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Die Flieger von Antares - 08

Die Flieger von Antares - 08

Titel: Die Flieger von Antares - 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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ersten Aufenthalt in dem schönen, wilden und unbezwingbaren Land von Djanduin. O ja, es war ein schönes Land – wir sahen die Berge der Ironie, deren spitze Gipfel in den blauen kregischen Himmel ragten, deren Schneedecke wie Diamanten- oder Saphirfelder im Glanz der Sonnen schimmerten; wir konnten uns umdrehen und über West-Djanduin schauen, gewaltige Felder, Wälder und Wiesen – und wir spürten jenen Schmerz im Herzen, den jeder Mensch empfindet, der der Schönheit begegnet. Zugleich war es ein wildes Land, denn in den unbewohnten Gebieten trieben sich Leem herum, und gewaltige Stürme tobten den Tamish-Kanal herauf und zwangen die Djangs, ihre Fenster zu verbarrikadieren und zu hoffen, daß das Dach heil blieb. Und unbezwingbar – ja, meine Dwadjang erwiesen sich als unschlagbare Kämpfer; der Anblick dieser Soldaten, die sich mit vier wirbelnden Armen in den Kampf stürzten, erfüllte mich immer wieder mit Ehrfurcht.
     
    Die Gorgrens hielten eine Zeitlang Ost-Djanduin besetzt.
    Die Ost-Armee, die von den Erfolgen meiner Truppe hörte und wußte, daß die Ostfront zunächst gesichert war, setzte ihren Marsch zur Hauptstadt fort. Ehe der derzeitige König etwas unternehmen konnte, rückte Chuktar R. Porlin Kolanier gegen die Männer der Leibgarde vor und drang in den Palast ein. Niemand sollte je erfahren, was aus dem König geworden war; jedenfalls bestieg der ruchlose Kolanier selbst den Faerling-Thron und wurde kurz darauf gekrönt.
    Die Entrüstung meiner Leute können Sie sich vorstellen.
    »Dieser anmaßende Yetch!« brüllte Kytun aufgebracht. Sein Gesicht hatte eine gefährlich rote Farbe angenommen, und seine Augen drohten aus den Höhlen zu fallen, während er die Nachricht des Merkers hin- und herschwenkte. Wir lagerten am Fuß der Berge und bewachten drei Pässe. Unsere Flugpatrouillen waren ständig unterwegs. »Ich muß ihm den Kopf von den Schultern schlagen, Dray! Das ist kristallklar!«
    Der Merker war diesmal in einem Voller gekommen, einem einfachen Einmannfahrzeug, das offen die Farben Pallan Copers führte. Coper war nicht mehr Pallan der Straßen. Da er die Zeit der Obdjang-Verfolgungen lebend überstanden hatte, war er in der Beamtenhierarchie immer weiter aufgestiegen und wirkte nun als Pallan der Voller.
    »Wenn du dich endlich beruhigt hast, Kytun, müssen wir uns vergewissern, ob sich die Gorgrens wirklich aus dem Tal der Bantings zurückgezogen haben. Wenn das nicht geschehen ist, muß angenommen werden, daß sie ...«
    »Dray! Dray! Hast du mir nicht zugehört?«
    Ich blickte auf. »Ich habe dich gehört, Kytun. Hast du nicht mitbekommen, wie es in der letzten Zeit gewesen ist? Chuktar Kolanier wird sich als König nicht lange halten.«
    Er starrte mich düster an. »Gut, Dray, gut. Aber wir sollten nach Djanguraj marschieren und dich auf den Faerling-Thron setzen!«
    Ich stand auf. »Vielleicht sähe ich dich lieber dort, Kytun.«
    Der junge Mann warf den Kopf in den Nacken und begann brüllend zu lachen. »Ich! Ich, Kov von Uttar Djombey? Also wirklich – ich habe keine Lust, den Thron einzunehmen. Dort wird ein Obdjang oder ein Apim gebraucht. Du mußt König werden, Dray, du allein!«
    Wir verfaßten eine nichtssagende Antwort an die Hauptstadt, und kurz darauf erhob sich das Flugboot des Merkers wieder in die Lüfte.
    Ich begann unsere Pläne umzustellen. Dabei wollte ich in Wirklichkeit nur Zeit gewinnen, um König Kolanier Gelegenheit zu geben, sich selbst ans Messer zu liefern. Ich wußte – oder glaubte zu wissen –, daß Ortyg Coper mir Bescheid geben würde, wenn es soweit war.
    Ich hatte meine Boten ausgeschickt, um Informationen einzuholen. Ich wußte die Kholin-Familie hinter mir, ebenso zahlreiche Obdjangs, die fähig oder willens waren, den Thron zu übernehmen. So hielt ich es nur für eine Sache des Abwartens bis zum richtigen Augenblick, ehe ich fest und entschlossen zuschlagen mußte. Ich wollte nicht auf dieselbe dumme Weise auf den Thron kommen wie all die anderen, die – wenn ich es schaffte – meine Vorgänger sein würden, und dann in der Gefahr leben, daß hinter meinem Rücken intrigiert wurde. Außerdem hatte das ganze Land die unsinnigen Herrschaftswechsel satt. Djanduin brauchte eine Persönlichkeit an der Spitze, die zu führen verstand, die diese Aufgabe fair und gerecht versah, die die Schwachen unterstützte, ohne die Starken und Klugen zu bevormunden, so daß die Räder der Industrie und des Handels in Bewegung blieben.
    Ich hatte nach

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