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Die Flammende

Die Flammende

Titel: Die Flammende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Kristin; Diestelmeier Cashore
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, dachte sie und gab sich Mühe, nicht so schwach zu klingen, wie sie sich fühlte. Ich ruhe mich in meinem Schlafzimmer aus. Sie dürfen mir gerne Gesellschaft leisten.
    Murgda reagierte mit Verachtung und mit derselben Aufsässigkeit, die sie schon vorher an den Tag gelegt hatte. Sie hatte nicht die Absicht, sich auch nur in die Nähe von Lady Fires Räumen zu begeben.
    Â»Ich glaube nicht«, sagte Fire.
    Â»Nun, dann müssen wir einfach verhindern, dass sie Verdacht schöpft, so lange und so gut wir können. Je länger es dauert, umso mehr Zeit haben wir, die Sache in Gang zu bringen. Es liegt jetzt an uns, die Form zu bestimmen, die dieser Krieg annehmen soll, Fire.«
    Â»Wir haben Mydogg einen Riesengefallen getan. Ich nehme an, jetzt ist er der Oberbefehlshaber von Gentians Armee. Er muss nicht länger teilen.«
    Brigan verknotete ein letztes Laken und stand auf. »Ich bezweifle, dass er überhaupt je vorhatte, lange zu teilen. Mydogg war schon immer die ernstere Bedrohung. Ist die Luft im Flur rein? Soll ich sie jetzt aus dem Weg schaffen?«
    Ein sehr guter Grund, sie aus dem Weg zu schaffen, stieg in Fires Verstand auf. Sie seufzte. »Der Anführer der Wache ruft mich. Einer von Quislams Dienern ist auf dem Weg hierher und … und Quislams Frau und eine Reihe Wachen. Ja, los«, sagte sie, rappelte sich auf und kippte das blutige Wasser aus der Schüssel in eine Pflanze neben dem Sofa. »Oh! Wo habe ich nur meine Gedanken? Wie kommen wir aus diesem Zimmer raus?«
    Brigan lud sich eins der Bündel auf den Rücken. »Auf dem gleichen Weg, auf dem ich reingekommen bin. Du hast doch keine Höhenangst, oder?«
    Auf dem Balkon liefen Fire Tränen über das Gesicht vor Anstrengung, die Aufmerksamkeit von acht Stockwerken voller potenzieller Zuschauer abzulenken. Sie löschten die Kerzen und versanken im Schatten.
    Â»Ich werde dich nicht fallen lassen«, sagte Brigan ruhig. »Und Clara auch nicht. Hast du das verstanden?«
    Fire war zu benommen, um es zu verstehen. Sie hatte Blut verloren und glaubte nicht, das hier jetzt tun zu können, aber das spielte keine Rolle, denn Quislams Leute waren auf dem Weg hierher und es musste getan werden. Brigans Anweisungen folgend stellte sie sich mit dem Rücken zu ihm, während er seinerseits mit dem Rücken zum Geländer stand. Er hockte sich hin, und das Nächste, was sie mitbekam, war, dass er sie an den Knien hochhob. Ihre Handflächen berührten die Unterseite des Balkons über ihr. Er schob sie nach hinten und ihre tastenden Finger fanden die Geländerstäbe des oberen Balkons. Einen entsetzlichen Moment blickte sie nach unten und sah, was er getan hatte, um diesen Winkel zu erreichen; er saß auf dem Geländer des unteren Balkons, die Füße um die Stäbe geschlungen, und lehnte sich ins Nichts hinaus, während er sie hochhob. Leise schluchzend packte Fire nach den Stäben und hielt sich fest. Claras Hände kamen von oben herab und schlossen sich um ihre Handgelenke.
    Â»Hab sie«, sagte Clara.
    Brigan ließ Fires Knie los und umfasste stattdessen ihre Knöchel, dann schob er sie weiter hinauf, und plötzlich war der schöne, erlösende Handlauf direkt vor ihr und sie griff danach und schlang die Arme darum und Clara zog an ihrem Oberkörper und ihren Beinen und half ihr dabei, unbeholfen und voller Schmerzen darüberzuklettern. Fire landete unsanft auf dem Balkonboden. Sie keuchte und mit gewaltiger Anstrengung konzentrierte sie sich und rappelte sich auf, damit sie Brigan beim Hochklettern helfen konnte, nur um festzustellen, dass er bereits schnell atmend neben ihr stand. »Rein«, sagte er.
    Im Zimmer führten Clara und Brigan eine eilige Unterhaltung. Fire begriff, dass Brigan nicht abwarten würde, was mit Murgda passierte oder mit Gentians Leuten oder mit Welkley und den Leichen in der Wäschekammer oder mit sonst irgendjemandem. Brigan würde jetzt, genau in diesem Augenblick, über den Flur in die Zimmer gegenüber gehen und aus dem Fenster über eine sehr lange Strickleiter hinunter zu seinem wartenden Pferd klettern, zu seinen wartenden Soldaten, um zu den Tunneln bei Fort Flood zu reiten und den Krieg zu beginnen.
    Â»Vielleicht entfacht Murgda doch noch dieses Feuer, von dem Gentian gesprochen hat«, sagte Brigan. »Vielleicht versuchen sie immer noch Nash zu töten. Ihr müsst alle eure Wachsamkeit

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