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Die Flotte von Charis - 4

Die Flotte von Charis - 4

Titel: Die Flotte von Charis - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Hochzeiten, keine Messen, keine Begräbnisse. Und so würde es bleiben, bis das Interdikt aufgehoben wird.
    Eine derart strenge und schwerwiegende Strafe zu verhängen, war − wie Duchairn gesagt hatte − nichts, was leichthin geschehen sollte. Die Folgen für die Seelen all jener, die davon betroffen waren, mussten wahrhaft entsetzlich sein.
    Das alleine war schon schlimm genug, doch es war beileibe noch nicht alles, was sich aus der von Maigwair vorgeschlagenen Vorgehensweise ergeben konnte. Die Verkündung der Exkommunikation und des Interdikts war nur einen winzigen Schritt vom Ausrufen eines Heiligen Krieges entfernt, und sobald dieser Heilige Krieg erst einmal erklärt war, gab es kein Zurück mehr aus dem Kampf um Leben und Tod, der dann zwischen der Kirche und all jenen, die sich ihr entgegenstellten, entbrennen würde.
    Und das Einzige, was das nicht bewirken würde, das ist, Charis willentlich in den Schoß von Mutter Kirche zurückkehren zu lassen, dachte er. Aber Cayleb und Staynair wären niemals so weit gegangen, wenn sie nicht bereit wären, auch alle Konsequenzen in Kauf zu nehmen − und selbst Zhaspahrs Bericht zeigt deutlich, dass die überwältigende Mehrheit der Charisianer der gleichen Ansicht sind wie ihr König und ihr neuer ›Erzbischof‹. Selbst wenn wir Cayleb exkommunizieren und über ganz Charis das Interdikt verhängen, wird es ihnen egal sein. Oder sie werden zumindest nicht sonderlich darauf achten. Sie werden ihm weiterhin die Treue halten, und das bedeutet, wir würden eine Situation erschaffen, in der sie sich im offenen, unmittelbaren Widerstand zu Mutter Kirche befinden. Und dann wird uns keine andere Wahl mehr bleiben, als letztendlich doch noch zum Heiligen Krieg aufzurufen, was auch immer wir eigentlich beabsichtigt hatten.
    Ich frage mich, ob genau das der Grund dafür ist, dass Zhaspahr und Allayn sich so dafür aussprechen? Weil wir uns damit ein für alle Mal und vor den Augen der ganzen Welt dazu verpflichten, das Königreich Charis vollständig zu zerstören?
    »Es mag ja ein Schritt sein, den man nicht leichthin wagt«, sagte Clyntahn, »aber es ist ein Schritt, den wir früher oder später wagen müssen, Rhobair, und das wissen Sie auch. Angesichts dessen, was Zahmsyn bereits gesagt hat, bleibt uns gar keine andere Wahl, als weiterzumachen und diesen Schritt jetzt zu tun. Gehen wir in die Offensive und kommen wir allen völlig die Tatsachen verdrehenden Berichten zuvor, die Charis möglicherweise der Welt präsentieren wird. Es sei denn, natürlich, Sie hätten eine bessere Idee?« Eisiger Regen prasselte von einem pechschwarzen Nachthimmel herab, auch wenn eigentlich die Sonne erst in etwa einer Stunde untergehen sollte. Der Wind trieb den Regen in Böen umher, peitschte ihn all jenen entgegen, die töricht genug waren, bei diesem Wetter umherzulaufen, und erzeugte dichte Nebelschleier, wann immer er das Wasser erfasste, das von den Traufen herabströmte.
    Keinem der Besucher, die sich in der Kirche des Heiligen Erzengels Bedard versammelt hatten, war die Zeit geblieben, auf das Wetter zu achten − und sie alle hatten auch ganz andere Dinge im Kopf. Die sorgfältig zurechtgeschnittenen Büsche und Bäume, die parkartig rings um die Kirche angelegt waren, schienen wie von selbst mit ihren Ästen umherzuschlagen, an denen noch die letzten herbstlich gefärbten Blätter hingen, auch wenn der herannahende Winter ihnen schon einen Großteil ihres bunten Kleides geraubt hatte. Der eisige Wind umtoste die massiven Mauern der Kirche, und das war eine deutlich bessere Metapher für jeden der Besucher als der Anblick von der Luft getragenen Wassers.
    Die Kirche des Heiligen Erzengels Bedard war recht alt. Es hieß zwar, diese Kirche sei nur ein oder zwei Jahre nach dem Tempel selbst errichtet worden, doch anders als beim Tempel war unverkennbar, dass diese Kirche von Menschenhand erbaut worden war. Und obwohl sie so alt war, wurde sie heutzutage kaum noch genutzt. Sie lag weniger als zwei Meilen vom Tempel entfernt, und wer dazu in der Lage war, zog es vor, die wenigen Tausend Schritte weiterzugehen und dann im Tempel selbst zu beten. Doch trotz dessen, und trotz ihres Alters, war dieses Gotteshaus, das die Bedardisten als die Mutterkirche ihres Ordens ansahen, stets sorgsam gepflegt, und wie bei jeder anderen Kirche waren auch ihre Pforten niemals verschlossen. Rund um die Uhr standen sie den Betenden offen, ganz wie das Gesetz es vorschrieb.
    Und doch war diese Kirche

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