Die Flockenleserin. Ein Hospiz, 12 Menschen, ein Mörder.
Werbeaktionen überlegen“, seufzte die Friseurin. „Ab nächster Woche werde ich zusätzlich Second-Hand-Ware im Laden verkaufen, um mich von den anderen Frisören abzuheben. Wohnen Sie hier im Viertel?“
Minnie bejahte. Sie erzählte Monika von Haus Holle.
„Davon habe ich schon gehört“, entgegnete die Friseurin nachdenklich und runzelte ihre Augenbrauen. „Meinen Sie, es macht Sinn, dass ich mich dort mal vorstelle? Ich könnte doch einmal im Monat kommen, um Ihnen und allen anderen, die es möchten, gratis die Haare zu schneiden.“
Minnie blickte auf. „Ich weiß es nicht! Manche meiner Mitbewohner tragen Perücken. Vor allem die Damen. Doch bei dem einen oder anderen Herrn“ – sie dachte an Montrésor – „ist ein neuer Schnitt seit Jahrzehnten überfällig. Kommen Sie einfach mal vorbei, und fragen den Hospizleiter!“
„Das werde ich machen“, beschloss Monika. „Man will ja mal was Gutes tun.“
Gekonnt fuhren ihre Hände durch das dünne Haar ihrer neuen Kundin. Sie drehte die letzten Lockenwickler ein, schmückte Minnies Kopf mit einer Trockenhaube und versorgte die alte Dame mit einer Illustrierten.
Sofort stach Minnie die fetteste Schlagzeile ins Auge: „ Tödlicher Darmkrebs! Otto G. Klatsch kämpft um sein Leben! “
Neugierig las die alte Dame den Artikel: „ Eine internationale Karriere, zwei Töchter, vier Ehefrauen, zwölf TV-Shows, 19 Fernsehpreise sowie 33 Spielfilme – Otto G. Klatsch (69) hat alles in seinem Leben erreicht. Jetzt tritt der Showmaster und Filmstar seinen härtesten Kampf an – gegen den Darmkrebs. Am letzten Mittwoch bestätigte seine Agentur die Krankheit. Übermäßiger Fleischgenuss gilt als häufigste Ursache für Darmkrebs (siehe Kasten). ‚Die Diagnose traf Klatsch völlig unvorbereitet’, verriet ein geschockter Insider aus dem engsten Familienumfeld. ‚Außerdem kommt die Krankheit zu einem ungünstigen Zeitpunkt: Otto bereitet gerade sein Comeback vor.’ Doch es gibt auch beruhigende Nachrichten: Bei Klatsch, der sich derzeit an einem unbekannten Ort in den USA aufhält, um eine neue Hormontherapie auszuprobieren (siehe Kasten), wurde die gefährliche Krankheit glücklicherweise in einem frühen Stadium entdeckt. In den USA werden derzeit medikamentöse Therapien erprobt, die in Europa noch nicht zugelassen sind. Otto ist einer der Ersten, der mit einer neuen Wunderformel behandelt wird. Auch das Umfeld des Stars gibt Entwarnung: Schon im Dezember werde der Star mutmaßlich bereits wieder vor der Kamera stehen. Und Klatsch selbst? Der Star gibt sich unerschütterlich: ‚Herausforderungen’, so der Entertainer via Twitter zu seinen Fans, ‚sind dazu da, um sie zu meistern. Mit Eurer Hilfe schaffe ich alles!’ In diesen schweren Stunden wird der Klatsch-Clan die größte Stütze des Stars sein. Seine vierte Ehefrau Trixie (39) hat vorübergehend alle karitativen Verpflichtungen abgesagt.
Unser Redakteur hat Klatsch schon oft interviewt. Er ahnt, was jetzt in Klatsch vorgeht: ‚Otto ist ein Kämpfer! Wer drei Scheidungsschlachten übersteht und als Sieger daraus hervorgeht, kann es auch mit einer hässlichen Krankheit wie dem Krebs aufnehmen – und sie besiegen.’ Dieser Zeitschrift verriet Klatsch schon 1983 exklusiv, was er über Tod und Krankheit denkt: ‚Die sollen mir fern bleiben! Ich will sterben, wie ich gelebt habe. Am liebsten möchte ich tot auf der Showbühne umfallen – mit dem Echo des Applauses in meinen Ohren’. Wir wünschen Otto G. Klatsch alles Gute. Jetzt muss der beliebte Star so stark sein wie nie zuvor.“
Lesen Sie morgen: Exklusive Reaktionen anderer Promis auf die Erkrankung von Otto G. Klatsch. Sendehinweis: Am kommenden Mittwoch zeigt der Sender RTL ein „Ex clusiv“-Special über die Vorbereitungen der Promis auf das Veuve-Cliquot-Event in Kitzbühel – und warum immer mehr superreiche Russen in aufgelöstem Schnee und eiskaltem Champagner baden.
Minnie schüttelte den Kopf. Nun verstand sie, warum der Showmaster die Presse aus dem Spiel halten wollte. Man würde Haus Holle die Türen einrennen. Sie faltete die Zeitschrift zusammen, und dachte nach.
Otto G. Klatsch war unzufrieden.
Für seine bunte Garderobe war nicht genug Platz in den Schränken von Haus Holle. Also ließen seine Mitarbeiter einen zweiten Kleiderschrank für ihn aufbauen.
Auch Kostjas Speiseplan sagte dem Entertainer nicht zu. „Viel zu viele Gerichte, die meinen Bauch aufblähen“, kritisierte Klatsch und fuhr sich
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