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Die Flotte von Charis - 4

Die Flotte von Charis - 4

Titel: Die Flotte von Charis - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Mistkerl, der sich einen Dreck darum kümmert, wie die Arbeiter in seinen Manufakturen ums Leben kommen, über alle Maßen erbost über diese ›gottlose Abtrünnigkeit‹ ist, der ›Vierer-Gruppe‹ einfach zu sagen, wir seien nicht gewillt, uns von denen das Dach über dem Kopf abbrennen zu lassen. Wenn man sich anhört, wie er darüber spricht, haben wir also jede Seele in ganz Charis zu einer Ewigkeit in Shan-weis eigener Hölle verdammt. Es ist schon erstaunlich, wie viel mehr er um die Seelen seiner Arbeiter besorgt ist als um deren körperliches Wohlergehen. Glaubst du, das könnte irgendetwas damit zu tun haben, dass er ihre Eintrittskarte in den Himmel nicht aus eigener Tasche bezahlen muss?«
    Howsmyns Stimme klang so beißend, dass sie Farbe von Hauswänden hätte ablösen können, und Ironhill legte die Stirn in Falten. Traivyr Kairee hatte schon immer fest den religiöseren Kreisen von Tellesberg angehört. Angesichts seiner Geschäftspraktiken und der Art und Weise, wie er seine Angestellten behandelte, hatte Ironhill immer vermutet, dieser feste Zusammenhalt mit der Kirche stamme vor allem daher, dass sie nun einmal beträchtlichen Einfluss auf das Geschäft hatte und einen Teil seiner Kundschaft stellte − und auch darüber entschied, wer gefördert wurde und wer nicht −, als aus echter Frömmigkeit.
    »Und wie offen tut er seine diesbezügliche Meinung kund?«, fragte der Intendant der Zivilliste.
    »Nicht ganz so offen wie früher«, gestand Howsmyn ein. »Unmittelbar nachdem Cayleb Ahdymsyn in Gewahrsam genommen und Maikel zum Erzbischof ernannt hat, war sein Protest noch deutlich lautstärker. Seitdem nimmt er sich ein wenig zurück, vor allem seit diesem Attentatsversuch. Ich glaube nicht, dass er im Augenblick in der Öffentlichkeit überhaupt allzu viel darüber spricht. Bedauerlicherweise kann ich es ja nun nicht vermeiden, mich in den gleichen Kreisen zu bewegen wie er − zumindest nicht ganz −, und Leute, die uns beide kennen, neigen nun einmal dazu, auch zu reden. Glaub mir, er hat seine Meinung kein bisschen geändert, Ahlvyno! Er ist nur vorsichtig genug, damit jetzt ein wenig mehr hinter dem Berg zu halten. Ich bezweifle, dass es ihm gelingt, Bynzhamyns Ermittlern vorzuspielen, er hätte einen derartigen Wandel durchgemacht, aber jetzt schau dir doch mal an, wie er da drüben lächelt und nickt und schöntut! Mir gefällt der Gedanke einfach nicht, dass sich jemand mit seinen Interessen in Dolchreichweite des Königs befindet.«
    »Ich bezweifle, dass er bereit wäre, derart weit zu gehen«, gab Ironhill bedächtig zurück. »Alleine schon, weil das ungleich mehr Mut erfordern würde, als ich jemals bei ihm erlebt habe.«
    »Da hast du vielleicht recht. Aber was ganz typisch für ihn wäre, das wäre wohl, sofort zu seinen Freunden aus den Reihen der Tempelgetreuen zu laufen und ihnen brühwarm alles zu erzählen, was er irgendwo bei Hofe aufgeschnappt hat − oder auch an jedem beliebigen anderen Ort.«
    »Ja, das kann ich mir auch vorstellen«, gestand Ironhill. Stirnrunzelnd blickte er quer durch den Ballsaal zu Kairee hinüber, dann verzog er das Gesicht.
    »Bevor es mir wieder entfällt, Ehndwyrd, möchte ich dir noch dafür danken, wie gründlich du mir den ohnehin schon eingeschränkten Spaß an dieser Veranstaltung verdorben hast.«
    »Ach, das ist doch gerne geschehen«, gab Howsmyn ernsthaft zurück. »Wofür sind Freunde denn sonst da?«
    »Und glaub bloß nicht, ich würde nicht Mittel und Wege finden, mich zu revanchieren«, warnte Ironhill ihn. »Andererseits«, sprach er dann deutlich ernster weiter, »hast du mir wirklich einiges gegeben, worüber ich nachdenken muss. Kairee hat Gebote für mehrere der aktuellen Verträge der Krone abgegeben. Wenn ich mich nicht täusche, ist er bei mindestens zweien davon derjenige, der das niedrigste Angebot eingereicht hat … einschließlich fünftausend der neuen Gewehre. Unter den gegebenen Umständen scheint es mir zu obliegen, darüber nachzudenken, ob ich jemanden mit seiner Einstellung tatsächlich so tief in unsere aktuellen Tätigkeiten einbinden will.«
    »Das denke ich wohl auch«, stimmte Howsmyn zu.
    »Ich weiß nicht, wie seine Majestät auf diesen Gedanken reagieren wird«, warnte Ironhill ihn. »Ihm ist das wirklich ganz ernst, niemanden für dessen persönliche Gewissensentscheidungen zu strafen, solange die betreffende Person gegen keinerlei Gesetze verstoßen hat.«
    »Ahlvyno, ich bringe Cayleb tiefsten

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