Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die fliegenden Staedte von Antares

Die fliegenden Staedte von Antares

Titel: Die fliegenden Staedte von Antares Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
obwohl sie beide schon ziemlich viel getrunken hatten, wußten sie, was sie ihrer hohen Stellung schuldig waren.
    Sicher warteten draußen in der mondhellen Nacht ihre Preysany-Sänften, daneben Fackelsklaven und ein Gefolge von Wächtern, wehrhafte raubtierhafte Diffs und Apims, denen es nichts ausmachte, ein paar Kopfnüsse zu verteilen, um ihrem Herrn den Weg freizumachen.
    Mir war aufgefallen, daß die Taverne von vielen Diffs besucht war. Und schon traf eine neue Gruppe von Kataki-Offizieren ein. Ihre Schwänze waren kahl. Lachend und rufend drängten sie sich an ihre Plätze, offenbar hatten sie schon in einer anderen Taverne gezecht. An den Sturmholztischen saßen bereits zahlreiche Halblinge – Chuliks, Rapas, Blegs und Angehörige anderer Rassen, die ich bisher nur deshalb nicht erwähnt habe, weil sie in meinem Bericht noch keine Rolle gespielt haben. Die Gäste des Duftenden Sylvie waren der eindeutige Beweis, daß sich Königin Thyllis auf ganz Kregen nach Söldnern umgesehen hatte. Bankiers wie Casmas der Deldy hatten ihr große Kredite zur Verfügung gestellt und waren dafür mit Adelspatenten belohnt worden – durch eine Verwaltung, die trotz der strengen hamalischen Gesetze durch und durch korrupt war.
    »Verdammte Diffs«, sagte der Kov in diesem Augenblick und hob sein Glas.
    Rees bemerkte meinen Blick und wandte sich an mich. »Kümmere dich nicht darum, was Nath der Schlaue sagt – aber wenn du ihm jemals auf die Zehen trittst, solltest du dir den Rücken freihalten, bei Krun!«
    »Nath ham Livahan«, fiel Chido ein und neigte sein breites Gesicht über sein Glas. »Der Kov von Thorth Uppwe. Wir nennen ihn Nath den Schlauen ...«
    »Den Namen hat auch niemand mehr verdient als er, bei Krun!« fiel Rees ein.
    »Er mag keine Diffs«, sagte Chido lachend und trank von neuem.
    Nun, auf Kregen gab es viele Männer, die Angehörige anderer Rassen nicht ausstehen konnten. Rassismus war bei dieser Fülle von unterschiedlichen Lebewesen, die mit mehr oder weniger Vernunft begabt waren, wohl unvermeidlich.
    Die Gegenwart so vieler Katakis interessierte mich, hatten sich diese Geschöpfe bisher doch nur selten von ihren Heimatländern am Nebelmeer entfernt.
    Der einzige Grund, den ich für ihr Hiersein finden konnte, war die Aussicht auf enorme Mengen an Sklaven – Katakis sind Sklavenmeister par excellence .
    Der Lärm im Lokal steigerte sich noch mehr; die Mädchen tanzten, Wein floß in Strömen, und die Männer fluchten auf ein Gemisch von Göttern und Geistern. Mehr als einmal fiel dabei auch der Name Lem.
    Aus offensichtlichen Gründen konnte ich meinen Freunden nicht erklären, daß ich das Problem der Neun Gesichtslosen und der Vollergeheimnisse gern einmal mit Nath dem Schlauen, dem Kov von Thorth Uppwe, diskutiert hätte. Dieser werte Mann fuhr plötzlich hoch, als er angestoßen wurde; ein Schwall Wein – vom besten, den das Haus zu bieten hatte, allerdings nicht Jholaix – befleckte die Brust seines grauen Hemdes und den Lingpelz seines Umhangs. Kov Nath sprang auf, sein hartes Gesicht war zu einer häßlichen Fratze verzerrt. Er zog seinen Thraxter.
    Der Bleg, der ihn angestoßen und bereits den Mund zu einer Entschuldigung geöffnet hatte, ließ sich von dem Temperament seiner Rasse hinreißen und zog seinerseits blank.
    »Cramph!« brüllte Kov Nath. »Dafür bezahlst du mir!«
    Ein Kataki, der sich eben am Nebentisch niederlassen wollte fuhr mit der Hand in seinen Gürtel und zog einen bösartig aussehenden Krummdolch. Im Nu hatte er die Waffe an seiner breiten Schwanzspitze befestigt. Andere Diffs begannen Waffen zu schwingen. Der Zusammenstoß schien einen üblen Ausbruch des Hasses auszulösen.
    »Zu mir, Apims!« brüllte Nath der Schlaue. Wie er zu diesem Namen gekommen war, vermochte ich in diesem Augenblick nicht einzusehen.
    Ein Rapa schleuderte sein Messer. Ein Kataki ließ seinen Klingenschwanz herumfahren. »Tötet den Apim-Yetch!« gellte ein Chulik; seine breiten Hauer schimmerten im Licht der Öllampen.
    In der nächsten Mur verwandelte sich die Taverne explosionsartig in eine tobende Kampfarena.
    »Wenn sich ein Apim an dir vergreifen will, Rees, werden wir dir helfen, ihn zu erledigen«, sagte ich.
    »Und sollte dir ein Numim zu nahe treten wollen, gilt das gleiche«, erwiderte Rees.
    Eine heftige Keilerei begann. Gestalten taumelten hin und her, die meisten ziemlich betrunken, geblendet durch Schwert und Rapier. Dolche trafen ihr Ziel. Katakis bewegten sirrend ihre

Weitere Kostenlose Bücher