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Die Flieger von Antares - 08

Die Flieger von Antares - 08

Titel: Die Flieger von Antares - 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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vermutete Coper Verräter in den Reihen der Soldaten. Wenn Djanduins Sorgen noch durch einen Aufstand in der Armee vergrößert wurden, hatte ich kaum noch Hoffnung für das Land.
    Solche Gedanken machten mir zu schaffen, während ich durch das Mondlicht kroch, das Schwert in der Hand.
    Das Bauernhaus lag im Dunkel; kein Laut war zu hören.
    Wir gingen rechts an den Gehegen vorbei und hörten das Schnaufen schlafender Joats und das unruhige Schnüffeln von Totrixes. Mindner, der vorausgegangen war, erwartete uns. Flüsternd wandte er sich an Vad Larghos und mich.
    »Ich fürchte, wir kommen zu spät, Vad. Wenn der Pallan noch am Leben wäre, müßte doch Kampflärm zu hören sein ...«
    »Wenn du recht hast, Felder ...« Vad Larghos atmete bebend ein. »Wenn du recht hast, mein Junge, müssen wir uns an den wilden Leem rächen!«
    Wie Ihnen bekannt ist, habe ich mit Rachegelüsten wenig im Sinn. Die Suche nach Gerechtigkeit – wenn sie angemessen ist – stellt mich durchaus zufrieden. Ich vermochte also den Zorn des Vads nicht ganz zu teilen. Dieses Land zerfiel, gute Männer hatten sterben müssen – deshalb war eine Bestrafung wohl am Platze, doch wenn sie wirksam sein sollte, mußte sie überall bekanntgemacht werden.
    Wir krochen weiter und erreichten schließlich die festgetretene Fläche vor der Reihe hoher Fenster an der Front des Hauses. Aufmerksam starrte ich durch das Mondlicht, vermochte aber keine Bewegung auszumachen.
    Der Vad forderte seine Männer durch Armbewegungen auf, nach links und rechts auszuschwärmen. Mit gespannten Bögen eilten die Kämpfer auseinander.
    Lara stand dicht neben mir. Ihr Atem ging schnell, ihr Gesicht schimmerte bleich im Licht der Monde. Ich legte ihr beruhigend die Hand auf den linken vorderen Oberarm, und sie drehte sich mit einem Ruck in meine Richtung.
    Die Männer ringsum waren sich der Gefahr durchaus bewußt. Jeden Augenblick konnte aus den dunklen Fenstern ein Sturm von Pfeilen hervorbrechen und unseren Angriff zum Erliegen bringen. Jemand mußte zur Vordertür gehen und feststellen, wie es nun wirklich um den Hof bestellt war.
    Ich glaube eine einfache Erklärung für mein Handeln zu haben. Seit meiner letzten Trennung von Delia hatte ich Langeweile, Bitterkeit und Niedergeschlagenheit in einem solchen Ausmaß erlebt, daß ich nun von einer gewissen Tollkühnheit gepackt wurde. Ich marschierte mit erhobenem Schild und gesenktem Thraxter zur Tür und wußte – ich wußte es –, daß das Bauernhaus leer sein würde.
    Ich war nicht gewillt, mir die verschiedenen gefährlichen Erlebnisse, die ich von Zeit zu Zeit durchmache und die mein kregisches Leben so faszinierend machen, an die Nieren gehen zu lassen. Wäre ein Pfeil auf mich abgeschossen worden, hätte ich ihn mit dem Schild aufgefangen. Ich wollte wissen, was aus Coper und Sinkie geworden war. Ich marschierte zur Tür und öffnete sie mit einem Fußtritt.
    Die Dunkelheit wurde von langen Parallelogrammen aus rosafarbenem Mondlicht unterteilt, das durch die Fenster hereinfiel. Kampfbereit trat ich in das Gebäude.
    Die Räume waren leer.
    Mindner folgte mir, schließlich auch der Vad und Lara, und wir begannen nach Spuren zu suchen. Es gab ein ziemliches Durcheinander, als die Männer des Vad das Haus auf den Kopf stellten.
    »Du kämpfst sehr riskant, Notor Prescot«, sagte Jiktar Mindner. Vielsagend hob er seine vier Arme.
    »Das mag sein. Wohin haben die Rasts den Pallan und Lady Sinkie gebracht?«
    »Wir müssen sie finden!« rief Lara. »Arme Sinkie! Stellt euch vor, was die Bestien mit ihr anstellen!«
    »Ich fürchte, die beiden sind längst tot, liebe Tochter«, sagte der Vad barsch.
    »Das«, sagte ich mit frostiger Stimme, »glaube ich erst, wenn ich sie vor mir liegen sehe ...«
    »Oh!« sagte Lara und warf das Schwert fort, als werde ihr erst jetzt bewußt, was sie da in der Hand gehalten hatte.
    »Jiktar!« sagte ich und sah, wie die Djangs bei meinem Tonfall zusammenzuckten. Ich hatte wie zu einem Offizier der vallianischen oder valkanischen Armee gesprochen, oder wie zu einem Klansmann, der nicht sofort auf eine Frage reagiert hatte, die ihm gestellt worden war.
    »Ich glaube ...«, begann Mindner ein wenig hastig.
    »Bei Vox! Raus damit!«
    »Wenn nach Dolars Aussage die Entführung durch eine hiesige Einheit der Armee durchgeführt wurde, wäre es doch möglich, daß die Soldaten in ihre Unterkünfte zurückgekehrt sind.«
    »Sind die Dwadjangs denn so neidisch auf die Obdjangs?« fragte ich.

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