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Die Flotte von Charis - 4

Die Flotte von Charis - 4

Titel: Die Flotte von Charis - 4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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noch mal, Ahlvyno, es ist doch wirklich an der Zeit, den Tempelgetreuen und ihren Sympathisanten deutlich zu zeigen, dass sie hier im Palast als Gäste nicht mehr willkommen sind.«
    Wieder hob Ironhill die Augenbrauen und wandte sich ab, um erneut die Personen zu betrachten, die sich dicht um den König und die Königin drängten. Er erkannte mehrere Adlige, die zumindest einige Vorbehalte gegen die Kirche von Charis geäußert hatten, doch niemand von ihnen hatte sich dabei besonders hervorgetan. Eigentlich hatte fast keiner aus dem Adel von Charis sich offen gegen die Entscheidung von König Cayleb und Erzbischof Maikel gestellt. Zumindest nicht öffentlich.
    »Wovon sprichst du, Ehdwyrd?«, fragte er kurz darauf.
    »Was?« Es war Howsmyns Miene deutlich anzusehen, dass Ironhills Frage ihn völlig überrascht hatte.
    »Ganz offensichtlich macht dir irgendjemand in unmittelbarer Nähe zu seiner Majestät ernstlich Sorgen − oder er hat dich zumindest gewaltig verärgert. Um wen geht es?«
    »Du machst doch Witze … oder nicht?«
    »Nein, wirklich nicht. Wer bereitet dir hier derartige Sorgen?«
    »Ach, ich weiß nicht, ob ich sagen sollte, ich mache mir seinetwegen Sorgen«, beantwortete Howsmyn nachdenklich die Frage. »›Verärgert‹ allerdings − das trifft es doch schon recht gut.«
    In Ironhills Blick war eine Spur Zorn zu erkennen, und fast ein wenig verlegen zuckte Howsmyn ein weiteres Mal die Achseln.
    »Bitte entschuldige. Um deine Frage zu beantworten: Die Person, über die ich so verärgert bin, ist Traivyr Kairee.«
    Allmählich war in Ironhills Augen Verständnis zu erkennen, und er schüttelte den Kopf.
    »Ehdwyrd, ich weiß ja, dass du und auch Rhaiyan diesen Kairee abgrundtief hassen. Ich selbst kann ihn auch nicht sonderlich leiden. Aber er gehört nun einmal zum Dutzend der wohlhabendsten Männer des ganzen Königreiches. Er kann es vielleicht noch nicht mit dir aufnehmen und auch nicht mit Rhaiyan, aber ihr beide seit ja sowieso eine Klasse ganz für euch alleine. Auf jeden Fall ist Kairee reich genug, als dass er auf die ›Muss-unbedingt-eingeladen-werden‹-Liste gehört. Und mit ungefähr einem Viertel des gesamten Hochadels ist er auch noch verschwägert.«
    »Dieser geldgierige Mistkerl«, tat Howsmyn unumwunden seine Meinung über ihn kund. »Der schert sich kein Stück um die Männer und Frauen, die für ihn arbeiten, und seine Idealvorstellung von ›Handel‹ ist, sein Produkt so in jedem Sinne des Wortes billig zu produzieren, wie man ihm das nur durchgehen lässt, und es dann für den Höchstpreis zu verkaufen, den er aus seinen Kunden nur herauspressen kann. Dem würde ich nicht einmal für einen Nachmittag meinen Hund anvertrauen, falls ich kurz die Stadt verlassen müsste.«
    Ironhills Augenbrauen hoben sich noch weiter, als er den kalten, verbitterten Abscheu in Howsmyns Stimme hörte. Natürlich wusste er schon seit Jahren von dem bösen Blut, das zwischen den beiden Rivalen herrschte. Davon wusste jeder in ganz Tellesberg. Doch jetzt hatte die Feindseligkeit ein völlig neues Ausmaß angenommen, und das beunruhigte Ironhill dann doch.
    »Was hat das denn jetzt ausgelöst?«, fragte er und wandte sich wieder um, sodass er weiterhin die Schar der Höflinge rings um König und Königin betrachteten konnte.
    Kairee scheint ein wenig Abstand zum königlichen Paar zu halten, bemerkte der Baron. Er gehörte zwar zu denjenigen, die sich unablässig in deren Nähe herumdrückten, doch er hatte sich mit einem Platz am Rand der Menschentraube zufrieden gegeben; dort unterhielt er sich nun mit einigen anderen. Zu seiner Gesellschaft gehörten weitere wohlhabende Geschäftsleute aus Tellesberg, und sie hatten ihr Bestes gegeben, einige der jüngeren Chisholmianer zu sich zu ziehen, die Sharleyan nach Charis begleitet hatten. Es sah ganz danach aus, als seien sie im Augenblick ganz darin versunken, ihre Besucher damit zu beeindrucken, welche faszinierenden, wünschenswerten Investitionsmöglichkeiten gerade ihr Geschäft bot. Einer oder zwei dieser Chisholmianer, einschließlich des Onkels der Königin, wirkten ganz so, als würden sie sich jetzt nur zu gerne an irgendeinem anderen Ort aufhalten, doch die Höflichkeit verbot es ihnen, die Charisianer einfach abblitzen zu lassen.
    »Ich denke, hauptsächlich hängt es mit diesem ›Unfall‹ zusammen, zu dem es heute Morgen in seiner Manufaktur gekommen ist«, gestand Howsmyn schließlich.
    »Was für ein Unfall?« Ironhill wandte sich

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