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Die Flammende

Die Flammende

Titel: Die Flammende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Kristin; Diestelmeier Cashore
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von alledem je erniedrigend gefunden. Er hatte Raubtiermonster als Haustiere gehalten – einen silbrig-lavendelfarbenen Greifvogel, einen Berglöwen, der blutrot bis purpurfarben leuchtete, einen grasgrünen, golden glänzenden Bären, den mitternachtsblauen Leoparden mit goldenen Flecken. Er hatte sie absichtlich nur wenig gefüttert und war zwischen ihren Käfigen umherspaziert, mit unbedeckten Haaren und kleinen Kratzern auf der Haut, die er sich mit dem Messer selbst zugefügt hatte, damit Blutstropfen hervortraten. Es war eine seiner Lieblingsbeschäftigungen gewesen, seine Monster dazu zu bringen, zu kreischen und zu brüllen und ihre Zähne an den Gitterstäben zu wetzen, außer sich vor Verlangen nach seinem Monsterkörper.
    Sie konnte sich nicht vorstellen, sich je ohne Angst und Scham so zu fühlen.
    Die Luft wurde feucht und kühl und Frieden zu finden war Fire heute Nacht nicht vergönnt.
    Langsam ging sie zurück zu ihrem Baum. Sie versuchte Halt an dem Stamm zu finden und hinaufzuklettern, aber es dauerte nicht lange, bis sie einsehen musste, dass es ihr unter keinen Umständen gelingen würde, auf demselben Weg zurück in ihr Schlafzimmer zu gelangen, auf dem sie es verlassen hatte.
    Erschöpft und voller Schmerzen an den Baum gelehnt, verfluchte Fire ihre Dummheit. Es gab jetzt nur noch zwei Möglichkeiten und keine von beiden war annehmbar. Entweder musste sie sich den Wachen an ihrer Tür stellen und morgen mit Archer eine Schlacht um ihre Freiheit schlagen oder sie musste sich ins Bewusstsein eines der Wachmänner schleichen und ihn täuschen.
    Sie ließ zögernd ihre Gedanken schweifen, um herauszufinden, wer in der Nähe war. Der Verstand des Wilderers, der in seinem Käfig schlief, tauchte kurz darin auf. Vor ihrem Haus hielten einige Männer Wache, deren Geist sie wiedererkannte. Am Seiteneingang stand ein älterer Mann namens Krell, der eine Art Freund von ihr war – oder es gewesen wäre, hätte er nicht die Tendenz, sie zu sehr zu bewundern. Er war Musiker, mindestens genauso talentiert wie sie und mit mehr Erfahrung. Sie spielten gelegentlich zusammen, Fire auf der Geige und Krell auf der Querflöte oder der Tin Whistle. Krell war zu überzeugt davon, dass sie perfekt war, um sie zu verdächtigen. Eine leichte Beute.
    Fire seufzte. Archer war ein besserer Freund, wenn er nicht jede Einzelheit in ihrem Leben und ihrem Kopf kannte. Es blieb ihr nichts anderes übrig.
    Sie schlich auf das Haus zu und zwischen die Bäume neben dem Seiteneingang. Das Gefühl, wenn ein Monster sich nach den Pforten des eigenen Bewusstseins ausstreckte, war kaum wahrnehmbar. Ein starker, geübter Mensch konnte lernen, den Übergriff zu erkennen und die Pforten zuzuschlagen. Krells Verstand war in dieser Nacht auf der Hut vor Eindringlingen, aber nicht vor dieser Art Angriff; sein Geist war weit offen und gelangweilt, und Fire schlich sich hinein. Er bemerkte eine Veränderung und versuchte erschrocken, sich darauf zu konzentrieren, aber sie beeilte sich, ihn abzulenken. Du hast etwas gehört. Da, hörst du es? Rufe vor dem Haus. Geh von der Tür weg und sieh nach, was es ist.
    Ohne zu zögern, gab er den Eingang frei und wandte ihr den Rücken zu. Sie schlich zwischen den Bäumen hervor zur Tür.
    Du hörst nichts hinter dir, nur vor dir. Die Tür hinter dir ist verschlossen.
    Er drehte sich in keinem Moment um, zweifelte nicht im Geringsten an den Gedanken, die sie seinem Bewusstsein eingab. Sie öffnete die Tür hinter ihm, schlüpfte hindurch und schloss sie wieder, dann lehnte sie sich einen Moment an die Wand in ihrer Diele, eigenartig bedrückt, weil es so leicht gewesen war. Es sollte nicht so leicht sein, einen Mann zum Narren zu halten.
    Vor Selbstekel in eher düsterer Stimmung, schleppte sie sich nach oben in ihr Zimmer. Ein bestimmtes Lied ging ihr nicht aus dem Kopf und erklang dort immer und immer wieder, obwohl sie nicht wusste, warum. Es war das Klagelied, das in den Dells gesungen wurde, wenn man um den Verlust eines Lebens trauerte.
    Vermutlich hatten die Gedanken an ihren Vater ihr das Lied ins Gedächtnis gerufen. Sie hatte es nie für ihn gesungen oder auf der Geige gespielt. Sie war nach seinem Tod vor Kummer und Verwirrung zu benommen gewesen, um irgendetwas zu spielen. Man hatte ein Feuer für ihn entzündet, aber sie war nicht hingegangen.
    Ihre Geige war

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