Die Flirtfalle
sie mir wieder diesen blö. Fragebog. zusch ., in dem ich darlegen soll, wo und wann ich mich zuletzt beworb. hätte.)
4. Die weiße Hose, die ich Fr. kaufte, zurückbringen und das Geld zurückverl. (Hoffentl. wird die Masche, das rechte Hosenbein sei länger als das linke, wieder funkt.) Mit den 39,- Euro die Waage mit der Körperfett-Analyse kaufen, die bei ‚Bärenhof’ im Schauf. liegt.
5. Mutti fr., ob sie mir irgendeine flotte Bluse (mit Dekolleté) für Freitag ausl. kann. (Zur Not werde ich eine von meinen dekolletélosen, zum Flirten völlig ungeeigneten Blusen anziehen, dafür aber meinen Büstenhalter mit den Einlagen ausstopfen.)
6. Das Kama-Sutra Buch, das mir Kai zum 2. Hochzeitstag gesch. hatte und das ich beleid. irgendwo vergr. habe, wieder ausgr. und aufmerksam lesen. (Viell. finde ich ein Kap. über das Fl.)
7. Wegen der Zeitungsanz. anr. und nachhaken, was das für eine Beschäft. sein soll, mit der ich gemütlich von zu H. aus 3000,- Euro und mehr im Monat verd. kann. (Muss wachsam sein und an die Lektion mit den Kugelschr. denken. Die 1000 St., die ich diesem Idioten abgekauft hatte, um sie zusammenzuschr., für den Flohmarkt bereitlegen. Wenn ich sie alle für 30 Cent pro St. verk., habe ich nur 300 Euro Verlust gem.)
8. Zur Bank gehen und fragen, ob sie mir den Dispositionskr. von 500,- auf 1000,- Euro erh ö. können.
9. Eine Regenhose kaufen (Secondhandladen) und sie ins Auto legen, falls ich wieder spont. den Wassersp.pl. aufsuchen sollte.
Fertig. Ich fühlte mich plötzlich todmüde und ging schlafen. Das Entspannungsbad ließ ich aus, da ich Angst hatte, ich würde im Schaumwasser einschlafen und ertrinken.
Kapitel 4
2:37 Uhr in der Nacht
T rotz Müdigkeit konnte ich kein Auge zutun. Ich wälzte mich im Bett wie ein verwundetes Tier im Todeskampf. Irgendwann stand ich auf, zog den Bezug von der Decke und legte mich wieder schlafen. Es half nicht. Ich versuchte es mit einer Wolldecke, als Nächstes holte ich ein Bettlaken und deckte mich damit zu. Anschließend probierte ich es ganz ohne Decke. Letztendlich zog ich den Bezug wieder über die ursprüngliche Decke, was die Sinnlosigkeit meiner Aktion besiegelte. Es lag nicht an der Decke. Meine Gedanken kreisten wie wild um Lisa und Anna herum. Die Frauen amüsierten sich gerade in einer Bar und ich lag hier wie eine Nonne, die dazu verdammt war, für den Rest ihres Lebens ein jungfräuliches Dasein zu führen. Als meine innere Unruhe und Unzufriedenheit beängstigende Dimensionen erreichten, begann ich langsam das eigentliche Problem zu begreifen. Anna hatte Recht! Klar. Ich hatte das Kapitel ‚Männer’ viel zu voreilig abgeschlossen. Wie es aussah war ich nicht in der Lage, mein Vorhaben, mich nie wieder mit einem Mann einzulassen, in die Tat umzusetzen. Plötzlich sehnte ich mich nach einem männlichen Wesen, das ich mir als Sexsklaven in meiner Wohnung hielt und dessen Aufgabe nur darin bestand, mir treu hinterher zu laufen und mich zu fragen, ob ich denn noch einen sexuellen Wunsch hätte. Mir fiel plötzlich ein, wo ich das Kama-Sutra vergraben hatte. Ich lag quasi darauf. Das alte Doppelbett hatte zwei integrierte Schubkästen, in denen ich unnötigen Kram aufbewahrte. Ich zog den einen hervor und fand sofort das große Buch der Liebe originalverpackt in einer Ecke. Leider konnte ich kein Kapitel über das Flirten finden, dafür aber eine Unmenge an Abbildungen, die irgendwelche akrobatischen Nummern zeigten. Es blieb für mich nach wie vor ein Rätsel, wie mein Ex auf die absurde Idee gekommen war, ich würde mich für dieses Buch begeistern. Im Gegensatz zu den dort abgebildeten Frauen, konnte ich weder Kopfstand noch Brücke oder Vollspagat ; schließlich hatte ich keine Akrobatikschule besucht und war von Natur aus alles andere als gelenkig. Das Buch durchzublättern war eine recht schmerzhafte Erfahrung, da jedes einzelne Bild meine konservative Einstellung zum Sex besiegelte und sich folglich wie eine Ohrfeige anfühlte. Kein Wunder, dass Kai Trost in den Armen seiner Geliebten suchen musste. Er fand ihn, verlor sich dabei selbst, schwängerte das blonde Wunder mit Zwillingen und musste es heiraten. Schließlich war es billiger, Unterhalt für ein Kind als für zweieiige Zwillinge zu zahlen.
Ich musste mich davon abbringen, an Kai zu denken , bevor mich die Wut auf ihn in eine nächtliche Frust-Fress-Orgie treiben konnte. Mark. Der Gedanke an seine dicken Lippen schaffte es,
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