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Die Flieger von Antares - 08

Die Flieger von Antares - 08

Titel: Die Flieger von Antares - 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Cramph hat es also doch geschafft!«
    Der Ausbruch fand eine einfache Erklärung. Während ich meine Streitkräfte gestärkt hatte, war Kov Nath meinem Beispiel gefolgt. Er hatte Leemköpfe rekrutiert, Ausgestoßene, Wilde von den fernen Inseln im Westen, Verbrecher und Männer, die daran glaubten, daß er dem Land eine ruhige Zukunft bescheren könnte. Er hatte Kolaniers Wächter bestochen und seine Armee unterwandert, die ehemalige Ost-Armee. Kov Nath war zutiefst davon überzeugt, sein Ziel erreicht zu haben. Er saß auf dem Thron, und sein Wort war Gesetz.
    Aber es wurden keine Lebensmittel mehr in die Stadt geliefert; in den Straßen Djangurajs ging der Hungertod um.
    Plötzlich erkannte ich in aller Deutlichkeit, daß dies nicht der Augenblick für ein persönliches Gefühl der Erleichterung war. Ich mußte mich zum König krönen lassen und Djanduin vor dem Untergang bewahren.
    Wir marschierten nach Djanguraj.
    Meine Getreuen hatten lange von Versprechungen leben müssen – dem Versprechen, daß sie Sold erhalten würden, daß man sich um ihre Familien kümmern würde. Sie hatten zeitweise von Wurzeln, Beeren und Wasser gelebt. Einige Landleute hatten uns geholfen, doch ich hatte eine Infanterieabteilung hängen lassen, die einen Bauernhof niedergebrannt hatte. Ich hatte Quittungen und Geldwechsel ausgestellt, an deren Einlösung allerdings kaum jemand glaubte.
    Hatte ich überhaupt das Recht, Männer aufhängen zu lassen, auch wenn es sich um Soldaten handelte, die Befehle mißachtet und geraubt, vergewaltigt und gebrandschatzt hatten? In Wirklichkeit hatte ich die Urteile natürlich nicht selbst ergehen lassen, das war Aufgabe des Gerichts. Aber die Richter kannten meine Ansichten und entsprachen den Vorschriften, die ich niedergelegt hatte. Wer nicht lesen konnte, der durfte verlangen, daß ihm diese Vorschriften und Befehle, die für jede Einheit meiner Armee galten, vorgelesen wurden.
    So manche derzeitige Sorge des Landes ließ sich Kov Nath Jagdur anlasten. Durch seine barbarische Ermordung der Obdjangs hatte er das Land jener Menschen beraubt, die ihm einen ruhigen, sicheren Kurs geben konnten. Sobald ich die Ernährung des Volkes sichergestellt hatte, mußte ich für eine Stärkung des Beamtentums sorgen und die Position der verbliebenen Obdjangs festigen. Wie ich von Coper informiert worden war, hatten viele das Land verlassen. Dieser Umstand verriet mir auch einiges über den Pallan der Voller. Er hatte den Mut zu bleiben. Ich dachte an Sinkie und beschloß alles in meiner Macht Stehende zu tun, damit den beiden nichts geschah.
    Wenn ich hier nicht näher auf die letzten Tage des schlimmen Kampfes eingehe, so liegt das wohl daran, daß hier tüchtige Männer gegeneinander kämpften und sich gegenseitig umbrachten. Während die grellen Sonnen Zim und Genodras die kämpfenden Armeen in Farbe und Wärme hüllten, wüteten die Thraxter, Stuxes und Djangirs, und der Staub färbte sich rot von Blut.
    In Wirklichkeit war es keine große Schlacht – jedenfalls nicht vom strategischen Standpunkt aus, doch es war ein Sieg auf der ganzen Linie, weil Kov Nath Jagdurs Männer zu uns überzulaufen begannen, sobald sich die Situation klar abzeichnete.
    Da ich den alten Kämpfer noch immer nicht ganz abgelegt hatte, hatte ich mich auch selbst in die Schlacht gestürzt. Das unmöglich lange Schwert, das ich Kov Nath bei unserer ersten Begegnung vor der Schänke abgenommen hatte, spielte dabei eine große Rolle. Ich hatte selbst daran gearbeitet und mich dabei nur der Hilfe eines jungen Waffenmeisters versichert, Wil von den Blasebälgen, der sich mit der Härtung von Metall auskannte.
    Ich erinnerte mich an die Tage, die wir in der Schmiede verbrachten; unsere Körper waren schweißgebadet, unsere Muskeln schmerzten, und wir tranken große Mengen eines ziemlich verwässerten Weins, während wir arbeiteten.
    Ich entfernte ein Stück von der Klinge, bis der Rest etwa die Länge eines Langschwertes der Krozairs hatte. Der Stahl war von vorzüglicher Qualität, biegsam, stark und gut zu schleifen. Ich gestaltete auch den Griff um und gab ihm die unnachahmliche Form einer Krozairwaffe. Die überreichlich verzierten Quereisen, die geschickt zwischen Klinge und Griff gesetzt waren, machte ich ebenfalls kürzer. So ging ich schließlich mit einem Schwert in den Kampf, das zwar kein echtes Krozairschwert war, aber doch einige der hervorragenden Eigenschaften dieser vorzüglichen Klinge aufwies.
    Wil von den Blasebälgen

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