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Die Flammende

Die Flammende

Titel: Die Flammende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Kristin; Diestelmeier Cashore
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auf seinen Vater los, rang mit ihm um das Messer, entwand es Gentians Griff und schleuderte es an die Wand. Es kratzte über den Stein und fiel völlig verbogen auf den Teppich. Fire saß mit unbewegter Miene da, damit er nicht merkte, wie sehr er sie erschreckt hatte.
    Â»Du hast den Verstand verloren«, sagte Gentian entrüstet und starrte seinen Sohn an.
    Â»Und du hast keinen Verstand, den du verlieren könntest«, knurrte Gunner. »Gibt es irgendwelche Geheimnisse, die du dem Monsterhaustier des Königs noch nicht verraten hast? Nur zu, erzähl ihr den Rest auch noch, und wenn du fertig bist, breche ich ihr das Genick.«
    Â»Unsinn«, sagte Gentian streng. »Das wirst du nicht tun.«
    Â»Nur zu, erzähl’s ihr.«
    Â»Ich erzähle ihr gar nichts, solange du dich nicht hingesetzt und entschuldigt hast und gezeigt hast, dass du dich benehmen kannst.«
    Gunner stieß ein entnervtes Geräusch aus und baute sich vor Fire auf. Er starrte ihr ins Gesicht und dann ziemlich ungeniert auf ihren Busen.
    Gunner ist labil , ließ Fire Brigan wissen. Er hat ein Messer an die Wand geschleudert und es kaputt gemacht.
    Kannst du noch mehr über die Schiffe in Erfahrung bringen?, erwiderte Brigan in Gedanken. Wie viele Pferde?
    Bevor Fire fragen konnte, legte Gunner einen Finger auf ihr Schlüsselbein und Fire ließ ihre Wahrnehmung Brigans, Gentians, des ganzen restlichen Palasts fallen. Sie konzentrierte ihr ganzes Bewusstsein auf Gunner, darauf, seinen Versuch abzuwehren, denn sie wusste, dass seine Aufmerksamkeit und seine Hand weiter nach unten gerichtet waren, und sie fürchtete, die Kontrolle über ihn komplett zu verlieren, wenn sie ihn ihre Brust anfassen ließ – denn das war es, was er wollte, oder besser gesagt, womit er anfangen wollte.
    Und sie brachte seine Hand tatsächlich dazu, sich aufwärtszubewegen, aber sie bewegte sich aufwärts zu ihrer Kehle, legte sich darum und drückte ganz leicht zu. Einen langen Augenblick bekam Fire keine Luft, hatte keinen Zugang zu ihrem Verstand. Er würgte sie.
    Â»Mydogg glaubt, die Krone schickt Verstärkung südwärts nach Fort Flood, sobald wir dort angreifen«, flüsterte Gunner und ließ sie schließlich los. »Vielleicht eine ganze Abteilung der königlichen Armee, wenn nicht sogar zwei. Und sobald der Norden weniger von königlichen Soldaten bevölkert ist, wird Mydogg befehlen, die Signalfeuer in Marble Rise anzuzünden. Verstehst du, Monster?«
    Marble Rise war eine Hochebene an der Küste nördlich der Stadt und Fire verstand sehr wohl. »Die Soldaten auf den Schiffen aus Pikkia werden den Rauch sehen«, sagte sie leichthin.
    Â»Schlaues Ding«, sagte Gunner, während er erneut mit der Hand ihren Hals umschloss, es sich dann aber anders überlegte, einige ihrer Haarsträhnen umfasste und daran zog. »Und der Rauch ist das Signal, auf das sie gewartet haben, um an Land zu gehen und zur Stadt zu marschieren.«
    Â»Zur Stadt«, flüsterte Fire.
    Â»Genau«, sagte Gunner, » diese Stadt. Warum nicht direkt auf King’s City losmarschieren? Der Zeitpunkt ist perfekt. Nash wird tot sein. Brigan wird tot sein.«
    Â»Er will damit sagen, dass wir sie morgen umbringen«, warf Gentian ein, der seinen Sohn misstrauisch ansah. »Es ist alles geplant. Der Palast wird in Flammen aufgehen.«
    Gunner zog brutal an Fires Haaren. » Ich erzähle ihr das, Vater«, sagte er heftig. » Ich bestimme, was sie erfährt. Ich kümmere mich um sie.«
    Er griff wieder nach ihrem Nacken und presste sie grob an seinen Körper. Während sie nach Luft schnappte, gab sich Fire geschlagen und besann sich auf altmodischen Schmerz. Sie griff ihm zwischen die Beine, versuchte so viel wie möglich zu fassen zu kriegen und drehte, so fest sie konnte. Als er aufschrie, langte sie nach seinem Bewusstsein, aber ihr eigenes Bewusstsein war ein Ballon, weich und hohl, ohne scharfe Kanten und ohne Klauen, um sich festzukrallen. Gunner trat einen Schritt zurück und atmete heftig. Wie aus dem Nichts tauchte seine Faust auf und schlug in ihr Gesicht.
    Einen Augenblick lang verlor Fire das Bewusstsein. Dann kam sie wieder zu sich, begleitet vom Geschmack nach Blut und dem vertrauten Gefühl des Schmerzes. Der Teppich. Ich liege auf dem Teppich, dachte sie. Schmerzendes Gesicht und schmerzender Kopf. Sie bewegte den Mund. Kiefer in Ordnung. Sie

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