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Die Flammende

Die Flammende

Titel: Die Flammende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Kristin; Diestelmeier Cashore
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schüttelte den Kopf und warf einen leicht amüsierten Blick auf seine Fingerknöchel. »Und unsere Feinde? Irgendjemand, mit dem wir nicht gerechnet haben? Irgendjemand von Cutters benebelten Freunden in der Nähe, Fire?«
    Â»Nein, den Dells sei Dank.« Hast du Schmerzen?
    Â»Alles klar«, sagte Clara. »Unser Schwertkämpfer ist hier, also lasst uns loslegen. Brigan, könntest du versuchen, dich ein wenig zurechtzumachen? Ich weiß, wir führen Krieg, aber wir anderen versuchen wenigstens so zu tun, als wäre es ein Fest.«
    Als Fire Welkleys Serviermädchen zum dritten Mal anwies, Gentian Wein anzubieten, schnappte sich Gentian den Becher und leerte ihn in zwei Zügen.
    Fire war jetzt ganz in Gentians Bewusstsein. Es war alles andere als ausgeglichen. Er warf immer wieder verstohlene Blicke zu Murgdas Balkon hinauf und dann wurde seine gesamte gut aussehende Gestalt von Besorgnis und einer eigenartigen Sehnsucht durchzuckt.
    Fire begann sich zu fragen, warum Gentian, wenn er sich solche Sorgen um Lady Murgdas Balkon machte, keinen seiner Leute abgestellt hatte, um sie zu beschatten. Denn Clara hatte Recht gehabt. Fire wusste, wie sich jeder einzelne Mensch in Gentians Gefolge anfühlte, und wenn sie sich ein wenig anstrengte, konnte sie alle orten. Sie belauerten mehrere Ballgäste und deren Zimmertüren; sie belauerten die bewachten Eingänge zu den königlichen Wohnräumen und Büros. Niemand belauerte Murgda.
    Murgda ihrerseits hatte auf alle Spione angesetzt. Zwei von ihnen hielten sich gerade in Gentians Nähe auf.
    Gentian nahm sich noch einen Becher Wein und warf einen weiteren Blick zu Murgdas leerem Balkon hinauf. Es war so seltsam, das Gefühl, das diese Blicke begleitete. Wie ein verängstigtes Kind, das nach der Bestärkung durch einen Erwachsenen sucht.
    Warum sollte Gentian auf dem Balkon seiner Feindin nach Bestärkung suchen?
    Plötzlich hätte Fire liebend gerne gespürt, was passieren würde, wenn Murgda auf den Balkon hinaustrat und Gentian sie sah. Aber Fire war nicht in der Lage, Murgda auf ihren Balkon hinauszuzwingen, ohne dass Murgda merkte, dass sie gezwungen wurde. Und dann brauchte es nur noch einen Schritt, bis Murgda herausfand, warum.
    Wenn es Fire nicht möglich war, sich an Murgda heranzuschleichen, konnte sie auch genauso gut direkt sein. Sie sandte ihr eine Nachricht.
    Kommen Sie heraus, aufständische Lady, und sagen Sie mir, warum Sie hier sind.
    Murgdas Antwort kam unverzüglich und überraschend: eine spöttische, unbändige Freude darüber, so begrüßt zu werden; die völlige Abwesenheit von Überraschung oder Angst; ein unmissverständlicher Wunsch, die Monsterlady persönlich zu treffen; und ein unverhohlenes und unverfrorenes Misstrauen.
    Gut , dachte Fire, ihr Tonfall absichtlich ungezwungen. Ich treffe mich gerne mit Ihnen, wenn Sie zu dem Ort kommen, den ich Ihnen sage.
    Belustigung und Geringschätzung als Reaktion darauf. Murgda war nicht so dumm, sich in eine Falle locken zu lassen.
    Und ich bin nicht so erpicht darauf, Sie zu treffen, Lady Murgda, dass ich Sie den Treffpunkt auswählen lassen würde.
    Sture Weigerung, ihre selbst geschaffene Festung zu verlassen.
    Sie glauben doch wohl nicht, dass ich in Ihre Räume komme, Lady Murgda? Nein, mir scheint, dann werden wir uns doch nicht kennenlernen.
    Eine Entschlossenheit – ein Bedürfnis  –, Lady Fire zu treffen, sie zu sehen.
    Dieses Bedürfnis war interessant und Fire nutzte es für ihre Zwecke. Sie atmete tief durch, um ihre Nerven zu beruhigen, denn bei ihrer nächsten Botschaft musste der Tonfall genau stimmen: amüsiert – sogar vergnügt – bis hin zu leichter Nachgiebigkeit und ein wenig neugierig, aber ziemlich gleichgültig in Bezug darauf, wohin das alles führen mochte.
    Wir könnten uns für den Anfang ja mal in Augenschein nehmen. Ich stehe auf dem Balkon Ihnen gegenüber ein Stockwerk höher.
    Argwohn. Fire versuchte Murgda erneut hinauszulocken.
    Nun gut, Lady Murgda. Wenn Sie glauben, wir haben vor, Sie in aller Öffentlichkeit auf unserem Winterfest umzubringen und hier am Hof einen Krieg anzuzetteln, dann wagen Sie sich auf keinen Fall auf den Balkon hinaus. Ich kann Ihnen Ihre Vorsicht nicht verübeln, obwohl sie Ihren eigenen Interessen entgegenzustehen scheint. Leben Sie wohl.
    Ein Ausbruch von Ärger als Reaktion darauf, den Fire

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