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Die Flammende

Die Flammende

Titel: Die Flammende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Kristin; Diestelmeier Cashore
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Begleitern angereist, mindestens zwanzig »Dienern«, die sich anfühlten, als wären sie kampferprobt. Eine Reihe dieser Leute war unten im Hof. Andere waren über den Palast verteilt und beobachteten vermutlich, wen auch immer Murgda ihnen zu beobachten aufgetragen hatte; Murgda selbst hingegen war bei ihrer Ankunft direkt in ihre Räume gegangen und seitdem nicht wiederaufgetaucht. Dort hatte sie sich verschanzt, ein Stockwerk unter Fire und ihr gegenüber, allerdings konnte Fire sie nicht sehen. Sie konnte sie nur spüren, scharfsichtig und intelligent, wie Fire angenommen hatte, härter als ihre beiden Feinde dort unten und besser gewappnet, aber ähnlich nervös und hochgradig misstrauisch.
    Clara, Garan, Nash, Welkley und mehrere Wachen betraten Fires Zimmer. Sie spürte sie, wandte sich aber nicht von der Aussicht ihres Balkons ab, sondern berührte nur im Geist ihre Gedanken zum Gruß und hörte dann Clara durch die offene Balkontür murmeln.
    Â»Ich habe herausgefunden, wen Gentian auf mich angesetzt hat«, sagte Clara, »aber was Murgdas Spitzel angeht, bin ich mir nicht so sicher. Ihre Leute sind besser ausgebildet.«  
    Â»Einige von ihnen stammen aus Pikkia«, sagte Garan. »Sayre hat mir gesagt, sie habe Männer gesehen, die aussehen, als seien sie aus Pikkia, und ihren Akzent gehört.«
    Â»Ist es möglich, dass Lord Gentian so blöd ist, Lady Murgda von niemandem beschatten zu lassen?«, fragte Clara. »Sein Gefolge ist ziemlich klar zu erkennen und keiner von ihnen scheint auf sie angesetzt zu sein.«
    Â»Es ist nicht einfach, Lady Murgda zu beschatten, Prinzessin«, sagte Welkley. »Sie hat sich kaum gezeigt. Lord Gentian hat dagegen schon dreimal um eine Audienz bei Ihnen gebeten, mein König, und ich habe ihn dreimal abgewimmelt. Er ist ziemlich wild darauf, Ihnen persönlich alle möglichen erfundenen Gründe mitzuteilen, warum er hier ist.«
    Â»Er wird Gelegenheit haben, sich zu erklären, sobald er tot ist«, sagte Garan.
    Fire hörte mit einem Bruchteil ihrer Aufmerksamkeit dem Gespräch zu und verfolgte mit einem anderen Brigans Näherkommen – er war jetzt in den Ställen –, während sie gleichzeitig um Gentian, Gunner und Murgda herumtanzte. Bisher hatte sie ihre Gedanken nur umkreist, Wege hinein gesucht, sich genähert, ohne zuzugreifen. Sie wies eine Dienerin unten im Hof – eine von Welkleys Leuten – an, Gentian und Gunner Wein anzubieten. Beide Männer schickten das Serviermädchen weg. Fire seufzte und wünschte, der Ältere hätte nicht solche Verdauungsprobleme und der Jüngere wäre nicht so enthaltsam. Der junge Gunner war überhaupt ein bisschen schwierig, er hatte einen stärkeren Verstand, als ihr lieb war. Gentian dagegen – sie fragte sich, ob es Zeit war, Gentians Bewusstsein zu betreten und ihn zu manipulieren. Er wurde immer nervöser und sie hatte das Gefühl, dass er den Wein, den er abgelehnt hatte, gerne getrunken hätte.
    Brigan betrat das Zimmer hinter ihr. »Bruder«, hörte Fire Garan sagen. »Ziemlich knapp kalkuliert diesmal, sogar für deine Verhältnisse, meinst du nicht? Ist in Fort Flood alles bereit?«
    Â»Armer Kerl«, sagte Clara. »Wer hat dein Gesicht so zugerichtet?«
    Â»Niemand Wichtiges«, sagte Brigan kurz angebunden. »Wo ist Lady Fire?«
    Fire wandte sich vom Hof ab, ging zur Balkontür, betrat den Raum und stand dem sehr gut aussehenden, sehr elegant gekleideten Nash gegenüber, der erstarrte, sie unglücklich ansah, sich umdrehte und in den Nebenraum ging. Garan und Welkley starrten sie ebenfalls mit offenen Mündern an und Fire fiel ein, wie sie zurechtgemacht war. Sogar Clara schien sprachlos zu sein.
    Â»Schon gut«, sagte Fire, »ich weiß. Nehmt euch zusammen und lasst uns weitermachen.«
    Â»Sind alle auf ihrem Platz?«, fragte Brigan. Er war schlammverschmiert, verströmte Kälte und sah aus, als hätte er noch vor zehn Minuten um sein Leben gekämpft und fast verloren; seine Wange war aufgeschürft, sein Kiefer blau geschlagen und um seine Fingerknöchel trug er einen blutigen Verband. Er hatte seine Frage an Fire gerichtet und musterte ihr Gesicht mit sanftem Blick, der so gar nicht zu seiner übrigen Erscheinung passte.
    Â»Alle sind auf ihrem Platz«, sagte sie. Brauchst du einen Heiler, Brigan?
    Er

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