Die Flammende
schwierig zu kontrollieren, aber auch nicht vollkommen selbstbeherrscht. Er begann an der Wand entlang hin- und herzugehen, ohne den Blick von ihr abzuwenden. Und obwohl er weder ein besonders groÃer noch ein besonders stattlicher Mann war, lieà etwas Festes und Geschmeidiges in seinen Bewegungen Fire plötzlich erkennen, warum sich die anderen Sorgen gemacht hatten. Er war ein berechnender Mensch mit der Fähigkeit, schnell und brutal zu handeln.
»Wollen Sie sich nicht setzen, Gunner?«, murmelte Fire, ging selbst zur Seite, weg von den beiden, und setzte sich ruhig auf das Sofa â was ein Fehler war, denn auf das Sofa passte mehr als eine Person und offenbar wollte sich Gunner nun zu ihr setzen. Sie drängte ihn mit ihrem Bewusstsein, das sich geschwollen und steif anfühlte, zurück zu den Plätzen in der Nähe seines Vaters, aber er wollte sich nicht hinsetzen, wenn er nicht neben ihr sitzen konnte. Er ging zurück zu seiner Wand und wanderte weiter hin und her.
»Was können wir für Sie tun, liebes Kind?«, sagte Gentian, der leicht betrunken war und auf seinem Platz vor Glück strahlte.
Wie sehr sie sich wünschte, langsam vorgehen zu können. Aber ihre Zeit in diesem Raum war von Lord Quislam nur geborgt.
»Ich möchte mich Ihnen anschlieÃen«, sagte sie. »Ich möchte Ihren Schutz.«
»So wie Sie aussehen, kann man Ihnen nicht trauen«, knurrte Gunner. »Trau nie einem Monster.«
Gentian schalt seinen Sohn. »Gunner! Hat sie ihre Vertrauenswürdigkeit nicht vorhin bewiesen, als wir auf dem Flur überfallen wurden? Mydogg würde nicht wollen, dass wir so unfreundlich sind.«
»Mydogg ist egal, was wir tun, solange es zu seinem Vorteil ist«, sagte Gunner. »Wir sollten auch Mydogg nicht trauen.«
»Es reicht«, sagte Gentian plötzlich in scharfem Befehlston. Gunner sah verärgert aus, erwiderte aber nichts.
»Und seit wann sind Sie mit Mydogg verbündet?«, fragte Fire und bedachte Gentian mit einem unschuldigen Blick.
Sie hängte sich fest an sein Bewusstsein und befahl ihm zu sprechen.
Etwa zwanzig Minuten später hatte sie erfahren und den Geschwistern übermittelt, dass Mydogg und Gentian sich hauptsächlich als Reaktion darauf verbündet hatten, dass die Monsterlady in den Stab des Königs eingetreten war. Hart hatte offenbar nicht alles erzählt, als er berichtete, dass Gentian vorhatte, Fort Flood mit seiner zehntausendköpfigen Streitmacht anzugreifen. In Wirklichkeit würde Gentian Fort Flood mit fünfzehntausend Soldaten angreifen. Nachdem sie sich verbündet hatten, hatte Mydogg nach und nach fünftausend seiner eigenen Rekruten aus Pikkia durch die Tunnel zu Gentian geschickt.
Es war nicht einfach gewesen, angesichts dieser Nachricht erfreut zu tun. Denn das bedeutete, dass Brigan in Fort Flood um fünftausend Soldaten in der Minderheit war. Aber vielleicht hieà es ja auch, dass der Rest von Mydoggs Armee, wo immer er sich versteckt hielt, nur ungefähr fünfzehntausend zählte? Vielleicht konnten die anderen beiden Abteilungen der königlichen Streitkräfte zusammen mit allen Hilfstruppen Mydogg dann auf gleicher Augenhöhe gegenübertreten â¦
»Unsere Spione haben uns gesagt, dass Sie im ganzen Königreich nach Mydoggs Armee suchen«, sagte Gentian und unterbrach damit ihre Ãberlegungen. Er kicherte und spielte mit einem Messer herum, das er aus seinem Stiefel gezogen hatte, weil sein Sohn, der knurrend hin- und herging, ihn nervös machte. »Ich kann Ihnen sagen, warum Sie sie nicht gefunden haben. Sie ist auf See.«
»Auf See«, sagte Fire, ehrlich überrascht.
»Ja«, sagte Gentian. »Mydogg hat eine zwanzigtausend Mann starke ⦠ah, ich sehe, die Zahl beeindruckt Sie? Dieser Mydogg ist ununterbrochen am Rekrutieren. Ja, er hat zwanzigtausend Mann auf See, knapp auÃerhalb der Sichtweite von Marble Rise, auf hundert Schiffen aus Pikkia. Und fünfzig weitere Schiffe haben nichts weiter an Bord als Pferde. Die Leute aus Pikkia sind groÃe Seefahrer, wissen Sie. Lady Murgdas Ehemann auch. Ein Entdecker, bis Mydogg sein Interesse am Geschäft des Krieges geweckt hat. Setz dich endlich hin, Gunner«, sagte Gentian scharf, streckte die Hand nach seinem Sohn aus, als dieser brodelnd an ihm vorbeiging, und schlug ihm mit der flachen Seite seines Messers auf den Arm.
Gunner ging unvermittelt
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