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Die Flammende

Die Flammende

Titel: Die Flammende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Kristin; Diestelmeier Cashore
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ausgeschnitten war, als es ihrem sonstigen Stil entsprach, einen Besuch in seinem unterirdischen Verlies ab.
    Als ihre Wache die Tür für sie öffnete, blickte er von seinem Buch auf, um zu sehen, wer da kam. Sein Gesicht erschlaffte. »Ich weiß, was Sie da tun«, sagte er. Und vielleicht war es auch so. Aber es genügte nicht, um ihn vom Starren abzuhalten, und Fire wusste, dass sie einen Weg in sein Bewusstsein gefunden hatte.
    Sie stellte sich vor, dass ein Mann im Gefängnis vermutlich einsam war, vor allem, wenn er eine hübsche Frau zu Hause hatte, die ihrem Ehemann Wein und junge Männer vorzog. Sie setzte sich bei ihren Besuchen neben ihn aufs Bett. Sie aß, was er ihr zu essen anbot, und akzeptierte Kissen für ihren Rücken. Ihre Nähe löste ihn und es begann ein Kampf, der alles andere als leicht war. Sogar in seinen schwächsten Momenten war Hart immer noch stark.
    Clara, Garan und Nash saugten alles, was Fire herausbekam, auf wie der Sand in Cellar Harbor einen Regenguss.
    Â»Ich bekomme ihn immer noch nicht dazu, etwas Nützliches über Mydogg zu sagen«, erklärte Fire. »Aber wir haben das Glück, dass er eine ganze Menge über Gentian weiß und weniger unwillig ist, Gentians Geheimnisse auszuplaudern.«
    Â»Er ist Mydoggs Verbündeter«, sagte Clara. »Warum sollten wir seinem Wissen über Gentian vertrauen oder dem, was er glaubt zu wissen? Könnte Gentian nicht auch für Mydogg falsche Boten aussenden, so wie er es für uns tut?«
    Â»Das könnte er«, sagte Fire, »aber ich kann es nicht genau erklären – die Überzeugung, mit der Hart spricht. Das Vertrauen in seine Behauptungen. Er weiß, wie Mydogg und Gentian uns zu überlisten versuchen, und ist sich ziemlich sicher, dass sein Wissen über Gentian nicht von dieser Art ist. Er verrät mir seine Quellen nicht, aber ich neige dazu, seinen Informationen Glauben zu schenken.«
    Â»Also gut«, sagte Clara. »Sag uns, was du herausgefunden hast, und wir werden versuchen, es mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, zu bestätigen.«
    Â»Er sagt, Gentian und sein Sohn Gunner kommen nach Norden, um am Palastball teilzunehmen, der im Januar stattfindet«, sagte Fire.
    Â»Das ist mutig«, sagte Clara. »Ich bin beeindruckt.«
    Garan schnaubte. »Jetzt, wo wir über seine Verdauungsprobleme Bescheid wissen, können wir ihn mit Torte foltern.«
    Â»Gentian wird den Hof vorgeblich für seine abtrünnigen Aktivitäten um Entschuldigung bitten«, sagte Fire. »Er wird von neuer Freundschaft mit der Krone sprechen. Aber in der Zwischenzeit wird seine Armee von seinem Landsitz aus nach Nordosten ziehen und sich in den Tunneln der Berge in der Nähe von Fort Flood verstecken. Irgendwann in den Tagen nach dem Ball will Gentian versuchen, sowohl Nash als auch Brigan umzubringen. Dann wird er wie der Blitz zum Stützpunkt seiner Armee reiten und Fort Flood angreifen.«
    Die Zwillinge machten große Augen. »Doch nicht so mutig«, sagte Garan. »Dumm. Welcher Oberbefehlshaber beginnt mitten im Winter einen Krieg?«
    Â»Einer, der versucht, seinen Feind unvorbereitet zu treffen«, sagte Clara.
    Â»Außerdem«, fuhr Garan fort, »sollte er jemand Unbekannten und Entbehrlichen zum Morden herschicken. Was wird aus seinem schlauen Plan, wenn er selbst umkommt?«
    Â»Nun«, sagte Clara, »es ist nicht neu, dass Gentian dumm ist. Und den Dells sei Dank für Brigans weise Voraussicht. Die zweite Abteilung ist bereits in Fort Flood und im Moment bringt er die erste in die Nähe.«
    Â»Was ist mit der dritten und der vierten?«, fragte Fire.
    Â»Die sind im Norden«, sagte Clara, »auf Patrouille, aber bereit, jederzeit dahin zu eilen, wo sie gebraucht werden. Du musst uns nur sagen, wo sie gebraucht werden.«
    Â»Ich habe keine Ahnung«, sagte Fire. »Ich kriege ihn nicht dazu, mir Mydoggs Pläne zu verraten. Er sagt, Mydogg hat vor, gar nichts zu tun – sich zurückzulehnen, während Gentians Leute und die des Königs sich gegenseitig dezimieren –, aber ich weiß, dass er lügt. Er sagt auch, Mydogg würde seine Schwester Murgda zum Ball schicken, was stimmt; aber er sagt mir nicht, warum.«
    Â»Lady Murgda kommt auch zum Ball?«, rief Clara. »Was ist nur in sie gefahren?«
    Â»Was noch?«, fragte Garan. »Du musst uns noch mehr

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