Die Flotte von Charis - 4
Vikare bereits umfasst hält, die bereits Mutter Kirche mit dem Hunger und dem weltlichen Ehrgeiz der Dunkelheit befleckt, alles verschlingen.
Wir, Cayleb Ahrmahk, König von Charis, werden sterben, bevor wir dies zulassen. Wir hätten niemals eine Königin zu Euch geführt, deren Mangel an Entschlossenheit und an Mut uns daran zweifeln ließe, sie könne dieses Augenblicks, dieser Zeit, diesem Ort würdig sein, und wir zweifeln nicht daran, dass Königin Sharleyan sich all dessen in jeder Hinsicht würdig erweisen wird. So wie Charis sich der Finsternis entgegenstellt, so wird auch Chisholm dies tun. So wird auch Königin Sharleyan dies tun. Und so wahr Gott unser Zeuge ist: Wir werden nicht innehalten noch rasten, bis jene, die mit der Autorität von Mutter Kirche aufgrund ihrer persönlichen gewaltigen, verderbten Gier friedliche Reiche mit Kriegen, Raubzügen und Zerstörung überziehen, für alle Zeiten von dieser Welt getilgt sind. Diesem Ziele verpfänden wir unser Leben, unser Eigentum und unsere heilige Ehre.«
.V.
Stadtvilla des Grafen Thirsk, Gorath, Königreich Dohlar
»Also, wie gut ist es gelaufen?«, fragte Lywys Gardynyr, seines Zeichens Graf Thirsk, seinen Gast.
»Das hängt davon ab«, erwiderte dieser Gast.
Admiral Pawal Hahlynd hatte die wenig beneidenswerte Aufgabe, jene Schiffe zu befehligen, die den Handel des Königreichs von Dohlar im Hankey-Sund und die Zufahrtswege in die Gorath Bay sichern sollten. Es hatte eine Zeit gegeben, da war dies eine einfache, ja langweilige Aufgabe gewesen. Doch mittlerweile hatte sich das gründlich geändert.
»Wovon hängt das ab, Pawal?«, fragte Thirsk nach und legte dabei so viel Geduld an den Tag, wie er nur konnte.
»Das hängt davon ab, wie viele deiner ›Schiffsfallen‹ wir haben, die wir gegen diese charisianischen Piraten eintauschen können«, erklärte Hahlynd bitter.
»So schlimm, ja?«
»Schlimm genug«, pflichtete Hahlynd ihm bei. Dann schüttelte er kurz den Kopf und holte tief Luft. »Eigentlich glaube ich, dass Maigee ihn letztendlich doch noch hätte besiegen können, wenn nicht ein weiterer dieser verdammten Schoner aufgetaucht wäre. Aber gegen zwei von denen …«
Mit grimmiger Miene zuckte der Admiral mit den Schultern, und Thirsk nickte schweigend. Das Ergebnis hatte ihn nicht sonderlich überrascht − vor allem, da diese Charisianer schlau genug waren, ihre Schiffe nahe genug beieinanderzuhalten, um einander notfalls Unterstützung zukommen zu lassen.
Ist nicht gerade das, was du von ›Piraten‹ erwartet hättest, was, Pawal?, dachte er säuerlich, doch dann schalt er sich innerlich sofort für diese Gehässigkeit. Hahlynd mochte vielleicht nicht ganz verstanden haben, was Thirsk ihm über diese neuen charisianischen Kanonen oder die todbringende Disziplin ihrer Skipper und ihrer Mannschaften berichtet hatte, aber wenigstens hatte er ihm überhaupt zugehört. Und er hatte sich auch nicht auf das Zuhören beschränkt. Einige der Vorschläge und Empfehlungen, die Thirsk ihm unterbreitet hatte, hatte er tatsächlich auch umgesetzt.
Und er hätte es verdammt noch mal verdient, dass es besser gelaufen wäre, sagte sich der Graf.
»Es klang danach«, fuhr Hahlynd fort, »als sei es Maigee gelungen, zumindest zwei Drittel der Besatzung des ersten Schiffes zu töten oder zu verwunden. Und ganz offensichtlich hat er den Rumpf des Schiffes ordentlich zu Klump geschossen.« Das Lächeln des Admirals sah eher danach aus, als fletsche er die Zähne. »Das ist zumindest der einzige Grund, der mir einfallen will, warum ein Pirat sein eigenes Schiff in Brand setzen sollte.«
Wieder nickte Thirsk, dieses Mal deutlich enthusiastischer. Wenn die Charisianer tatsächlich eines ihrer eigenen Schiffe abgebrannt hatten, derart weit von ihrer Heimat entfernt, dann musste Hahlynds Abschätzung darüber, welchen Schaden diese ›Schiffsfalle‹ ihnen zugefügt hatte − und die auf einige Ideen Thirsks zurückzuführen war −, doch recht zutreffend sein. Und auch wenn es nur wenige Offiziere gab, die ähnlich leistungsfähig waren wie dieser Maigee, den Hahlynd hier erwähnt hatte − vor allem nach den Schlachten vor der Felsnadel und in der Klippenstraße! −, war ein Austausch ›eins zu eins‹ wahrscheinlich das Beste, worauf Dohlar hier hoffen konnte.
Kurz zog er in Erwägung, Hahlynd darauf aufmerksam zu machen, die charisianischen Freibeuter seien doch aus völlig anderem Holze geschnitzt als der Piratenabschaum aus Harchong oder
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