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Die Flieger von Antares - 08

Die Flieger von Antares - 08

Titel: Die Flieger von Antares - 08 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Burt Akers
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Verbrennungen davongetragen, doch sie waren nicht lebensgefährlich. Ich beugte mich über sie.
    »Muruaa!« stöhnte sie. »Muruaa!«
    »Auf die Beine, Mädchen. Du mußt laufen! Am Lavastrom vorbei in den See! Beeil dich!«
    Sie blickte mir ins Gesicht und zuckte zusammen. Mein Anblick ließ sie einen Augenblick lang die Schmerzen vergessen. Sie rappelte sich auf und lief davon. Ich verschaffte mir einen ersten Eindruck von der Situation. Das Dorf war verloren. Doch tiefer unten, unterhalb des Steilhangs, lag eine ziemlich große Stadt, umgeben von ordentlichen Lehmmauern, geschützt von Holzdächern. Sie schmiegte sich in einen Spalt zwischen den niedrigen, terrassenförmig abgestuften Hügeln. Ich vermochte die Giebeldächer aus Sturmholz zu erkennen, die Lehmwände, die Höfe, die Schornsteine, die noch eifrig qualmten. Die Sonnen stiegen am Himmel empor, verdunkelt durch die mächtige Rauchwolke, die alles einzuhüllen schien. Das Land lag in einem gespenstischen orangeroten Feuerschein.
    Die Flüchtlinge des Dorfes verschwanden unter mir in Richtung Stadt. Einige, die ihre Kleiderbrände nicht sofort hatten löschen können, taumelten dahin; andere versuchten sich kriechend zu retten; ein paar junge Männer kümmerten sich um die älteren Leute, und schließlich verschwanden die letzten unterhalb der Steinmauer einer Terrasse. Das Mädchen, dem ich die Kleidung vom Leib gezerrt hatte, war ebenfalls fort.
    Ich blieb allein zurück.
    Sollte ich mich weigern, mein Leben in Gefahr zu bringen? Dann wurde ich wahrscheinlich sofort auf den Planeten meiner Geburt verbannt, zur Erde – daran führte kein Weg vorbei.
    Mir blieb nichts anderes übrig, als wieder einmal die Rolle der Marionette zu spielen – eine Rolle, die ich möglichst bald ablegen wollte, das schwor ich mir. Eines Tages, bei Zair, wollte ich die unsichtbaren Schnüre durchschneiden, die mein Leben bestimmten. Ich rannte los.
    Dabei verschaffte ich mir einen Überblick über die Landschaft. Aus dem Zustand einer landwirtschaftlichen Fläche läßt sich viel über die Bewohner erfahren. Der Boden war fruchtbar, die Ernte sah gut aus – Reben, Gregarians, Palines und andere Luxuspflanzen des Planeten gediehen hier bestens. Wenn ich mich nicht sehr irrte, mußte der letzte Vulkanausbruch mehr als hundert Jahre zurückliegen. Die Anwohner mochten also keine Ahnung haben, was sie tun mußten und wie dieser Notlage zu begegnen war.
    Unten in der Stadt herrschte eine unbeschreibliche Panik. Männer und Frauen stürzten aus den Häusern; sie trugen riesige Bündel auf dem Kopf. Calsanys wurden mit Stöcken zur Eile angetrieben. Kinder schrien. Mädchen trugen Bündel, aus denen allerlei Hausrat herausragte – Kerzenständer, Pfannen, Mühlen, Samphronöllampen, worauf immer in der ersten Panik ihr Blick gefallen war.
    Schwefelstaub kratzte mir im Hals.
    Das Grollen der Vulkanexplosionen nagte an den Grundfesten der Vernunft.
    Ich hielt einen jungen Mann auf, dessen Gesicht vor Angst verzerrt war. Er plapperte unverständliche Worte vor sich hin. Ich schob ihn weiter und griff mir einen zweiten Mann, der mich mit einem Stuxhieb abzuwehren versuchte. Über der Schulter trug er einen Beutel aus Voskleder; ansonsten war er unbelastet. Ich vermutete, daß er die Gelegenheit genutzt hatte, das Haus eines Nachbarn auszurauben.
    »Hör mir zu, Dom, dann tue ich dir nichts!« rief ich.
    Er reagierte unvernünftig – er versuchte mich mit dem Speer aufzuspießen. Ich entriß ihm die Waffe und richtete die Spitze auf ihn.
    »Wer ist das Oberhaupt der Stadt, Dom? Sag mir seinen Namen, sag mir, wo ich ihn finde, sonst rutschen dir gleich deine Gedärme in den Dreck!«
    Er stieß einen Wutschrei aus, doch er gab mir die gewünschte Information.
    »Lart Lykon der Elten! Doch er ist geflohen ...«
    Ich schüttelte ihn.
    »Zu den Anlegestellen ... ein Boot ... bei Kuerden dem Gnadenlosen!«
    Ich stieß ihn von mir. Es war sinnlos, sich diese Menschen einzeln vorzunehmen. Was immer die Herren der Sterne mit mir im Schilde führten, ich konnte mir nicht vorstellen, daß es um das Mädchen gegangen war, das ich eben vor dem Tode gerettet hatte. Es mußte eine Person von politischem Einfluß sein. Die Ereignisse liefen mit enormer Geschwindigkeit ab. Ich drängte mich durch eine Gruppe jammernder Menschen am Pier. Einige Boote waren hier vertäut, vorwiegend kleine Fischerjollen. Eine größere Anzahl von Booten war bereits auf dem See. Kein Zweifel, daß die Boote nicht

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