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Die Flammende

Die Flammende

Titel: Die Flammende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Kristin; Diestelmeier Cashore
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um ihn oder den Balkon keine Sorgen machen.
    Gehen Sie nach oben , erklärte Fire Gentian und Gunner. Steigen Sie die Treppe hoch. Ja, noch ein Stockwerk. Jetzt leise durch die Tür. Den Flur entlang, ja, und nach links. Langsam … langsam … Fire strengte sich an, sich den Gästeplan ins Gedächtnis zu rufen und zu spüren, wo Brigan war. Hier , sagte sie schließlich. Halt. Gehen Sie in den Raum rechts von Ihnen. Gunner grummelte immer noch. Fire versetzte ihm einen unsanften Stoß.
    Sobald er in dem Zimmer war, verwandelte sich Gunners Wut in Verwirrung und dann ziemlich abrupt in Zufriedenheit. Das war eigenartig, aber Fire hatte nicht die Kraft, sich damit zu befassen. Setzen Sie sich, meine Herren , sagte sie ihnen benommen. Halten Sie sich von den Fenstern und dem Balkon fern. In ein paar Minuten bin ich bei Ihnen, dann können wir reden.
    Fire suchte noch einmal die Flure, die Innenhöfe, Murgda und Murgdas Leute ab, um sich zu vergewissern, dass niemand verdächtig war und nichts Ungewöhnliches geschah. Mit einem tiefen Seufzer lenkte sie ihren Verstand zurück in ihr Zimmer und stellte fest, dass Mila vor ihr auf dem Boden kniete und ihre Hand umklammert hielt, während andere aus ihrer Wache sowie Garan und Nash sie besorgt betrachteten. Es war ein Trost, immer noch bei ihnen zu sein.
    Â»Also dann«, sagte sie. »Jetzt zu meiner eigenen Reise.«
    Fire schwebte an Nashs Arm den Flur entlang, flankiert von Mitgliedern ihrer beiden Wachen, und zog eine Menge Aufmerksamkeit auf sich. Das Paar stieg wie Gentian die Haupttreppe in den dritten Stock hinauf, wandte sich dort jedoch in die entgegengesetzte Richtung, schlängelte sich durch die Flure und blieb schließlich vor dem Eingang zu Fires Räumen stehen.
    Â»Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht, Lady«, sagte Nash. »Ich hoffe, Sie erholen sich von Ihren Kopfschmerzen.«
    Er nahm ihre Hand, hob ihre Finger an den Mund und küsste sie; dann ließ er sie sinken und schlurfte traurig davon. Fire sah ihm mit echter Zuneigung nach, die sich nicht auf ihrem Gesicht abzeichnete, sondern die sie in sein Bewusstsein sandte, weil er seine Rolle heute Abend sehr gut spielte und sie wusste, wie schwer ihm das fiel, auch wenn er sich als liebestoller und eifersüchtiger Monarch wahrscheinlich nicht sehr verstellen musste.
    Dann lächelte Fire Murgdas und Gentians Beschatter freundlich an – von denen mehrere idiotisch zurücklächelten – und ging in ihre Räume. Die Finger an die Schläfen gepresst, zwang sie ihren Verstand zu einer Untersuchung der Umgebung und des Himmels vor ihrem Fenster.
    Â»Da draußen ist niemand«, erklärte sie ihrer Wache, »und auch keine Greifvogelmonster. Fangen wir an.«
    Musa öffnete Fires knarrendes Fenster und ging mit einer Klinge auf das Gitter los. Kalte Luft strömte in das Zimmer und halb gefrorenes Wasser spritzte auf den Teppich. Fire dachte einen Moment an Brigan und seine Wache, die später durch den Schneeregen reiten mussten. Musa und Mila ließen eine Strickleiter aus dem Fenster hinunter.
    Die Leiter hängt an ihrem Platz , sagte sie den Soldaten im Zimmer unter ihr in Gedanken. Sie hörte, wie das Fenster dort quietschend aufging, und überprüfte erneut den Himmel und das Gelände. Niemand war dort, noch nicht einmal die Wache des grünen Hauses.
    Â»Alles klar«, sagte sie. »Ich komme.«
    Da fühlte sie plötzlich, wie ungern Musa sie gehen ließ, wie leid es ihr tat, Fire allein und unbewacht irgendwohin gehen zu lassen. Fire hielt Musas Hand fester als nötig. »Ich rufe Sie, wenn ich Sie brauche«, versprach sie. Mit zusammengepressten Lippen half Musa ihr, aus dem Fenster hinaus in die Kälte zu klettern.
    Ihr Kleid und ihre Ballschuhe waren nicht für den Winter geeignet oder für irgendetwas, das die Bezeichnung Wetter verdiente, aber ziemlich unbeholfen gelang es ihr, zum Fenster unter ihr hinabzusteigen. Soldaten zogen sie hinein und versuchten sie nicht anzustarren, als sie ihr Kleid glatt zog. Dann versteckten sie sie unter dem Tuch eines Servierwagens, der Essen enthielt, das für den siebten Stock bestimmt war.
    Es war ein guter, stabiler Wagen, Nashs Fußböden waren fest und glatt und ein oder zwei Minuten heftigen Zitterns unter der Tischdecke wärmten sie auf. Ein Diener schob sie durch die Gänge und dann in den Fahrstuhl, der ohne ein einziges

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