit irrem Blick hin und her ging. »Sie werden ununterbrochen bewacht sein, werden niemanden in ihre Nähe lassen, und wir können am Hof keinen Krieg anzetteln. Ich könnte mir keinen schlechteren Zeitpunkt oder Ort vorstellen, um drei Personen heimlich umbringen zu müssen.«
    Â»Setz dich hin, Bruder«, sagte Clara. »Beruhige dich. Wir haben noch Zeit, uns darum zu kümmern. Uns wird schon etwas einfallen.«
    Brigan versprach, gegen Ende Dezember an den Hof zurückzukehren. Er schrieb von dort, wo auch immer er war, dass er Streitkräfte in den Norden gesandt hatte, um Lord Brocker zu holen und ihn nach Süden zu bringen, da der alte Oberbefehlshaber dem jüngeren offenbar seine Unterstützung für den Fall eines Krieges angeboten hatte. Fire war sprachlos. Sie hatte Brocker nie weiter als bis

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