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Die Flieger von Antares - 08

Die Flieger von Antares - 08

Titel: Die Flieger von Antares - 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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weniger betrunken waren als ihre Kameraden und die uns zu beschießen versuchten, starben auf der Stelle.
    Wir beschrieben einen Bogen über dem Lager, und als die primitiven Fackeln ausgingen, senkte sich die Dunkelheit herab. Die Augen stellten sich um, und ich sah meine Kameraden auf die Flutduins zulaufen und in die Sättel steigen. Jeder Vogel vermag im Notfall drei Menschen zu tragen, so daß unsere Armada völlig ausreichte.
    Es überraschte mich gar nicht, daß es Lady Lara fertigbrachte, vor mir in den Sattel zu steigen und sich von mir um die Hüfte fassen zu lassen, während der Flutduin durch die Luft raste. Sie lehnte sich zurück, und ihr kupferrotes Haar strich mir über die Wangen.
    »Wahrlich, Notor Prescot – Hai Jikai!«
    Es mochte ein gutes Jikai gewesen sein. Kein Großes Jikai, doch ein Jikai, an das man sich noch lange erinnern würde.

10
     
     
    Es heißt, der Teufel schafft müßigen Händen Arbeit.
    Nun, es gibt auf Kregen Teufel verschiedener Abstufungen, wie es auch in dieser überaus geheimnisvollen Welt Teile gibt, da Teufel überhaupt nichts zählen. Bei dem Teufel, der mich nun ritt, mußte ich wohl Khokkak den Einmischer erwischt haben. Ich glaube nicht, daß Sly der Ehrgeizige oder Fleen der Neidische hinter meinem Entschluß steckten, höchstens Hoko der Boshafte mochte beteiligt gewesen sein.
    Jedenfalls überdachte ich eines Tages meine elende Langeweile und Niedergeschlagenheit, die Entwicklung des Landes, den Reigen dummer Könige und das Schicksal tüchtiger Menschen wie Sinkie und Coper – und da ich irgend etwas tun wollte, beschloß ich König von Djanduin zu werden – nur so zum Spaß und Zeitvertreib.
    Wie Sie wissen, war mein Erfolg bei den Klansleuten einzig und allein darauf zurückzuführen gewesen, daß ich nicht sterben wollte, während ich in Wirklichkeit auch keinen Grund zum Leben mehr hatte. Durch die Ansammlung von Obis, durch den wachsenden Respekt der Klansleute war es schließlich dazu gekommen, daß mich die Älteren als Anführer, als Zorcander, gewählt hatten. Und in Zenicce war niemand überraschter als ich, als mich Großtante Shusha – die, wie Sie sich gewiß erinnern, keineswegs meine Großtante war – zum Erben des Hauses von Strombor bestimmte. Und in Valka hatten meine Männer und ich für die Befreiung der Insel gekämpft, und meine Kameraden hatten sich hinter meinem Rücken an den Herrscher gewandt, damit ich Strom der Insel wurde. Und was meine Erhebung zum Prinz Majister von Vallia anging, so bedeutete das gar nichts. Diesen Rang hatte ich nur als Ehemann Delias erhalten, um gesellschaftlich akzeptabel zu sein, hoffähig, wie man so schön sagt.
    Im großen und ganzen war ich also auf Titel und Ehren nie erpicht gewesen. Die Herrschaft über Can-thirda und Zamra hatte ich allerdings nicht ohne Berechnung angenommen, doch hier handelte es sich um politische Entscheidungen, die ich im Hinblick auf die Zukunft getroffen hatte.
    In Djanduin aber traf ich – zwar innerlich amüsiert – eine konkrete, bewußte Entscheidung. Ich, Dray Prescot, wollte König von Djanduin werden.
    Der Weg zu diesem Ziel war sicher nicht einfach – aber das war ja der Zweck der Übung. Ich hatte den Rest der zehn Jahre vor mir, und je schwerer mir die Sache fiel, um so mehr Spaß hatte ich daran.
    Oh, glauben Sie nur nicht, daß ich mit den Jahren in meinem Entschluß nicht zuweilen wankend wurde, wenn tüchtige junge Männer, hervorragende Kämpfer, auf irgendeinem Schlachtfeld eines sinnlosen Todes starben; doch ich tröstete mich mit der Logik des Schwachen, daß nämlich diese tüchtigen jungen Männer – und wahrscheinlich noch weitaus mehr von ihnen – auch gestorben wären, wenn ich mich nicht bemüht hätte, das Land zu ordnen. Als Nath Wonlin Sundermair ermordet wurde, während er in meinem Zelt auf mich wartete – ich war unterwegs, um eine Varter zu reparieren, die von einem Felsbrocken der feindlichen Artillerie beschädigt worden war –, ging mir das sehr nahe, auch wenn ich mir äußerlich nichts anmerken ließ. N. Wonlin Sundermair hatte sich gewehrt und um Hilfe gebrüllt, und meine Wächter waren herbeigeeilt – doch zu spät. Die Mörder wurden gefaßt und zum Tod durch den Strang verurteilt.
    Das schicksalhafte Charisma, das mich umgibt, ob ich es wahrhaben will oder nicht, machte sich auch in Djanduin bemerkbar. Viele Männer – nicht nur Djangs, sondern auch Lamnias und Fristles, Brokelsh und andere kregische Diffs – waren in

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